Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Asthma-Selbsthilfebuch

Das Asthma-Selbsthilfebuch

Titel: Das Asthma-Selbsthilfebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Meyer , Tibor Schmoller
Vom Netzwerk:
Luftmenge gemessen, die Sie maximal ein- und ausatmen können. Die entsprechende Luftmenge wird als Vitalkapazität (VC) bezeichnet. Sie können dabei in aller Ruhe so tief wie möglich einatmen, nachdem Sie vorher maximal ausgeatmet haben. Die Vitalkapazität ist somit zeitunabhängig oder »statisch«. Dieser Wert ist in der Regel auch bei engen Atemwegen, d. h. beim Asthma nicht vermindert. Bei sehr schwerem Asthma mit entsprechender Überblähung der Lunge allerdings kann die Vitalkapazität reduziert sein.
FEV1:
    Dies ist diejenige Luftmenge, die innerhalb der ersten Sekunde maximal ausgeatmet werden kann. Dieser von der Zeitabhängige (»dynamische«) Wert wird als Einsekundenkapazität (forciertes exspiratorisches Volumen in der 1. Sekunde, abgekürzt FEV1) bezeichnet. Sie ist bei verengten Atemwegen gewöhnlich reduziert. Die FEV1 kann in Relation zu der Vitalkapazität in Prozent berechnet werden und wird dann relative FEV1 (FEV1%) genannt. Beim Gesunden beträgt diese relative FEV1 ca. 80 Prozent. Beim Asthma finden sich in der Regel normale Vitalkapazitäten, jedoch sind die FEV1- und die relativen FEV1-Werte erniedrigt.
    Mit diesem einfachen Lungenfunktionsgerät können alle wichtigen Lungenfunktionswerte bestimmt und gespeichert werden. Der Arzt kann erkennen, welche Atemwege besonders eng sind.
    Bei Kindern konnte gezeigt werden, dass der Asthmaschweregrad – gekennzeichnet durch die Häufigkeit der Symptome sowie der notwendigen Medikamente – nur mit dem FEV1%, jedoch nicht mit dem FEV1 korreliert. Mit einem technisch aufwändigeren Gerät, z.B. dem Microloop der Firma Care fusion, können durch elektronische Messtechnik zusätzlich die Strömungsgeschwindigkeiten zu jedem beliebigen Zeitpunkt während des Ein- und Ausatmens gemessen werden. Die Analyse der dabei aufgezeichneten Fluss-Volumen-Kurve (→  Seite 41 ) erlaubt Aussagen darüber, wo die Atemwege verengt sind. Aus der Fluss-Volumen-Kurve lässt sich auch der Peak Flow ermitteln. Dies ist die maximale Strömungsgeschwindigkeit, die während eines mit größter Anstrengung durchgeführten Ausatemmanövers erreicht werden kann (siehe Peak-Flow-Meter, →  Seite 93 ).
Body-Plethysmografie (»Body«)
    Sie ist die beste und genaueste Methode zur Bestimmung von Lungenfunktionswerten, wobei der Patient dabei in einer geschlossenen Messkammer aus Glas sitzt. Die Body-Plethysmografie wird in Lungenfacharztpraxen oder in lungenärztlich ausgerichteten Krankenhäusern durchgeführt. Mit ihrer Hilfe lassen sich sehr exakt zusätzliche Atmungsgrößen feststellen, z.B. der Atemwegswiderstand, das gesamte im Brustkorb befindliche Volumen (intrathorakales Gasvolumen) und das Volumen der nach maximaler Ausatmung in der Lunge verbleibenden Luft (Restvolumen). Auch sehr differenzierte Aussagen zum Ausmaß der Atemwegsverengung sind möglich.
    Bei der Untersuchung im Body-Plethysmografen wird Ihre Nase mit einer Klemme verschlossen, und Sie atmen durch ein Mundstück ein und aus.
Bronchospasmolysetest
    Mit dieser Untersuchung wird geprüft, wie gut sich Ihr Asthma medikamentös beeinflussen lässt. Man spricht von einer positiven Bronchospasmolyse, wenn sich die Lungenfunktionswerte (s.o.) nach Inhalation eines bronchialerweiternden Medikaments um mindestens 20 Prozent bessern. Diese Information ist für Ihren Arzt und für Sie sehr wichtig. Beide sollten wissen, welche Medikamente bei Ihnen am besten wirken. Zunächst wird ein Lungenfunktionstest in Ruhe durchgeführt. Nach Inhalation des bronchialerweiternden Medikaments wird die Messung ca. 15 oder 30 Minuten später wiederholt.
    Oft kommt es schon wenige Tage nach Einnahme eines inhalativen Corticoides (→  Seite 71 ) zu einer Verbesserungin diesem Test, weil die antientzündliche Medikation bewirkt, dass sich die für die Bronchialerweiterung verantwortlichen Beta-2-Rezeptoren vermehren bzw. besser ansprechen lassen. Gleichzeitig schwillt die Bronchialschleimhaut ab und die Überempfindlichkeit wird vermindert.
Inhalativer Provokationstest
    Zur Messung der bronchialen Überempfindlichkeit (Hyperreagibilität) lässt der Arzt Sie eine Substanz einatmen, die bei überempfindlichen Atemwegen zu einer Verengung führt. Dieses Verfahren nennt man inhalativen Provokationstest. Dazu wird eine die Atemwege reizende Substanz (z.B. Histamin) in verschiedenen Konzentrationsstufen über ein Inhaliergerät vernebelt und gleichzeitig vom Patienten eingeatmet. Nun wird gemessen, wie stark sich die o.g.

Weitere Kostenlose Bücher