Das Asthma-Selbsthilfebuch
dieser im Lauf der Jahre zugenommen hat und mit den üblichen antiallergischen Medikamenten nicht ausreichend unter Kontrolle zu halten ist. Der relativ häufige Etagenwechsel der Allergie (25 Prozent nach zehn Jahren!) kann oft verhindert oder zumindest gebremst werden. Unter Etagenwechsel versteht man, dass der Heuschnupfen (Nase) eine »Etage« tiefer (Bronchien) rutscht und daraus Asthma entsteht.
Eine Hyposensibilisierung zur Therapie von Neurodermitis (atopisches Ekzem) oder einer Nahrungsmittelallergie ist nicht sinnvoll. Auch bei einer Allergie auf Schimmelpilze bleibt sie meist erfolglos.
Bei Allergien auf Tierhaare oder -schuppen (→ Seite 119 ) wird nur in Ausnahmefällen geimpft, etwa bei Tierärzten oder Inhabern von Zoohandlungen. Eine räumliche Trennung vom allergieauslösenden Tier sowie vorbeugende Maßnahmen führen gewöhnlich zu einer ausreichenden Besserung der Allergiesymptome. Eine Hyposensibilisierung mit Hausstaubmilbenextrakt sollte immer von einer häuslichen Hausstaubmilbensanierung (→ Seite 122 ) begleitet werden.
Grundsätzlich erspart eine Hyposensibilisierung nicht die Notwendigkeit einer Expositionsprophylaxe, d. h. dass Sie die Allergieauslöser, so weit es möglich ist, meiden. Ihr Arzt wird die Risiken und Erfolgsaussichten, insbesondere vor dem Hintergrund der hohen Kosten einer solchen Therapie und Ihres Aufwands gemeinsam mit Ihnen abwägen. Bei sorgfältiger Beurteilung des Einzelfalls ist die Impfbehandlung eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung des allergischen Asthmas.
Wichtige Vorsichtsmaßnahmen
Da bei der subkutanen Impftherapie unter Umständen erhebliche Nebenwirkungen auftreten können, müssen am Tag der Impfung entsprechende Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden.
Die subkutane Hyposensibilisierung führt durch die Stimulation körpereigener Abwehrmaßnahmen im Idealfall zu einer Gewöhnung an das Allergen. Es können jedoch erhebliche Nebenwirkungen auftreten bis hin zu schwerem Asthmaanfall und allergischem Kreislaufschock mit Bewusstlosigkeit. Als Folge der Hyposensibilisierung sind sogar Todesfälle dokumentiert. Fieber und körperliche Anstrengung können durch den gesteigerten Blutfluss zur schnelleren Aufnahme der gespritzten Allergene führen.
TIPP
Worauf Sie achten sollten
Vermeiden Sie sportliche Aktivitäten am Tag der Hyposensibilisierung.
Verschieben Sie die Behandlung bei fieberhaften Erkrankungen.
Verlassen Sie die Praxisräume erst eine halbe Stunde nach der Spritze, um bei Komplikationen sofortige Gegenmaßnahmen einleiten zu lassen.
Antiallergische Medikamente (Antihistaminika) haben eine schützende Wirkung bei hoch empfindlichen Patienten.
Berichten Sie Ihrem Arzt unbedingt vor jeder Impfbehandlung über vorhergehende Begleiterscheinungen und lokale Hautreaktionen.
Kur- und Klimabehandlungen
Kurbehandlungen bei Asthma empfehlen sich immer dann, wenn durch den Aufenthalt eine Beruhigung der Psyche und eine Verminderung der Asthma auslösenden Faktoren gewährleistet sind. Die speziellen Therapien, die im Rahmen einer Kur durchgeführt werden (z.B. Asthmaschulungen, Atemgymnastik, gezielte Bewegung etc.), sind für den Asthmatiker stets von großem Nutzen.
Bei allergischem Asthma sind Orte besonders günstig, in denen die Allergenbelastung minimal ist. Daher ist für Hausstaubmilben-Allergiker insbesondere das Hochgebirge und für Pollenallergiker das Meer geeignet. Pollenallergiker sollten ihren Kurort nach den regionalen Jahreszeiten ausrichten. Kuren an der Nordsee (z.B. Insel Sylt) wirken sich durch das Meeresklima zusätzlich günstig aus. Ein entsprechender Antrag bei der Krankenkasse oder Berufsgenossenschaft muss natürlich auch vom Schweregrad des Asthmas abhängig gemacht werden.
Andere alternative Behandlungen
Alternative Behandlungsansätze stehen momentan bei vielen Patienten hoch im Kurs. Leider sind nur wenige wirksam und dies auch meist nur gering. Daher sollten Sie genau hinschauen, wenn Ihnen schnelle Heilung (für viel Geld) versprochen wird.
Heilpflanzen: Es gibt eine Reihe von Heilpflanzen, die Sie als Schleimlöser bei Asthma einsetzen können. Dazu zählen u.a. Fenchel, Minzöl und Thymian. Lindernd und dämpfend auf den Hustenreiz wirken Spitzwegerich, Isländisch Moos, Malven- und Lindenblütentee. Gegen Krampfhusten sind vor allem bei Kindern Sonnentaukraut oder Efeublätter erfolgreich. Bei Erkältungen werden Holunder- und Lindenblütentee empfohlen. Ein Ersatz der in diesem Buch beschriebenen
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