Das Asthma-Selbsthilfebuch
Inhalation verfügbar, die ein lang wirksames bronchialerweiterndes Beta-2-Mimetikum und ein Corticoid in Kombination enthalten. Sie gewährleisten bei regelmäßiger Einnahme eine verlässliche antientzündliche und bronchialerweiternde Basistherapie mit nur einem Medikament.
Der Vorteil einer solchen Kombinationstherapie ist, dass in den meisten Fällen eine zusätzliche Asthmamedikation entfällt. Dies ist sehr bequem und unterstützt eine zuverlässige Einnahme. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten belegen, dass sich die Einzelsubstanzen in der Kombination gegenseitig verstärken. Dadurch kann die Gesamtdosis der eingenommenen inhalierbaren Corticoide meist reduziert werden.
Wichtig
Diese Kombinationspräparate sollten Sie nur bei mittel- und höhergradigem Asthma (Stufe 3–5) anwenden.
Wie unterscheiden sich die einzelnen Medikamente?
Symbicort®, Inuvair® und Foster® haben gegenüber Viani® und Atmadisc® den Vorteil einer rasch wirksamen Bronchialerweiterung. Ein weiterer Vorzug ist, dass aufgrund der niedrigen Formoteroldosis bei Verstärkung der Atembeschwerden das Medikament häufiger genommen und die Dosis angepasst werden kann. Sie müssen – im Gegensatz zu Viani® bzw. Atmadisc® – nicht zu einem zweiten Präparat mit höherer Steroiddosis greifen.
Sprays bzw. Dosieraerosole in HFA-Lösung (Foster®, Inuvair®) werden von einigen Patienten den Pulverinhalaten vorgezogen, weil das Medikament mit weniger Kraft eingeatmet werden kann. Inhalierhilfen sind – im Gegensatz zu den früher gebräuchlichen Dosieraerosolen – in der Regel dabei nicht notwendig.
Mit der neuen Fixkombination aus dem inhalativen Corticoid Beclometason und dem lang wirksamen Beta-2-Mimetikum Formoterol (Inuvair® bzw. Foster®) werden nicht nur die großen, sondern auch die kleinen Atemwege erreicht. Für den Inhalator der neuen Fixkombination wird die Modulite-Technik verwendet, mit der sich Partikel in einer Größe von etwa 1,1 µm erzeugen lassen, die aus dem Inhalator als sanfte Wolke strömen und bis in die kleinsten Verästelungen des Bronchialbaums vordringen. Auch diese sind beim Asthma entzündet.
Vergleichsstudien haben ergeben, dass sich mit der neuen Fixkombination aus Beclometason und Formoterol mindestens so gute Effekte auf Lungenfunktion und Symptomkontrolle erzielen lassen wie mit etablierten Präparaten. Dabei ist die Steroiddosis in dem neuen Präparat sogar noch geringer.
Systemische Cortisontherapie
Cortison hat erhebliche Nebenwirkungen, sofern es über einen längeren Zeitraum in höheren Dosen in den Körper aufgenommen wird, also bei einer systemischen Therapie mit Tabletten oder Injektionen. Eine einmalige systemische Cortisonbehandlung, z.B. bei einem akuten Asthmaanfall, ist in der Regel unproblematisch. Die systemische Cortisontherapie in Form von Tabletten oder Spritzen sollte nur dann verwendet werden, wenn mit der inhalativen Therapie, auch in hohen Dosierungen, eine Stabilisierung bzw. Besserung der Asthmabeschwerden nicht erzielt werden konnte. In diesem Fall muss Ihr Arzt entscheiden, ob eine kurzzeitige Cortisontherapie mit Tabletten oder Spritzen sinnvoll ist. In einer strukturierten Patientenschulung (→ Seite 77 ) können Sie lernen, eine Cortisonstoßtherapie auch selbst anzuwenden.
WISSEN
Die Cortisonspritze – nur im Notfall
Bei einem schweren Asthmaanfall wird sich der Arzt möglicherweise dafür entscheiden, Ihnen das Cortison in die Vene zu injizieren. Kein Arzt tut das gern, weil er sich der Nebenwirkungen bewusst ist. Andererseits sind Cortisoninjektionen in manchen akuten Krankheitsfällen lebensrettend, so etwa bei allergischem Schock und bei sehr schweren Asthmaanfällen. Eine kurzfristige hoch dosierte Cortisontherapie ist grundsätzlich ohne Bedenken durchführbar. Probleme entstehen erst bei Langzeitanwendung.
Die Spritze in den Muskel (intramuskuläre Injektion) ist nur dann der Tabletteneinnahme vorzuziehen, wenn der Patient seine Medikamente nicht verlässlich einnimmt. Diese Anwendungsform ist sehr kritisch zu beurteilen, weil sie – noch stärker als die Einnahme von Cortisontabletten – gleichmäßige Cortisonspiegel im Blut verursacht und somit die natürlichen tageszeitlichen Veränderungen des Cortisonspiegels aufhebt.
Cortisonstoßtherapie
Bei längerer Einnahme von Cortisontabletten können erhebliche Nebenwirkungen (→ Seite 78 ) auftreten. Daher kommt bevorzugt die nur wenige Tage dauernde Stoßtherapie zum Einsatz: Die
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