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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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Montagabend um halb zehn bei diesem Kunden in Riehen.»
    «Und wie lange war Mangold dort?»
    «Ungefähr eine Stunde.»
    «Somit kommt Mangold durchaus als Täter infrage. Strub hat die Todeszeit auf zirka halb elf festgesetzt und um elf wurde die Leiche dann gefunden.»
    Eine Stunde später raste Nadine vom Aeschenplatz durch die St. Alban-Anlage ins Gellert zum Rennweg. Ferrari bestaunte die alten Villen, an denen sie vorbeihuschten.
    «Nein! Das darf doch nicht wahr sein. Es hat geblitzt.»
    «Wie schnell bist du gefahren?»
    «Knapp über vierzig.»
    «Oh je, hier ist eine Tempo-30-Zone. Das gibt eine ordentliche Busse.»
    «Diese verdammten mobilen Radarstationen.»
    «Du musst hier rechts rein.»
    Nadine fuhr durchs Einfahrtstor auf einen Kundenparkplatz. Mühsam kroch Ferrari aus dem Porsche. Eigentlich müsste man hier doch wohnen, exklusiv mitten in der Stadt. Aber leider wurden immer mehr dieser alten Anwesen als Bürogebäude genutzt. Vielleicht war das ja auch die einzige mögliche Finanzierungsart.
    «Standesgemäss! Gehört dieser Liechti zum Daig?»
    «Nein. Er ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, hat sich alles selbst aufgebaut.»
    Yvo Liechti, ein sportlicher Mann im Alter von Ferrari, kam die Stufen hinuntergerannt.
    «Ciao, Francesco! Mein Gott, das ist jetzt aber schon wirklich verdammt lang her, seit wir uns zum letzten Mal gesehen haben.»
    «Hallo, Yvo! Wie gehts dir?»
    «Danke gut. Dich muss ich gar nicht fragen, du siehst blendend aus.» Er wandte sich an Nadine und verneigte sich leicht. «Yvo Liechti.»
    «Nadine Kupfer. Ich bin die Assistentin von Francesco.»
    «Freut mich sehr, Sie kennenzulernen. Aber kommt doch rein. Es ist verdammt kalt hier draussen.»
    «Du hättest mir ruhig sagen können, dass du ihn kennst», flüsterte Nadine mit leicht ärgerlichem Unterton.
    Ferrari hob nur leicht die Schultern.
    Eine Mitarbeiterin brachte Kaffee und einige Croissants.
    «Woher kennt ihr euch?»
    «Das wissen Sie nicht? Ja, ja, Francesco hat schon früher nie viel erzählt. Wir sind zusammen aufgewachsen. Primarschule, Sekundarschule. Dann ein Jahr zurück, weil wir von der Sekundar aus nicht direkt ins Gym konnten. Wir sassen immer in der gleichen Schulbank. Das war optimal, denn Francesco war vor allem in Deutsch unschlagbar und mir lag die Mathematik. Die Lehrer waren sich nie sicher, wer bei wem abschrieb. Die Schulstrapazen haben sich gelohnt. Francesco macht das, was ihm Spass macht …»
    «Nicht immer!»
    «Ach, hör doch auf, Francesco. Natürlich macht es dir Spass. Du wolltest doch schon immer ein berühmter Kommissär werden. So wie Sherlock Holmes.»
    «Den gibts nur im Roman. Die Wirklichkeit sieht anders aus.»
    «Ja, ja, schon gut. Understatement pur! Nehmen Sie das nur nicht Ernst, Nadine. Er mimt gern den gemütlichen Bären, aber urplötzlich schlägt er zu. Das war schon früher so. Was erzähle ich da, das wissen Sie sicher besser als ich. Ich langweile Sie nur mit den alten Geschichten.»
    «Ganz und gar nicht, ich finde diese Geschichten äusserst interessant. Sie sind bereits die zweite Person aus seiner Jugend, die ich jetzt kennenlerne.»
    «Und wer ist die andere?»
    «Anna von Grävenitz.»
    «Anna!», rief Liechti begeistert. «Eine tolle Frau! Und früher eine scharfe Nudel. Die liess nichts anbrennen, wahrscheinlich auch heute noch nicht. Bist du nicht mit ihr gegangen, Francesco?»
    «Nur kurz», brummte der Kommissär.
    «Sie brachte ihm das Laufen bei!», schmunzelte Nadine.
    «Das Laufen beigebracht?» Liechti brüllte los. «Gute Bezeichnung! Das muss ich mir merken. Anna hat Francesco entjungfert! Das wusste ich gar nicht. Wir planen ein Klassentreffen, Nadine. Das wird ein Spass, wenn ich den anderen erzähle, dass Anna seine erste Liebe gewesen ist.»
    «Schön, dass ihr euch auf meine Kosten amüsiert. Doch wir sind aus einem ganz anderen Grund hier, Yvo.»
    «Ihr sucht den Mörder von Arian. Ich weiss zwar nicht, was ich dabei für eine Rolle spiele, aber irgendeine muss es ja sein. Sonst wärt ihr nicht hier. Noch Kaffee?»
    «Ja, gern. Die Croissants sind übrigens spitze.»
    «Die lasse ich mir jeden Morgen von der Bäckerei am Karl Barth-Platz kommen.»
    «Wir unterhielten uns mit einigen Leuten der Nostramo GmbH und der Stiftung.»
    «Ich weiss. Mit Ruth, ich meine Alura, kurz mit Jason und danach mit Arthur. Er rief mich deswegen an.»
    «Alura Randa erzählte uns eine Geschichte über den Quartierverein. Wissen Sie darüber

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