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Das Asthma-Selbsthilfebuch

Das Asthma-Selbsthilfebuch

Titel: Das Asthma-Selbsthilfebuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Meyer , Tibor Schmoller
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Nervensystem. Patienten mit Hirnkrampfanfällen (z.B. Epilepsie) sollten deshalb Theophylline nicht einnehmen.
    Bei einer Theophyllineinnahme ist zu beachten, dass der Theophyllinblutspiegel durch die Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Erythromycin und Cimetidine) erhöht werden kann. Ursache ist eineverminderte Ausscheidung des Medikaments über den Urin. Dies ist auch bei Virusinfekten, Herzschwäche und Lebererkrankungen möglich. In diesem Fall ist die Theophyllindosis nach Rücksprache mit Ihrem Arzt zu reduzieren. Raucher dagegen benötigen höhere Theophyllindosen, weil bei ihnen der Abbau dieses Medikaments beschleunigt ist. Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, ist es insbesondere bei höherer Dosierung notwendig, den Theophyllinspiegel im Blut vom Arzt bestimmen zu lassen. Er sollte sich im Bereich von 5–15 mg/l befinden. Die Messung ist in der Regel ein- bis zweimal pro Jahr sinnvoll.
    WISSEN
    Brochialerweiterung allein genügt nicht
    Ein Beta-2-Mimetikum allein einzunehmen, reicht nur dann aus, wenn die Asthmabeschwerden bei Ihnen selten sind, also z.B. lediglich nach körperlicher Belastung auftreten. Alle anderen Asthmatiker benötigen jedoch zusätzlich ein antientzündliches Medikament. Den größten Fehler, den ein Asthmatiker begehen kann, ist, sich auf die Einnahme bronchialerweiternder Beta-2-Mimetika zu beschränken. Am Anfang wird es ihm noch gut gehen, weil die sofortige Bronchialerweiterung zu einer erleichterten Atmung führt. Die Entzündung in den Bronchien wird unterdessen jedoch fortschreiten und das Asthma im Verlauf verschlimmern. Dies können Sie durch die gleichzeitige Einnahme antientzündlicher Medikamente – vorrangig inhalativer Steroide (→  Seite 71 ) – verhindern. Bei mittel- und höhergradigem Asthma haben sich dabei Kombinationspräparate bzw. Fixkombinationen dieser beiden Substanzgruppen (z.B. Symbicort®, Atmadisc®, Viani®) bewährt, weil sie garantieren, dass mit dem bronchialerweiternden Medikament auch das antientzündliche inhalative Cortison eingenommen wird.

Entzündungshemmende Medikamente
    Das oberste Prinzip einer erfolgreichen Asthmatherapie ist die frühzeitige inhalative antientzündliche Behandlung der Bronchialschleimhaut. Studien aus den Niederlanden und Skandinavien an Erwachsenen und Kindern mit Asthma belegen, dass eine Verzögerung des Therapiebeginns mit inhalativen Steroiden zu einer kontinuierlich abnehmenden Lungenfunktion führen kann. Das Asthma lässt sich im weiteren Verlauf medikamentös immer schlechter beeinflussen.
Am wirksamsten: inhalatives Cortison
    Inhalatives Cortison ist bis zum heutigen Tag das wirksamste antientzündliche Medikament. Durch die Inhalation wirkt es direkt vor Ort, d. h. im Bronchialsystem. Es hemmt die Aktivierung von Entzündungszellen sowie die Freisetzung zahlreicher Botenstoffe aus vielen verschiedenen Entzündungszellen, die bei der Asthmareaktion eine Rolle spielen. Wissenschaftlich konnte nachgewiesen werden, dass sich bereits nach dreimonatiger regelmäßiger Behandlung mit inhalativen Corticoiden die Anzahl von Entzündungszellen in der Bronchialschleimhaut sowie in der Spülflüssigkeit der Bronchien und Lungenbläschen normalisierte und die vorher geschädigte oberste Zellschicht der Bronchialschleimhaut abgeheilt war.
    Cortison wird vorzugsweise über einen Pulverinhalator oder über ein Dosieraerosol inhaliert (→  Seite 99 ). Der Vorteil der Inhalation ist die relativ große Wirksamkeit am »Ort des Geschehens« sowie die geringen Nebenwirkungen auf den restlichen Körper, weil bei normaler Dosierung nur minimale Mengen über die Lunge in das Blut aufgenommen werden.
Wie wirkt Cortison?
    Pharmazeutisch hergestellte Abkömmlinge des Cortisons werden als Corti coide, Glucocorticoide oder Corticosteroide bezeichnet. (Die Ausdrücke werden im Text synonym verwendet.) Cortison ist ein lebenswichtiges Hormon, das auch natürlicherweise in unserem Körper vorkommt. Es wird in den Nebennieren gebildet und hat zahlreiche Funktionen, z.B. im Kohlenhydrat- und Mineralstoffhaushalt des Menschen. Die Ausschüttung von Cortison im Körper wird über Hormone der Hirnanhangdrüse gesteuert.
    Die Wirkungen von Cortison im Körper
Cortison zum Inhalieren
Wirkstoff
Medikament (Beispiele)
Budesonid
Pulmicort®-Turbohaler (Pulver), Budesonid-Generika: Budesonid CT®-Autohaler (Treibgas HFA), Budecort®-Novolizer (Pulver), Budes®-Easy haler (Pulver), Budesonid® ratiopharm Jethaler

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