Das Asthma-Selbsthilfebuch
solcher diagnostischer Biomarker für die rheumatoide Arthritis. So wurden entsprechende Biomarker auch für die Entzündungsvorgänge bei Asthma inzwischen nachgewiesen. Eiweiße wie α2-Makroglobulin, Haptoglobin, Ceruloplasmin und Haemopexin scheinen bei der Entstehung dieser Erkrankung eine Rolle zu spielen. Ihre Bestimmung wird zukünftig möglicherweise eine frühzeitigere Diagnosestellung ermöglichen.
Frühsystem: Peak-Flow-Messung
Eine vollständige große Lungenfunktionsuntersuchung wird gewöhnlich nur in der Praxis eines Lungenfacharztes oder in der Klinik durchgeführt. Ein für Asthma relativ aussagekräftiger Lungenfunktions wert ist der sogenannte Spitzenfluss (engl.: Peak Flow). Darunter versteht man die maximale Geschwindigkeit, mit der Sie Luft ausatmen können.
Diese einzelne Messung lässt sich – zumindest orientierend – auch mit einem einfachen Lungenfunktionsgerät selbst zu Hause vornehmen. Das entsprechende Messgerät heißt Peak-Flow-Meter. Patienten mit instabilem Asthma müssen mehrmals am Tag ihren Peak Flow messen und ihn in ein Tagebuch eintragen, das sowohl dem Arzt als auch dem Patienten zur Kontrolle dient. Je nach gemessenen Werten muss die Asthmatherapie angepasst werden (→ Seite 89 ).
Die Messung mit dem Peak-Flow-Meter ist einfach erlernbar und auch von Kindern leicht durchführbar.
Die Messung mit dem Peak-Flow-Meter ist ein ideales Mittel zur Eigenkontrolle der Erkrankung. Das Peak-Flow-Meter erlaubt uns eine objektive Beurteilung unserer Atemwege. Es ist ein »Frühwarnsystem für Asthma«. Je enger die Bronchien sind, desto niedriger sind die gemessenen Peak-Flow-Werte. Dabei ist darauf zu achten, dass durch die eigenen Finger die Öffnungen des Geräts nicht verschlossen oder die Messzeiger behindert werden. Es muss grundsätzlich mit maximaler Kraft ausgeatmet werden. Hustenstöße führen ebenso wie schwaches Ausatmen zu fehlerhaften Befunden. Grundsätzlich sollten Sie drei Messungen hintereinander durchführen und den jeweils höchsten Wert in das Asthma-Tagebuch eintragen. Die korrekte Anwendung des Peak-Flow-Meters wird Ihnen von Ihrem Arzt sowie in der von den Krankenkassen geförderten Asthma-Schulung (DMP) gezeigt.
Allergien – auf der Suche nach den Auslösern
Zur Feststellung einer Allergie wird Ihr Arzt Sie zunächst ausführlich befragen. Schildern Sie ihm ganz genau, unter welchen Bedingungen Ihre Beschwerden auftreten. Bei Verdacht auf eine allergische Erkrankung muss diese über Hauttest und/oder Bluttest bestätigt werden. Nicht immer werden die verantwortlichen Auslöser gefunden.
Wenn nicht klar ist, ob die auf der Haut positiv getesteten Substanzen allergische Beschwerden der Atemwege auslösen, lässt der Arzt Sie diese inhalieren. Anhand der Messung der Lungenfunktion vor und nach der Reizung durch Einatmen der betreffenden Substanz (→ Seite 47 ) kann allergisches Asthma endgültig nachgewiesen werden. Die erhobenen Befunde werden wie Mosaiksteine zusammengesetzt und erst dann ist eine Beurteilung möglich, wie hochgradig die Allergie ist und welche Bedeutung sie für das Asthma hat.
Die vier Schritte zur Allergiediagnose
Die vier Schritte der Allergiediagnose sind:
die Befragung (Anamnese),
der Hauttest,
die Blutuntersuchung und
der Reiztest (Provokationstest der Nasenschleimhaut oder Bronchien).
Allergieanamnese
Die genaue Schilderung allergischer Beschwerden ist wichtiger Bestandteil der Diagnosestellung. Die Allergieanamnese durch Ihren Arzt kann vertieft werden, wenn Sie vorher einen entsprechenden Allergiefragebogen ausgefüllt haben. Auf diese Weise können Sie in Ruhe den Charakter Ihrer allergischen Symptome darstellen. So helfen Sie selbst mit, die Ursache Ihrer Allergie herauszufinden. Denken Sie darüber nach, wo und wann die allergischen Beschwerden auftraten.
Hauttest (Prick-Test)
Beim Hauttest wird meist auf der Innenseite des Unterarms eine ganze Reihe typischer Allergene aufgetragen.Im Anschluss wird die Haut mit einer kleinen Metallspitze oder Nadel geritzt bzw. eingestochen. Dieser Test wird nach dem englischen Wort »prick« (stechen) als Prick-Test bezeichnet.
WISSEN
Typische Hinweise auf allergisches Asthma
Pollen:
Asthma verstärkt im Freien, während der Pollenflugzeit.
Hausstaubmilben:
Beschwerden verstärkt innerhalb geschlossener Räume, insbesondere im Bett und während der Heizperiode. Besserung in den Bergen (oberhalb 1 500 m).
Tierhaare und -epithelien:
Asthma verstärkt bei Kontakt mit
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