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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Walker.
    »Lieutenant«, sagte er eifrig,
»ich würde gern mit Ihnen sprechen.« Er warf einen nervösen Blick auf Lamont und biß sich auf die Lippen. »Ich...«
    »Sparen Sie es sich doch für
die Grand Jury morgen auf«, sagte ich brüsk. »Erzählen Sie dort, wie Sie junge
Mädchen von der Straße entführen und sie zum Vergnügen Ihres Herrn und Meisters gefangenhalten .«
    »Aber das ist doch gar nicht
wahr!« plärrte er. »Jedes Mädchen, das hierhergekommen ist, blieb freiwillig da
und wurde immer sehr großzügig behandelt.«
    »Mich brauchen Sie nicht zu
überzeugen«, sagte ich, »nur diese Jury.«
    Der Butler war nicht da, als
wir die Haustür erreichten, aber mein Hut lag auf einem Stuhl. Ich ergriff ihn,
und dann verließen wir das Haus über die Marmorstufen und gingen zum Healey.
Ich setzte mich hinter das Lenkrad, und Benny rutschte auf den Sitz neben mich.
Als wir das Tor erreichten, war es bereits geöffnet, und so fuhren wir
geradewegs auf die Straße hinaus. Ich bog nach rechts ein, und weiter ging es.
    »Fahren wir zu irgendeinem
bestimmten Ort oder einfach um den Häuserblock herum?« fragte ich.
    »In Ihre Wohnung«, sagte Benny
beiläufig. »Vielleicht können wir dort eine Party abhalten.« Seine rechte Hand
hielt die automatische Pistole so, daß sie sich leicht in meine Rippen bohrte.
    »Ist das Ihr Ernst?«
    »Selbstverständlich.« Er
zerrieb liebevoll ein wenig Luft zwischen den Fingern. »Sie wohnen im achten
Stock, nicht wahr?«
    »Und?« sagte ich.
    Er zerdrückte das Stück Luft,
indem er sachte die Finger schloß. »Ein hübsches Stück bis runter«, murmelte er
lässig.
    Etwa vierzig Minuten später
standen wir vor meiner Wohnung. Benny bestand darauf, daß ich zuerst
hineingehen sollte, und folgte mir dann, sorgfältig die Tür hinter sich
schließend.
    Als ich ins Wohnzimmer trat,
zündete ich mir eine Zigarette an und drehte mich dann zu ihm um.
    »Ich bin noch immer nicht überzeugt,
daß es sich nicht um einen Gag handelt«, erklärte ich ihm. »Wenn nicht, so
haben Sie nicht alle Tassen im Schrank, wenn Sie glauben, ungeschoren
davonzukommen.«
    »Erklären Sie mir das näher«,
sagte er.
    »Wenn Sie mich erschießen, ist
es Mord und Sie haben eine Leiche daliegen«, sagte ich. »Walker sah, wie Sie
mit mir zusammen das Haus verließen — der Wachmann am Tor hat uns beide im
Wagen sitzen sehen.«
    »Stimmt«, sagte Benny in
beruhigendem Ton. »Sie haben mir angeboten, mich in die Stadt mitzunehmen und
an einer Bar an der Pine Street abzusetzen, wo ich im
Augenblick mit drei anderen Burschen zusammen einen Drink zu mir nehme.«
    »Ein Alibi können Sie leicht
fabrizieren«, pflichtete ich bei. »Aber wer wird es Ihnen glauben?«
    »Ich werde keinen bitten, es zu
glauben, Freunddien«, sagte er und lächelte. »Aber es muß erst nachgewiesen
werden, daß es falsch ist. Wie wär’s mit einem Drink?«
    »Okay.« Ich seufzte
verzweifelt. »Sie sind noch verrückter als eine vegetarische Diätvorschrift, Sie
ebenso gut wie Grossman.«
    »Scotch«, sagte er, »auf Eis.«
    »Soda?« fragte ich automatisch.
    Er schauderte. »Glauben Sie,
ich wollte mich vergiften?«
    Ich machte die Drinks zurecht,
während mich der Lauf der automatischen Pistole getreulich durch das Zimmer
begleitete. Benny nahm das Glas aus meiner Hand und sank auf die Couch, wobei
er mich mit einer Bewegung seiner Waffe anwies, mich in den Sessel gegenüber zu
setzen.
    »Nun«, sagte er und hob das
Glas, »ein Prost auf die Sargträger!«
    Der Scotch schmeckte gut wie
immer, und ich hatte mein Glas etwa zur selben Zeit ausgetrunken wie Benny. Er
schlug vor nachzufüllen, was ich tat, und dann setzte ich mich wieder in den
Sessel.
    »Wenn wir schon den Rest
unseres Lebens damit zubringen, hier zu sitzen — wie wär’s mit einer Partie
Rommé?« fragte ich schließlich.
    »Es wird nicht mehr lange
dauern«, sagte er in beinahe entschuldigendem Ton. »Wollen Sie auf den zweiten
Sargträger trinken?«
    »Ich will, daß Sie sich auf
Ihren Geisteszustand untersuchen lassen«, sagte ich kalt. »Was wollen Sie
erreichen? Glauben Sie vielleicht, dieses Theater hier schüchtert mich so ein,
daß ich morgen nicht aussagen werde?«
    »Ich werde Sie aufklären,
Freundchen, wenn Sie sich danach wohler fühlen«, sagte er freundlich. »Wir
haben Sie genau im Auge behalten, seit Sie die Teal aus Grossmans Haus herausgeholt haben.«
    »Das glaube ich aufs Wort«,
sagte ich.
    »Sie haben sich wirklich
ausgiebig in die Tinte

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