Das Asthma-Selbsthilfebuch

im Vermeiden der Auslöser, welche die Beschwerden hervorrufen: Expositionsprophy laxe – das große Thema dieses Kapitels. Dabei ist es gleichgültig, welcher Art die Auslöser sind, ob tierischer, pflanzlicher, chemischer oder physikalischer Herkunft. Grundsätzlich sollten Sie allen asthmaauslösenden oder -verstärkenden Situationen aus dem Weg gehen! Gewöhnen Sie sich an, auf die Luft zu achten, die Sie einatmen! Stellen Sie sich einfach häufiger die Frage: »Wie ist die Luft beschaffen, die ich gerade atme?«. Das hilft Ihnen, für potenzielle Auslöser sensibler zu werden.
    TIPP
    So beugen Sie vor
Sie sollten weder aktiv noch passiv rauchen.
Versuchen Sie, Allergene zu reduzieren (z.B. Hausstaubmilben) oder zu meiden (z.B. Pollen).
Meiden Sie unnötige Schadstoffbelastungen der täglichen Umgebung (Arbeitsplatz, Industrie, Klimaanlage, Autoabgase).
Bei Vorliegen einer Überempfindlichkeit sollten Sie keine Acetylsalicylsäure (Aspirin®) oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) einnehmen (→  Seite 58 ).
Führen Sie regelmäßig Atemübungen und wenn möglich Entspannungsübungen (z.B. Yoga, →  Seite 138 ) durch.
Reduzieren Sie Stress im Alltag so weit wie möglich.
Treiben Sie regelmäßig Sport.
Stärken Sie die Infektabwehr durch gesunde Ernährung und Lebensführung (→  Seite 140 ).
    Dazu zählt auch, dass Sie nicht allergische Reize (z.B. Rauchen/Passivrauchen) umgehen. Vor allem durch Rauchen wird den Allergenen der Angriff auf die Schleimhäute leicht gemacht. Junge Menschen sollten bei ihrer Berufswahl die möglichen speziellen Auslöser berücksichtigen.
    Aber Achtung: Dies gilt nicht für sportliche Betätigungen! Bei Anstrengungsasthma empfiehlt es sich, einige Minuten vor dem Sport ein bronchialerweiterndes Medikament zu inhalieren.
Wie Sie sich vor Pollen schützen können
    Ein Pollenkorn ist die männliche Zelle, die für die Fortpflanzung der Pflanzensamen notwendig ist. Es wird aus der Pflanze freigesetzt und durch Wind (Windbestäuber) oder durch Insekten (Insektenbestäuber) transportiert.
    Typische Pollenallergene sind:
Baumpollen
Gräser- und Getreidepollen
Kräuterpollen
    Pollenflugkalender: wichtiges Hilfsmittel für Pollenallergiker
    Gegen Birkenpollen sind viele Menschen allergisch.
    Gräser sind in der westlichen Welt die häufigste Ursache von Heuschnupfen. Zwischen den meisten Grasarten gibt es Kreuzreaktionen. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit der Graspollen besteht daher gleichzeitig eine Allergie auf mehrere Gräsersorten (z.B. Lieschgras, Weidelgras und Knäuelgras). In den USA sind die Gebirgszeder sowie die Zypresse sowie die aufrechte Ambrosie (Ragweed) und in Japan die japanische Zeder von großer Bedeutung für die Entwicklung von Pollenallergien. Besonders die aufrechte Ambrosie breitet sich zunehmend auch in Deutschland aus.
    Während an kalten, regnerischen Tagen die Anzahl der Gräserpollen niedrig ist, nimmt die Pollenbelastung bei windiger, warmer und trockener Luft zu. Pollen werden nur tagsüber freigesetzt: Am Morgen und am späten Nachmittag ist die Pollenzahl am höchsten.
    Wenn Sie wissen wollen, welche Pollen bei Ihnen die größte Rolle spielen, können Sie auf der Internetseite der Pollenstiftung Hilfe finden (→  www.pollenstiftung.de ). Hier wird ein elektronisches Pollentagebuch angeboten, in das Sie Ihre Beschwerden, die verwendeten Medikamente und Ihren Aufenthaltsort eingeben können. Die Pollenstiftung teilt Ihnen dann kostenlos mit, welche Pollen am wahrscheinlichsten für Ihre Beschwerden verantwortlich sind.
Was Sie beachten sollten
Halten Sie sich nicht unnötig im Freien auf: Verzichten Sie auf Spaziergänge in der Umgebung von blühenden Bäumen, Getreidefeldern und Rasenflächen.
Halten Sie die Fenster während des Pollenflugs geschlossen, besonders wenn es draußen weht.
Lüften Sie zur richtigen Tageszeit:
in ländlichen Gegenden am Abend (maximale Pollenbelastung in frühen Morgenstunden),
in Großstädten am Morgen (max. Pollenbelastung am Abend).
Legen Sie Ihre im Freien getragenen Kleidungsstücke möglichst nicht im Schlafzimmer ab.
Duschen Sie vor dem Schlafengehen, um Pollen an Haut und Haaren zu beseitigen.
Schließen Sie Autofenster und -schiebedach während des Pollenflugs.
Lassen Sie nach Möglichkeit eine Klimaanlage und einen Pollenschutzfilter ins Auto einbauen.
Verbringen Sie Ihren Urlaub in pollenarmen Gegenden (also entweder im Hochgebirge oder an der See).
Typische Kreuzreaktionen zwischen Pollen und