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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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alle viere. Mittlerweile hatte sich Leyr aufgerappelt und zielte mit einem Haken auf Rawnes Kopf. Der Major packte das Handgelenk des Spähers und verdrehte es so heftig, dass es beinahe brach. Leyr schrie vor Schmerzen und fiel auf die Knie. Feygor verpasste Rawne einen Schlag mit ineinander verschränkten Fäusten zwischen die Schultern.
    Rawne taumelte, und Blut spritzte aus seiner Nase. Er landete einen Seitwärtstritt, der Feygor gegen die Wand schleuderte, dann drehte er sich um und ging schwankend zur Tür.
    Banda riss ihn zu Boden.
    Sie wälzte Rawne unter sich herum und drückte ihm ihr ehrliches Silber in den Nacken. Verzweifelt starrte sie in sein Gesicht.
    »Elim! Elim! Was zum Gak hast du vor?«
    Er sah sie an und erschlaffte plötzlich, als seine blicklosen Augen sich wieder fokussierten.
    »Feth …«, stammelte er.
    Sie stieg von ihm herunter, hielt ihr Kampfmesser aber mit der Spitze auf ihn gerichtet. Rawne kam langsam wieder auf die Beine, während Caffran, Feygor und Leyr einen Kreis um ihn bildeten.
    Rawne blinzelte sie alle an.
    »Caff? Jessi? Murt? Was zum Feth habe ich gerade gemacht …?«
     
    Nein! Zu stark. Zu halsstarrig. Zu sehr von anderen Seelen geliebt, die ihn verankerten und zurückzerrten.
    Die Zwillinge waren aufgeregt. Sie fingen an zu heulen und zu wimmern, und aus ihren geöffneten Mündern drang das Summen.
    »Schschsch!«, beruhigte Sünde sie. »Es wird einen anderen geben. Sucht ihn. Sucht das Werkzeug. Greift zu.«
    Sie beruhigten sich und schickten ihren Geist wieder auf Wanderschaft.
    Da war einer … nein, zu aufgeregt.
    Noch einer … sinnlos, weil der Blutpakt ihn gleich töten würde.
    »Sucht einen, sucht einen … sucht den, der gehorchen wird, und prägt ihn. Brandmarkt ihn mit dem Vorsatz. Macht ihn zu unserem Werkzeug …«
    Der suchende Verstand der Zwillinge kam mit jähem Ruck zur Ruhe. Sünde glaubte schon, er müsse noch einmal von vorne anfangen, doch dann ging ihm auf, dass sie anhielten, weil sie genau das gefunden hatten, was sie suchten.
    Ohne jeden Zweifel.
    Pater Sünde lächelte. Durch seine empathische Verbindung mit den Zwergen konnte er den Verstand des auserwählten Instruments kosten. Er war köstlich. Perfekt.
    »Brandmarkt ihn!«, zischte er, und das Prägen begann.
     
    Brin Milo blinzelte. Er hatte Kopfschmerzen und war noch nie so erschöpft gewesen.
    »Sie müssen schlafen«, sagte sie.
    Milo blickte auf. Er wusste nicht, ob es ein Befehl oder eine Diagnose war. Bei ihr konnte er das nicht unterscheiden.
    »Ich bin müde«, sagte er.
    Sabbat lächelte. »Wir sind alle müde, Milo. Aber jetzt dauert es nicht mehr lange. Das Schicksal hat seine Entscheidung getroffen. Sie steht bevor.«
    Er fragte sich, ob sie damit den überwältigenden Angriff meinte, den ihre Stellungen entlang der zweiten Verteidigungslinie gerade über sich ergehen lassen mussten, aber aus irgendeinem Grund blickte sie zum Himmel.
    Milo war mit Staub bedeckt und hatte an einem Dutzend Stellen Splitterwunden davongetragen. Den meisten Geistern aus Domors Trupp, die sie begleiteten, ging es ebenso. Die Beati war vollkommen unversehrt. Ihre blasse Haut und die goldene Rüstung sahen eher sauberer und strahlender aus denn je.
    »Wie wird es enden?«, fragte er.
    »Wie das Schicksal es will«, erwiderte sie.
    »Sie scheinen dem Schicksal zu vertrauen«, sagte er. »Ich dachte, Sie würden auf den Gott-Imperator vertrauen.«
    »Wenn es ein Gesetz, eine Gerechtigkeit in diesem Kosmos gibt, Milo, dann sind beide ein und dasselbe. Ich habe meinen Weg gefunden, und der Weg steht fest.«
    Granaten schlugen in das Gebäude westlich von ihnen, und den Granaten folgten Mörsereinschläge. Milo hörte, wie Domor seinem Trupp zurief, sich zurückfallen zu lassen. Milo stand auf und folgte ihnen mit der Beati.
    Überall in der gerühmten zweiten Linie traten Imperiale jetzt den Rückzug an. Noch vor Einbruch der Nacht würde es überall in Gildenhang bis zu den Makropoltürmen Straßenkämpfe geben. Sie waren auf der Verliererstraße.
    Sie kämpften gut und tapfer, verloren aber dennoch.
    Milo und Sabbat gingen in Deckung, als sie das Scheppern vorrückender Feindpanzer und das Knirschen berstender Mauern unter deren Ketten hörten.
    »Ich kannte mal jemanden, der das auch gesagt hat«, sagte Milo.
    »Der was gesagt hat?«, fragte sie, während sie sich den Staub von der Schwertklinge wischte.
    »Dass sie ihren Weg suchen würde. Dass sie ihren Weg gefunden hätte.«
    »Und hatte

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