Das Attentat - 0
sagte sie zu ihm, als könne sie seine Gedanken lesen.
»Sie sind zu freundlich«, murmelte er.
Milo wollte etwas sagen, aber dann riss er sein Lasergewehr abrupt in die Höhe und zielte – so schien es – direkt auf ihren Kopf.
Er schoss, und der Schuss zischte über ihre linke Schulter hinweg. Ein Besatzungsmitglied aus dem Todesklinge war halb aus dem Seitenluk des Panzerwracks herausgeklettert und hatte eine Boltpistole erhoben und auf den Rücken der Beati gerichtet. Milos Schuss traf ihn in den Hals, und er fiel auf das Gesicht, während die Waffe auf den Rumpf des Panzers schepperte.
Die Beati zuckte zusammen und schaute sich um. Als sie sich wieder Milo zuwandte, lächelte sie strahlend.
»Seht ihr?«, sagte sie. »Seht ihr? Ohne euch bin ich nichts. Der Imperator, gesegnet sei seine göttliche Gnade, hat mir Kraft, Schnelligkeit und Macht über jedes menschliche Maß hinaus verliehen. Aber ich kann nicht allein gegen den Feind kämpfen. Allein würde ich überwältigt. Für das Überleben und für den Sieg verlasse ich mich auf euch … auf Sie, Milo und auf Sie, Colm, auf die tapferen Männer und Frauen der Imperialen Garde, auf alle meine Mitstreiter … eine Tatsache, die Milo gerade sehr deutlich demonstriert hat.«
»Wir dienen nur, Beati«, murmelte Corbec.
»Wir alle dienen nur, Colm«, versicherte sie ihm, indem sie ihm eine Hand auf die Stirn legte. Ein rasender Kopfschmerz, den er noch gar nicht richtig zur Kenntnis genommen hatte, die Nachwirkungen jenes entsetzlichen tiefen Geräuschs, ließ nach und verschwand. Er fühlte sich gut. Feth! Er fühlte sich wieder wie einundzwanzig!
»Wir alle gehen gemeinsam auf die Reise in die Nacht. Ich bin vielleicht so etwas wie … wie … ich weiß nicht genau. Zumindest eine Galionsfigur. Ein Sammelpunkt. Ein Anführer. Aber ich bin nichts ohne euch. Ein Anführer ist nichts, wenn er niemanden zum Anführen hat.« Sie sah beide an. »Versteht ihr das? Es kommt mir so vor, als redete ich Unfug.«
»N-nein!«, versicherte ihr Corbec.
»Wir verstehen«, sagte Milo.
»Hier geht es nicht um mich«, sagte sie. »Hier geht es um uns alle. Seelen aus dem Imperium, die sich zusammentun, um die Finsternis zurückzudrängen.«
»Wir verstehen«, wiederholte Milo. Sie wandte sich ihm zu und lächelte wieder.
»Ich wusste, dass Sie es verstehen würden, Milo. Tatsächlich ist es so festgelegt, im Warp. Sie werden jetzt bei mir bleiben. Bis das hier vorbei ist. Sie werden mich beschützen. Gaunt hat es versprochen.«
»Das werde ich, Beati«, sagte Milo.
»Sie haben doch keine Angst, oder?«, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf.
»Ich hätte welche«, sagte sie zu ihm.
Gaunt und seine drei Trupps trafen ein paar Minuten später ein. Gaunt starrte voller Verblüffung auf das Wrack des Superschweren Panzers.
»Was ist passiert?«, fragte er.
»Die Beati ist passiert«, sagte Corbec.
»Wo ist sie jetzt?«
»Sie rückt vor. Domors Trupp begleitet sie. Milo auch.«
»Milo?«
»Ich hatte den Eindruck, dass er befördert worden ist. Zu ihrem ganz persönlichen Spezi.«
Gaunt runzelte die Stirn. »Sie sehen müde aus«, sagte er zu Corbec.
»Es war ein langer Tag, Herr Kommissar.«
Und er würde noch länger dauern und nicht enden. Die Imperialen hatten der ersten Welle des Erzfeindes mit Mühe und Not standgehalten, und die Zweite war bereits im Anrollen. In diesem Kampf würde es keine Atempause geben. Der Feind würde die Civitas angreifen, bis sie fiel.
»Ich habe Verstärkung angefordert«, sagte Gaunt zu seinem Oberst. »Ich will, dass sich einige ausgepumpte Einheiten zurückfallen lassen und sich ausruhen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre dazugehört.«
»Es geht uns bestens, Herr Kommissar«, protestierte Corbec.
»Ich weiß. Aber tun Sie es trotzdem. Soric zieht sich zurück, Haller, Burone, Ewler, Scafond, Folore und Meryn. Schließen Sie sich ihnen bitte an. Lassen Sie sich verarzten. Morgen wird es sich bezahlt machen, wenn ich Trupps wie Ihren frisch aus dem Hut ziehen kann.«
»Falls es ein Morgen gibt«, seufzte Corbec.
»Auf jeden Fall«, sagte Gaunt mit Nachdruck. »Und jetzt sammeln Sie Ihre Männer ein und ziehen Sie sich zurück.«
Corbecs Trupp schlenderte durch leere Straßen zu den inneren Auffangstellungen der Garde zurück, in erster Linie Geschützstellungen des Regiments Civitas Beati und der Planetaren Streitkräfte in Gildenhang, die mit Sandsäcken befestigt waren.
Sie konnten alle den Fortgang der Kämpfe am
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