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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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auch nervös”, sagte er. “Merkst du das nicht? Sie möchte dich hier haben. Nach dem Unfall hat sie ständig versucht, mit dir in Kontakt zu treten.”
    “Ja, aber warum? Es ist ja nicht so, dass wir uns als Mutter und Tochter besonders nahestehen. Ist sie immer noch wütend auf mich? Ist sie neugierig? Sie hat jede Menge Geld, also wird es nicht wegen der Erbschaft sein … es sei denn, sie will von mir schriftlich haben, dass ich darauf verzichte.”
    “Würdest du das machen? Das Geld steht dir zu. Du hast zwar beschlossen, es nicht anzunehmen. Aber es steht dir frei, deine Meinung zu ändern.”
    “Um damit einen neuen Krieg zu entfachen? Nein, das kann ich nicht.”
    Wollte er, dass sie Anspruch auf das Geld erhob? War das der eigentliche Grund, warum sie diese Reise gemacht hatten? Sie knöpfte die leichte Jacke zu, die sie über ihr Capri-Outfit gezogen hatte, aber nicht, weil ihr kalt wurde. Sie wollte die Hitzewelle verbergen, die sie überfiel. Wenn sie nervös war, zeigten sich auf ihrer Haut kleine ausschlagähnliche Flecken, und zwar am Dekolleté und im Gesicht.
    “Lass uns über etwas anderes reden”, schlug sie vor.
    Er ging neben ihr in die Hocke. “Alison, deine Mutter hätte dich beinahe für immer verloren. Sie hat dich seit vier Jahren nicht gesehen. Gib ihr etwas Zeit.”
    “Aber sie hat uns eingeladen. Zumindest könnte sie sich einigermaßen zivilisiert verhalten.” Sie berührte ihr Gesicht. “Sehe ich so furchtbar aus?”
    “Du siehst umwerfend aus. Vielleicht ist sie eifersüchtig.”
    Umwerfend? Sie fühlte, wie ihr die Hitze erneut ins Gesicht stieg. Innerhalb von Sekunden würde sie rot anlaufen wie ein Brandopfer. An diesem Tag hatte sie bereits einige gehörige Schocks erlitten, und dies war ein weiterer. Seit dem Unfall hatte Andrew ihr nie das Gefühl vermittelt, dass er sie attraktiv fand. Abgesehen von einigen höflichen Bemerkungen über ihre Haare oder ihre Kleidung hatte er sich nie über ihre Erscheinung geäußert.
    Nun auf einmal tischte er ihr diese Komplimente auf, und ihre Mutter, die immer so stolz auf die Schönheit ihrer Tochter gewesen war, verhielt sich, als wäre sie eine Aussätzige. Das war einfach zu viel.
    Andrew stand auf und ließ sie auf ihrem Sessel allein. Er streifte sich seinen Sportmantel aus Leinen mit jener Lässigkeit ab, die nur jemand besaß, der ständig teure Kleidung trug und das Ansehen, das diese verlieh, als selbstverständlich hinnahm. Noch immer hatte sie das Bild vor Augen, als sie ihn zum ersten Mal erblickt hatte. Irgendwie kam es ihr ständig in Erinnerung, dunkel und eindrucksvoll, in einem weißen Pullover, der sein schwarzes Haar und den gebräunten Teint so wundervoll zur Geltung brachte. Zweifellos waren ihr die dunklen Augen in seinem markanten Gesicht zuerst aufgefallen. Doch sie konnte sich nicht genau erinnern, wo sie ihn gesehen hatte. Ein Hafen irgendwo, womöglich auf dem Bug der Bladerunner, mit einer schönen Blondine im Arm.
    Das Bild erinnerte sie daran, dass eines ihrer Vorhaben während des Aufenthaltes in Mirage Bay war, sich sein Schiff anzusehen, alleine – ohne dass er oder jemand anders dabei war.
    “Bist du bereit auszupacken?”, erkundigte er sich. “Ich kann es auch machen, wenn du dich ein bisschen hinlegen möchtest.”
    Ein
Bett. Sie warf einen Blick auf die hübschen Ornamente des weißen Eisenbettes, von dessen Rahmen meterlange Vorhänge aus feinstem Stoff hingen. Es war riesengroß, aber es gab nur dieses. Das würde unangenehm werden. Überhaupt war es peinlich, ein Zimmer mit ihm zu teilen, auch wenn es sich um eine so geräumige Suite handelte.
    “Ich werde selbst auspacken”, erwiderte sie, “aber vielleicht lege ich mich vorher ein paar Minuten hin.” Sie klang so förmlich, so steif. Das war in seiner Nähe immer so. Warum konnte sie sich nicht entspannen? Was befürchtete sie denn, was er mit ihr anstellen würde? Ganz realistisch gesehen, was?
    Sie hatte den Gedanken kaum zu Ende gedacht, als er das Zimmer durchquerte und auf sie zukam, während er etwas aus seiner Hosentasche zog. “Das ist für dich.” Er reichte ihr eine kleine in schwarzen Samt eingeschlagene Schmuckschatulle.
    Sie öffnete den Deckel, und die schönsten Ohrringe, die sie jemals gesehen hatte, kamen zum Vorschein. Die rosafarbenen, flach geschliffenen Diamanten funkelten so hell, dass es fast wehtat, sie anzusehen. Blassgelbe Diamantsplitter umrahmten den großen Stein in der Mitte.
    “Warum das?” Sie

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