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Das Auge der Seherin

Das Auge der Seherin

Titel: Das Auge der Seherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hanley
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ist Vesputos rechte Hand geworden. Er ermordet den Oberkönig!"
    Landens Gesicht verfinsterte sich. „Wann? Haben wir noch Zeit?"
    „Und dann", sprach sie eilig weiter, „wenn der Oberkönig tot ist, bricht das Chaos aus. Vesputo nutzt die Situation und stürzt die anderen Könige. Er möchte es mithilfe ...", entsetzt sah sie Landen an, „des Schwertes von Bellandra tun!"
    „Das Schwert! Aber Kareed hat es doch zerstört." „Nein, das Schwert ist irgendwo versteckt, nicht zerstört."
    Landen war totenbleich geworden, seine Augen waren zu Eis erstarrt. „Aber er kann doch nicht..." „Wäre das möglich? Kann Vesputo Böses mit dem Schwert tun?"
    Landen schien plötzlich entrückt, als sei er in einer anderen Welt. Mit undurchdringlicher Miene sagte er: „Das habe ich noch nie gehört. Es hieß, jeder, der es für die Schlacht gebraucht, sei verflucht. Vielleicht bedeutet das, dass es in falschen Händen großen Schaden anrichten kann. Ich muss es finden, bevor er es versucht." Bei seinen Worten bekam sie eine Gänsehaut. Er musste sie hassen für das, was ihr Vater ihm angetan hatte. „Landen, ich schwöre dir, ich habe das nicht gewusst!" „Das Schwert ist versteckt? Wo ist es?" Konzentriert schaute sie in den Kristall, doch soviel sie auch schaute, sie sah nichts als vage, stumme Umrisse. Mit zitternden Lippen flehte sie um mehr. „Es tut mir so Leid, Landen. Es ist irgendwie verborgen. Ich kann es nicht erkennen."
    Landen ballte die Hände. „Sag mir, wie Beron den Oberkönig umbringen will. Ich werde ihn warnen und dann nach Archeld reiten und das Schwert befreien." „Vielleicht ist es schon zu spät, er ist schon unterwegs. Nimm mich mit!"
    „Nein, Torina. Ich muss mich beeilen, wir haben nur ein Pferd und das Land ist voll von Attentätern, die dich suchen."
    Das Blut rauschte ihr in den Ohren.
    „Es tut mir Leid, Prinzessin." Seine Augen verschleierten sich, als er sie ansah. Er rückte dicht an sie heran, legte die Arme um sie und verbarg sein Gesicht in ihrem Haar. „Liebe Torina. Der Gedanke, dich dieser Gefahr auszusetzen, ist mir unerträglich. Du musst am Leben bleiben. Bitte, hör mir zu. Auch wenn du nur Freundschaft für mich empfindest. Torina, ich habe dich immer geliebt, seit dem Tag, als du mir aufhalfst. Ich habe versucht, meine Liebe zu unterdrücken. Dann dachte ich, du seist tot und mein Leben bestand nur noch aus Schmerz."
    „Du - du liebst mich?", stammelte sie. „Nach all meinen Dummheiten? "
    „Hast du jemals daran gezweifelt?"
    Sie spürte, dass sie ganz und immer einander gehörten. Wie hatte sie daran zweifeln können? Sie wusste es nicht mehr.
    „Und du. Zweifle niemals, Landen. Ich liebe dich. Ich glaube, ich habe dich immer geliebt, nur war ich eine Zeit lang wie von Sinnen. Nun bin ich dankbar, dass meine Dummheit nicht alles zerstört hat." Sein Blick verklärte sich vor Glück und er zog sie an sich. Ihre Lippen trafen sich und die Schwingen ewigen Glücks nahmen sie auf und trugen sie fort.

 
12. Kapitel
     
    Nach drei Tagen erreichte Landen die Festung von Glavenrell. Er kam mitten in der Nacht an. Staubbedeckt sprang er vom Pferd und rannte zum Tor. Die Wachen versperrten ihm mit gekreuzten Speeren den Weg, aber als er ihnen seinen Glasstein zeigte, wurde er sofort durchgelassen.
    Nie zuvor war er in der Burg gewesen. Er war verwirrt von ihren ungeheuerlichen Ausmaßen. Da er das schwarze Wappen an der roten Kordel trug, konnte er die Nachtwächter überreden, den Oberkönig zu wecken. Als sie wissen wollten, wen sie melden sollten, gab er Andris' Namen an.
    Nach einem Gewirr von Gängen wurde er hinter einer mit Eisen beschlagenen Tür von Dahmis begrüßt, der die Wachen mit einem Nicken fortschickte. Landen ließ sich auf weiche Kissen sinken und sah Dahmis durch einen Nebelschleier aus Müdigkeit an. „Ihr seht aus, als hättet Ihr seit unserem letzten Treffen nicht mehr geschlafen, mein Freund. Habt Ihr Vineda gefunden?" „Sie ist in Sicherheit."
    Dahmis stieß einen tiefen Seufzer aus. „Ich danke Euch. Ich muss Euch eins fragen. Ist sie die Frau, die Ihr einst kanntet?"
    Ja, ich habe sie gekannt. Habt Ihr geglaubt, sie hätte Euch betrogen?"
    „Nein. Solch einer verabscheuungswürdigen Tat wäre sie nie fähig."
    „Sie bedauert tief, Euch ihre Hilfe verweigert zu haben." „Ah. Sagt, mein Freund, wisst Ihr vielleicht, woher sie stammt? Darf ich Euch fragen, woher Ihr sie kanntet?" Landen fragte sich, wie viel er diesem mächtigen König

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