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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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immer aufs Neue unglaublich anziehend. Heute Nacht prangte noch dazu direkt darüber diese perfekte Mondsichel, deren Licht auf sonderbare Weise von den Felsen reflektiert wurde.
    Tony starrte immer noch auf die Klippen, als er plötzlich eine Bewegung wahrnahm. Es sah so aus, als ob dort oben jemand hin und her schaukele. Er strengte seine Augen an, um Genaueres zu erkennen. Tanzte dort etwa jemand am Felsrand und führte irgendein idiotisches Mondritual durch? Doch als der Wind drehte, trug er Schreie zu ihm herüber. Es waren zwei Personen, die offensichtlich gegeneinander kämpften und sich ineinander verkrallt hatten.
    Frauen. Zumindest eine davon. Die Schreie wurden lauter. Steine polterten vom Fels, und mit jeder Bewegung kamen die Kämpfenden dem Abgrund näher. Er schrie zu ihnen hoch, sie sollten aufhören, aber die Gestalten dort oben konnten ihn wahrscheinlich über die hereinrollende Flut und ihr eigenes Geschrei nicht hören.
    Er begann zu laufen, auf die Klippen zu. Jetzt war er zu weit entfernt, um irgendetwas bewirken zu können, aber vielleicht konnte er nahe genug herankommen, um sie zu identifizieren. Eine der Frauen sah sehr schlank aus mit langem Haar, das dunkel zu sein schien, aber er war sich nicht sicher. Im Mondlicht glänzte es silbern. Sein erster Gedanke galt Alison Fairmont-Villard. Die aggressivere der beiden, die Angreiferin, die die andere Richtung Abgrund drängte.
    Er konnte die zweite nicht erkennen, hörte sie aber schreien. “Ich sage nichts!”, schrie sie ihrer Gegnerin zu.
    Tony hörte ein Geräusch, das wie ein Revolverschuss klang, begleitet von einem Aufschrei. Die eine der beiden fiel vom Felsen herunter. Tony konnte nicht erkennen, welche der beiden es gewesen war, aber sicher die Angegriffene, und die war jetzt zweifellos tot. Die Flut hatte noch nicht genug Wasser hereingeschwemmt, das den Aufprall hätte dämpfen können.
    Tony blieb ruckartig stehen und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Gerade hatte er einen kaltblütigen Mord beobachtet. Er sah auf seine Uhr, dann riss er sein Handy aus der Gürteltasche und rief die Polizei und den Notfalldienst an. Er würde für die Frau auf den Felsen nichts mehr tun können, also lief er Richtung Klippen.
    Er rannte vom Wasser weg, sprang auf den Deich und kletterte dann bis zum Rand der Klippen. Es dauerte eine Weile, bis er den langen Weg zurückgelegt hatte, und als er zu der Stelle kam, an der die beiden Kämpfenden gestanden hatten, war die andere Frau verschwunden. Er blickte zum Strand hinunter, aber es war niemand zu sehen. Sie hatte genug Zeit gehabt, um zu verschwinden.
    Tony blieb stehen, um wieder zu Atem zu kommen und zu überlegen, wie sein nächster Schritt aussehen sollte. Er hatte ganz sicher einen Mord beobachtet, was hieß, er befand sich nicht mehr außer Dienst. Jetzt war er ein Augenzeuge.
    “Wahnsinnsspiel.” Bret trank sein Bier aus und stellte die Flasche auf den Tisch neben seinem Sessel, wo bereits andere standen. Er wollte noch eins trinken, merkte aber, dass ihm der Alkohol schon zu Kopf stieg. “Kannst du das glauben? Diese Padres haben die Dodgers doch echt einkassiert.”
    Er griff nach der Fernbedienung, um den Fernseher auszuschalten. Als seine Mutter nichts sagte, blickte er über die Schulter zurück. Sie machte es sich immer lieber auf der Sofagarnitur weiter hinten bequem, während Bret direkt vor dem Bildschirm saß, um ja nichts zu verpassen.
    Ein Spiel der Padres anzusehen war das Einzige, was er und seine Mutter immer noch zusammen taten, aber heute Abend war sie eingeschlafen. Sie hatte sich auf dem Sofa ausgestreckt und war ziemlich schnell weggedämmert, ohne während des gesamten Spiels noch einmal wach zu werden, obwohl sie das natürlich nie zugeben würde.
    “Mom? Alles in Ordnung? Hat dir das Spiel gefallen?”
    “Großartig”, entgegnete Julia heiser. Ihre Lider flatterten, und sie setzte sich schnell auf, als ihr klar wurde, dass sie beim Schlafen erwischt worden war. “Ich muss wohl für eine Minute die Augen geschlossen haben”, sagte sie. “Ich mach mal einen Kaffee.”
    “Zu viel Pinot?” Bret wusste, dass er sie damit wieder zum Fauchen und Schnappen bringen würde. Sie enttäuschte ihn nicht.
    “Was soll der Spruch? Ich hatte nur zwei Gläser.” Sie zerrte energisch an ihrem Padres-Shirt, um es wieder zurechtzurücken, und ging die beiden breiten, flachen Stufen zur geschwungenen Bar hoch.
    “Warum machst du dann um zehn Uhr abends Kaffee?”
    “Weil

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