Das Asthma-Selbsthilfebuch
Brennhaare tragende Raupen weiterer einheimischer Spinnerarten wie Kiefernprozessionsspinner an Waldkiefer, Goldafter, Schwammspinner an vielen Laubgehölzen, vor allem Eiche und Linde, Schlehenspinner an busch- oder heckenförmigen Laubgehölzen und Wollafter an Linde und Birke.
Das Netzwerk europäischer Allergiezentren GALEN (Global Allergy and Asthma European Network) hat europaweit eine standardisierte Hauttestuntersuchung mit einem erweiterten Allergenpanel durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass die frühere Unterscheidung von klassischerweise in Südeuropa und Nordeuropa relevanten Allergenen nur noch begrenzt gültig ist. So sind Birkenpollensensibilisierungen inzwischen auch schon in den Mittelmeerländern deutlich angestiegen, was u.a. mit der Verwendung der Birke in der Landschaftsarchitektur zu tun hat. Auf der anderen Seite stellt man eine deutliche Ausweitung der Ambrosiasensibilisierung in Nordeuropa fest, insbesondere in Deutschland.
Wie der Arzt behandelt
Dank wirksamer Medikamente kann die Mehrzahl der Asthmatiker vollkommen beschwerdefrei leben. Im folgenden Kapitel erfahren Sie unter anderem, welche Präparate zur Verfügung stehen, wann sie eingesetzt werden, wie Sie Ihr Asthma selbst kontrollieren und Ihre Medikamente bedarfsgerecht einnehmen können.
Grundlagen der medikamentösen Therapie
Die medikamentöse Asthmatherapie basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass der grundlegende Prozess des chronischen Asthmas auf einer bronchialen Entzündungsreaktion beruht, die zu einer Verengung der Atemwege führt. Daher sind nicht nur bronchialerweiternde (bronchospasmolytische), sondern insbesondere antientzündliche Medikamente erforderlich.
Doch bevor wir ausführlich auf die medikamentöse Therapie eingehen, wollen wir deutlich machen, dass eine erfolgreiche Asthmatherapie nicht nur von der regelmäßigen Einnahme der richtigen Medikamente abhängt, sondern dass jeder Betroffene wesentlich durch seinen Lebensstil zur Asthmakontrolle und zur eigenen Lebensqualität beitragen kann. Die Komponenten einer erfolgreichen Therapie setzen sich aus medizinischen Maßnahmen und Selbsthilfemaßnahmen zusammen, auf die wir in einem nachfolgenden Kapitel erläutern:
Vermeidung von Auslösern
Selbstkontrolle der Erkrankung
Therapie mit Medikamenten
Bei Allergien: eventuell Hyposensibilisierung (Impfbehandlung)
Selbstmedikation unter ärztlicher Kont rolle (Anpassung bis das Asthma kontrolliert ist)
Atemtherapie
körperliches Training
Teilnahme an Asthmaschulungen
Seelische Entspannung: Meditation, Yoga
Regelmäßige sportliche Betätigung
Entzündung hemmen, Bronchien erweitern
Asthmamedikamente werden vorzugsweise inhaliert, da der Wirkstoff so rasch und ohne Umwege zum »Ort des Geschehens« gelangt und daher geringere Nebenwirkungen verursacht. Die mit Abstand wichtigste Medikamentengruppe zur Behandlung des Asthmas sind die antientzündlich wirksamen inhalativen Corticoide, also cortisonhaltige Sprays. Sie wirken stark entzündungshemmend und ermöglichen dadurch eine langfristige Kontrolle des Asthmas. Sie gehören deshalb zu den Langzeitmedikamenten (s.u.). Inhalative Corticoide hemmen nicht nur die Mehrzahlder Entzündungszellen und ihre Botenstoffe, sondern fördern auch die Bildung neuer Beta-2-Rezeptoren. Dadurch wird die Ansprechbarkeit der Bronchien auf erweiternde Medikamente verbessert. Wichtigste Substanzgruppen der bronchialerweiternden Medikamente sind die Beta-2-Mimetika, die auch als Beta-2-Rezeptor-Stimulatoren bezeichnet werden. Diese gibt es als kurz (ca. 3–4 Stunden) wirksame Sprays (Bedarfsmedikamente s.u.) sowie lang wirksame (ca. 12 Stunden) Sprays oder Pulver zum Inhalieren wie z.B. Formoterol und Salmeterol (Langzeitmedikamente s.u.). Formoterol unterscheidet sich dabei noch vom Salmeterol, da es zusätzlich kurz bzw. sofort wirksam ist. Es kann daher auch im Notfall eingesetzt werden.
Wichtig
Eine sofortige Erleichterung der Atmung ist nur durch eine unmittelbar wirksame Erweiterung der Atemwege möglich. Hierzu eignet sich am besten ein sofort wirksames Beta-2-Mimetikum. Dieses Medikament ist deshalb auch im Notfall unverzichtbar.
Bronchialerweiternde Medikamente sollten – außer bei ganz leichtem sporadischem Asthma – aber nicht allein, d. h. ohne inhalative Corticoide (→ Seite 71 ) gegeben werden. Eine Weiterentwicklung stellen daher die Kombinationsprä parate von lang wirksamen Beta-2-Mimetika und inhalativen Steroiden wie Salmeterol/Fluticason
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