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Das Arrangement

Das Arrangement

Titel: Das Arrangement Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Forster
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Blick zu ihrem Ausschnitt wanderte. “Was guckst du?”, fragte sie.
    “Dein Talisman. Was hast du damit gemacht?” Er beugte sich herüber und nahm den Pennyring in die Hand, um ihn näher zu betrachten. Marnies Herz schien einen Schlag auszusetzen, als er mit dem Handrücken ihre Haut streifte. In ihr brannte ein Gefühl, das sie sich nicht erklären konnte. War es Hoffnung, Erwartung oder Furcht?
    “Ich habe den Ring ein bisschen poliert.”
    “Du riechst nach Lilien.”
    Sie hatte den Eindruck, als würde er den Ring absichtlich länger festhalten, um diesen Duft zu genießen, und das setzte in ihrem Innern einen verrückten Widerstreit von Gefühlen in Gang. Sie wollte, dass er sie in Ruhe ließ, doch etwas anderes wünschte sie sich viel mehr. Sie sehnte sich schon so lange danach, diese Anziehung war inzwischen geradezu unwiderstehlich geworden. Sie würde aber nicht nachgeben können. Es war wie einen Drachen bei starkem Wind festzuhalten. Als Kind hatte sie das öfter getan, und es war immer ein Gefühl gewesen, als würde der Drachen sie jeden Moment in die Lüfte ziehen.
    Es tat ihr weh, sich an dieses Gefühl zu erinnern, an diese Aufregung.
    Andrew streifte sie mit dem Bein, und es bestand kein Zweifel mehr, dass zwischen ihnen ein elektrisches Feld existierte. Ein Lustgefühl schoss durch ihren Körper. Als er sich zurückzog, empfand sie die fehlende Berührung wie einen Abschied. Ob er Ähnliches spürte? Wusste er überhaupt, was hier passierte?
    Obwohl sie sich davor fürchtete, zurückgewiesen zu werden, berührte Marnie seine Hand, strich mit den Fingern über die seinen. Sie wagte kaum zu atmen, während sie auf seine Reaktion wartete. Selbst dieser federleichte Kontakt war erstaunlich intensiv. Es war, als würden Funken aus ihren Fingerspitzen sprühen. Wie konnte ihn das kaltlassen?
    Als er nichts tat, wurde sie ungemein neugierig. Was wäre notwendig, damit dieser Mann auf sie einging?
    Er hatte sich noch immer zu ihr vorgebeugt und hielt den Glückspenny in der Hand. Sie spürte seinen Puls in den Fingern schlagen, seinen heißen Atem, der ihre Wange streifte. Ob beabsichtigt oder nicht, mit seinem Handrücken berührte er fast ihre Brust, und sie war sich besonders stark ihres eigenen heftigen Herzschlages bewusst.
    Sie streichelte seinen Unterarm, strich über die dunklen Härchen und genoss das Gefühl der starken, harten Muskeln unter ihren Fingern. Ganz leicht fuhr sie mit den Fingernägeln über die sichtbaren Venen.
    Hatte er einen Laut von sich gegeben? Sie wagte einen kurzen Blick in sein Gesicht und bemerkte einen zuckenden Muskel in seiner Wange. Seine Kiefer waren zusammengepresst. Er musste etwas fühlen. Sein Gesicht war so herrlich angespannt.
    Sie nahm ihm die Kette aus der Hand, und die Berührung setzte sie in Flammen. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht aufzustöhnen.
    “Berühre mich hier”, flüsterte sie plötzlich und führte seine Hand zu ihrer Brust.
    Er zuckte leicht zusammen, und sie wusste nicht, ob es Lust oder Abwehr war. Überraschung, sagte sie sich. Vielleicht war er einfach überrascht. Aber er atmete scharf ein und ließ die Hand sinken, sobald sie ihn losließ.
    Er drehte sich um und setzte sich mit dem Rücken zu ihr auf den Bettrand, ließ sie allein dort liegen.
    “Was ist los?”, erkundigte sie sich.
    “Ich habe vergessen zu duschen.”
    Betroffen nickte sie. Natürlich, duschen. Sie hatte sich noch nie schmutziger gefühlt.
    “Ich brauche nicht lange”, sagte er und stand auf.
    “Lass dir Zeit”, entgegnete sie mit schneidender Stimme, erhielt aber keine Antwort.
    Er schaltete das Licht wieder aus, bevor er ins Bad ging, was sie als Zeichen dafür betrachtete, dass er hoffte, sie würde bei seiner Rückkehr schon schlafen. Keine Chance. Sie lag dort und kochte vor Wut. War sie wirklich dermaßen eklig, dass er sich alle Spuren von ihr wegwaschen musste? Oder hatte das nichts mit ihr zu tun? Was war denn los mit ihm?
    Sie war so verärgert und fühlte sich so verletzt, dass ihr klar wurde, wie lächerlich ihr verabredetes Stillschweigen war. Er mochte vielleicht diese Verschwiegenheit, auch zwischen ihnen, aber ihr gefiel das nicht.
    Sie warf das Laken beiseite, sprang aus dem Bett und folgte ihm kurzerhand ins Badezimmer. Sie hörte das Wasser rauschen und sah den Dampf, der über der Kabine aufstieg, aber das war ihr egal. Scheiß auf seine Privatsphäre, verdammt sei dieses Schweigen, verdammt sei dieser Mann.
    Sie öffnete die

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