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Das Attentat - 0

Das Attentat - 0

Titel: Das Attentat - 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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getroffen hatte.
    »Und alles lief ganz ausgezeichnet … abgesehen von einigen unvorhergesehenen Unannehmlichkeiten wie der Tatsache, dass sie die Tanither als Leibgarde verlangte. Das muss in Ihnen gegärt haben, mich eintreffen und Ihnen in die Quere kommen zu sehen. Aber es war nichts, womit Sie nicht zurechtgekommen wären. Ihr Plan war immer noch intakt. Bis letzte Nacht.«
    »Letzte Nacht?«, wiederholte Lugo.
    »Letzte Nacht, Marschall. Als Ihre kleine Galionsfigur etwas getan hat, womit Sie nicht gerechnet haben. Als Sanian – und verlangen Sie nicht von mir, es zu erklären, denn es widersetzt sich jedem Versuch einer rationalen Erklärung –, als Sanian also doch zur wahren Beati wurde. Sie ist die Beati, sie ist wahrhaftig alles, was sie zu sein glaubte, alles, was zu sein Sie vorgetäuscht haben. Ein Wunderwesen im striktesten Wortsinn. Und das hat alles verändert. Sie haben keine Ahnung, was Sie tun sollen. Sie können sie nicht mehr manipulieren. Sie hat sich plötzlich Ihren Kräften der Vernunft und der Kontrolle, ja sogar Ihrem grundlegenden Verständnis entzogen. Sie haben Angst. Sie verlieren den Boden unter den Füßen. Und Ihr Plan fällt langsam auseinander.«
    Lugo sog nachdenklich Luft durch die Zähne, dann stand er auf, legte den Hausmantel ab und machte Anstalten, sich seine Uniformjacke anzuziehen. Kaldenbach trat wie ein Diener vor, um das Kleidungsstück für ihn zu halten.
    »Eine spannende Spekulation, Ibram«, sagte der Marschall, »und auf ihre ganz eigene Art sogar ziemlich überzeugend. Danke für Ihre Offenheit.«
    Er wandte sich Gaunt zu, während er die Jacke zuknöpfte. »Natürlich absolut trügerisch. Ich wusste von Anfang an, dass die Heilige echt ist, und habe sie im Licht dieser Erkenntnis unterstützt. Nichts hat sich verändert. Für mich war sie schon immer ein Wunderwesen. Ich danke dem Gott-Imperator der Menschheit, mich mit dieser Vertrauensrolle bedacht zu haben.«
    »Genau«, sagte Kaldenbach.
    »Ganz recht, genau«, sagte Gaunt mit der Andeutung eines Achselzuckens. »Wie ich schon sagte, es spielt ohnehin keine Rolle, was ich denke. Wichtig ist, Sie sollten erkennen, dass ich voll und ganz Ihrer Ansicht bin. Echt oder falsch, die Beati sollte beim Kriegsmeister auf Morlond sein. Für das Wohl des Imperiums, der Sabbatwelten und des gesamten Kreuzzugs. Ich werde Ihnen in dieser Beziehung keine Steine in den Weg legen. Ich werde alles tun, was ich kann, um Ihnen zu helfen, sie zu überzeugen. Natürlich weiß ich nicht, ob ich überhaupt Einfluss auf sie habe. Aber ich werde es versuchen.«
    Lugo setzte die Mütze auf, sah Gaunt in die Augen und streckte dann die Hand aus. Der überraschte Gaunt schüttelte sie.
    »Vielen Dank, Ibram«, sagte Lugo. »Ich wusste, dass Sie ein Mannschaftsspieler sind.«
    »Eines sollten Sie noch wissen, Herr Marschall«, fügte Gaunt hinzu, als sich ihre Hände trennten.
    »Was denn?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass dieses Ereignis, an dem wir teilhaben, diese Inkarnation, diese Manifestation … Ich bin ziemlich sicher, dass es viel bedeutender ist, als uns klar ist. Raum und Zeit und … Schicksal, wenn Sie so wollen … all das kommt zusammen, Synchronizität der Ereignisse. Schon bevor Sanian sich letzte Nacht als Beati manifestiert hat, haben die Ereignisse ihre Schatten in diesem Sektor und weiter vorausgeworfen. Vorzeichen, Omen, Weissagungen. Sie haben sie alle gehört und ganz sicher auf die Hysterie unter den Gläubigen zurückgeführt. Aber sie sind mehr als das. Jeder Psioniker in diesem Sektor – unsere und ihre – muss das gespürt haben. Der Kosmos verändert sich zu einem ganz bestimmten Zweck, Marschall, und dies ist eine der seltenen Gelegenheiten, wo wir die Maschinerie surren hören und die Ergebnisse sehen können.«
    »Sie reden wie ein Prophet, Gaunt!«
    »Ich bin ganz sicher kein Prophet … aber trotzdem. Ich wusste schon von Herodor, lange bevor ich hierher beordert wurde. Man hat mir gesagt, dass die Heilige kommen würde. Meine Männer haben mir unzählige Geschichten von Männern und Frauen aus den Pilgerlagern zugetragen, die diese übernatürlichen Vorahnungen teilen. Nicht die Fanatiker, nicht die Styliten und die Flagellanten und die Mystiker, die jedes Gerücht zu etwas Bedeutendem aufbauschen. Sie wären überrascht, wie viele normale Leute es da draußen gibt. Leute, die ihr Leben und ihre Heimat weggeworfen haben, um die Reise hierher zu machen, weil sie schlicht und unauslöschlich etwas

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