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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Erkenntnis. Er verspürte – auf einer sanften, normalen, menschlichen Ebene – Verlangen. Anerkennung für die wohlgeformte Kehrseite einer attraktiven Frau. Gak, aber es war laaaange her, seit er so etwas zuletzt bei sich registriert hatte.
    Seit er überhaupt etwas registriert hatte.
    Es war wirklich ein Gefühl, als sei dies der erste Tag in seinem Leben und er sehe alles ganz neu. Als sei er aus einem tiefen Betäubungsschlaf erwacht. Wie hatte er es Curth beschrieben? Als tauche er aus tiefem Wasser auf.
    Ich lebe wieder, dachte er. Der Beati sei Dank.
    Baen und Hwlan führten sie weg von der Straße, durch die verwüsteten, geplünderten Klassenräume im Erdgeschoss der Schola eines Hab-Bezirks und weiter in eine Munitorium-Wäscherei. Die Luft war abgestanden und klamm von dem Wasser, das in den großen stählernen Waschpressen stand. Ungeziefer huschte in den Stapeln nasser Overalls herum und nagte daran. Auf dem Boden lag verstreutes Waschpulver, und die Gitter der Abzugsschächte in der Decke waren mit Fusseln verklebt.
    Sie erreichten eine Reihe von Fenstern, deren Scheiben durch einen Granateinschlag zersplittert waren. Der Schleichpanzer kauerte mehr oder weniger direkt unter ihnen an der Seitenwand einer Vorstadtkapelle. Baen hatte recht – die feindlichen Soldaten hielten die Straße so, als verteidigten sie den Panzer.
    Nessa warf einen langen Blick durch das Zielfernrohr ihrer Waffe.
    Da stimmt etwas nicht, signalisierte sie.
    »Darf ich?«, fragte Kolea. Nessa reichte ihm ihr Gewehr.
    Er schaute nach unten und wartete, bis die Automatik die Optik an seinen Augapfel angepasst hatte.
    Der Schleichpanzer war kein normales Modell. Ihm fehlten die Waffenaufbauten und die vorderen Geschütztürme. Stattdessen waren die unteren Rumpfsektionen fett und aufgebläht wie ein geschwollener Bauch. In der Panzerglasblase konnte Kolea eine menschliche Gestalt vor dem Fahrer ausmachen. Die Gestalt lehnte sich wild zuckend zurück. Hunderte von Kabeln führten von ihrem Leib in die Innereien des Panzers.
    »Psioniker«, sagte er, während er Nessa die Waffe zurückgab.
    »Eine psionische Waffe?«, fragte Hwlan nach.
    »Nein«, sagte Kolea. »Ich glaube, das da … und ähnliches Zeug … stört unsere Kom-Verbindungen.«
    Du hast die Ehre, signalisierte Baen Nessa.
    Sie zielte, und ihr Atem verlangsamte sich. Sie schoss.
    Der Hochenergiestrahl durchbohrte die Panzerglasblase und sprengte Kopf und Schultern des Psionikers in Fleischfetzen. Der Schleichpanzer selbst schauderte und bebte und fing dann an zu brennen. Ein nonverbaler Schrei hallte gellend durch die Luft und ließ sie alle schaudern und ächzen.
    Kolea, Baen und Hwlan bezogen Stellung an den Fenstern und schossen auf die überrumpelten Blutpakt-Einheiten. Criid und Varl nutzten die Verwirrung und rückten vor.
    Kaum fünf Minuten später hatten sie die Straße gesäubert.
     
    Die rote Todesklinge war ein entsetzliches Ding, Grauen in einer festen Gestalt. Corbec bezweifelte, dass der verdammte Archon persönlich, Urlock Soundso, mehr Ausstrahlung gehabt hätte.
    Der Lärm, den er verursachte, reichte schon aus. Kein Grollen, kein Bullern, kein Tosen. Ein extrem tiefes, beinahe unter der Hörgrenze liegendes Heulen, das das Trommelfell vibrieren ließ und die Seele peinigte. Jemand – Daur vielleicht oder Ana Curth – hatte Corbec einmal erzählt, dass die ganz tiefen Schwingungen im Bereich von 18 Hertz eine Urangst-Reaktion bei Menschen auslösten, so alt wie Höhlen, Finsternis und die ersten Feuer. Dieses unterschwellige Vibrieren im Knurren großer Raubkatzen auf dem alten Terra ließ Menschen vor Furcht erstarren. Es war eine genetisch von den Primaten ererbte Reaktion.
    Wenn er mit seinem Hauptgeschütz oder der auf dem Rumpf montierten Demolierer-Kanone schoss, war es noch schlimmer. Der Boden erbebte. Granaten flogen in die Stadtmitte, und Feuerbälle erblühten über der Dachlinie. Dagegen konnte er nichts unternehmen. Kein einzelner Mann konnte etwas dagegen unternehmen.
    »Los doch! Vorwärts!« Milo zerrte verzweifelt an seinem Arm. Sein Angriffstrupp war zur Flucht in die Straßen im Osten bereit. Der Todesklinge überrollte knirschend das Wrack von Fordern Durch Drohungen.
    »Schon gut!«, schrak Corbec aus seiner Versunkenheit und rappelte sich auf.
    »Was zum Gak ist das denn?«, fragte Chiria.
    Corbec drehte sich um.
    Eine Gestalt trat vor dem Superschweren Panzer auf die Straße. Sie trug eine goldene Rüstung, und in ihrer Hand

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