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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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und fuhr mit den Fingern durch das warme Wasser.
    Auf der anderen Seite des Badebeckens ertönte ein Platschen, und Wellen schwappten auf seine Seite. Als er aufschaute, sah er gerade noch eine hellhäutige Gestalt mit dem Rücken zu ihm aus dem Wasser steigen. Es war eine Frau, die ein schlichtes weißes Unterhemd trug. Sie stieg tropfend die Seitentreppe des Beckens empor. Das nasse Leinen klebte an ihrem Körper, und er wandte den Blick ab. Zwei Schreinadepten tauchten aus dem Dampf auf und hüllten sie in ein langes, graues Gewand. Sie raffte es eng zusammen und zog sich die Kapuze über den Kopf.
    Dann drehte sie sich um und sah Gaunt über das Wasser des heiligen Balneariums hinweg an. »Ibram.«
    Er sah auf. »Sie kennen meinen Namen?«
    »Natürlich.« Ihre Stimme klang leise und rauchig. Er sehnte sich danach, ihr Gesicht zu sehen. Ein lieblicher Duft drang ihm in die Nase, als hätten die scheidenden Adepten Räucherwerk auf die Elektrokerzen gebröselt. Islumbine, das war es. Der Duft nach Islumbine, der heiligen Blume der Beati.
    »Ich bin froh, dass Sie da sind«, sagte sie.
    »Ich bin gekommen, weil man mir gesagt hat, dass ich kommen soll«, sagte Gaunt. »Es wurde mir befohlen.«
    Sie verschränkte die Arme und sah ihn über das dampfende Becken hinweg an. »Sie können aufstehen, wenn Sie wollen. Sie müssen sich nicht verbeugen.«
    Er erhob sich langsam.
    »Ich habe Sie angefordert. Ich habe die tanithischen Geister angefordert. Es freut mich, dass Gaunts Geister hier bei mir auf Herodor sind.«
    Die Stimme war so lieblich und doch so eindringlich. Es war fast so, als kenne er sie bereits.
    »Warum wir?«, fragte Gaunt.
    »Wegen Ihrer Leistungen auf Hagia. Sie und Ihre Männer haben Ihr Leben riskiert, um meine sterblichen Überreste vor dem Erzfeind zu beschützen. Sie haben die Schreinfeste bis zum Letzten verteidigt. Da ist es nur recht und billig, wenn ich Sie hier und jetzt bitte, mich wieder zu beschützen, wie Sie es schon einmal getan haben. Ich will, dass die Geister mein innerster Kreis sind. Meine Ehrengarde.«
    »Wir werden vor dieser Aufgabe nicht zurückschrecken«, sagte Gaunt. Er machte ein paar Schritte und bewegte sich langsam am Beckenrand entlang zur anderen Seite. »Ich hatte eine … nun ja, ich weiß eigentlich nicht, was es war. Ich hatte eine Vision auf Aexe Cardinal, dass sich dies ereignen würde. Eine Frau, die seit sechs Millennien tot ist, hat mir gesagt, dass ich Sie hier finden würde.«
    »Wirklich?«, sagte sie, als überlege sie einen Moment. »Das ist gut. Das ist so, wie ich es beabsichtigt habe.«
    »Haben Sie?«
    »Natürlich.«
    Er trat noch einen Schritt näher. »Sie hatten das beabsichtigt? Die Vision von der Sororitas? Sie haben diese Kapelle im Wald aus dem Nichts erschaffen?«
    »Natürlich, Ibram.«
    »Daran habe ich geglaubt. Es war wirklich. Beltayn und ich, wir waren völlig überzeugt davon. Wir hatten das Gefühl … von etwas Fremdartigem berührt zu werden, das wir nicht erklären konnten.« Er kam noch einen Schritt näher. Sie wich unmerklich vor ihm zurück.
    »Nicht so wie jetzt«, fügte er hinzu.
    »Ibram, Sie beunruhigen mich. Warum sind Sie so aufgeregt? Warum nähern Sie sich mir?«
    »Weil ich Ihr Gesicht sehen will.«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Weil …«
    »Ich will Ihr Gesicht sehen, weil ich Ihre Stimme kenne!«
    Er sprang nach ihr und packte sie. Sie streckte eine Hand aus und schob seinen Kopf weg, doch er schüttelte die Hand ab und riss ihre Kapuze nach hinten.
    »Ich kenne Ihre Stimme«, wiederholte er, während sie darum kämpfte, sich zu befreien.
    »Sanian.«
    Sanian löste sich von ihm und zog ihr Gewand zusammen. Sie starrte ihn mit Augen an, die er nicht ergründen konnte.
    »Sie glauben nicht.«
    Gaunt wich einen Schritt zurück und schüttelte laut lachend den Kopf. »Ich wollte. Glauben Sie mir, ich wollte. Fünf Monate in einem Transporter, während man darauf wartet, die Wahrheit zu sehen? Nach diesem Augenblick sehne ich mich, seitdem Slaydo mir zum ersten Mal Sabbats Mysterien erklärt hat. Ich habe mit allem Möglichen gerechnet … Wahrheit, Lügen, Fantastereien. Aber nicht mit Ihnen, Sanian.«
    Sie funkelte ihn an. Das schwarze Haar rahmte ihr wunderschönes Gesicht mit schwarzen Löckchen ein. Es war gewachsen, seit er sie zuletzt gesehen hatte, und von dem kahl rasierten Kopf mit dem Zopf der Esholi war nichts mehr zu sehen. »Sie müssen eins begreifen, Ibram: Ich bin nicht Sanian.«
    »Das sind Sie.

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