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Das Auge des Sehers (German Edition)

Das Auge des Sehers (German Edition)

Titel: Das Auge des Sehers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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absolute Wucht!»
    «Nur eine kleine Aufmerksamkeit.»
    «Du … du musst mir nichts beichten, Francesco?»
    «Beichten? Wieso?»
    «Weil … nein, das war dumm von mir. Vielen, vielen Dank, mein Schatz!»
    «Gern geschehen», murmelte Ferrari leicht verlegen.
    «Heute ist das Spiel der Spiele. FCZ gegen FCB», hörte er Nikki aus dem Wohnzimmer rufen. «Wenn wir gewinnen, wird uns niemand mehr in der Meisterschaft stoppen. Schauen wir uns den Match zusammen an?»
    «Ich weiss nicht. Vielleicht möchte Mam lieber etwas mit mir unternehmen.»
    «Ich muss noch unbedingt ein paar Abrechnungen machen. Schau dir nur mit Nikki das Spiel an. Du weisst ja, das kann bei mir dauern.»
    Der eingefleischte Fussballfan Ferrari konnte sich heute nicht auf das Spiel konzentrieren. Immerhin bekam er mit, dass seine Mannschaft mit Ächzen und Stöhnen und Dank der Unterstützung des Schiedsrichters, wie der gegnerische Trainer wutentbrannt nach dem Match ins Mikrofon schrie, zwei zu eins gewann. Nikki jubelte.
    «Jetzt haben wir schon zwölf Punkte Vorsprung und das vor der Winterpause. Das gibt eine coole Rückrunde.»
    «Wenn du dich da nur nicht irrst. Das heute war nicht gerade berauschend. Zum Glück haben Streller und Alex Frei noch zwei Tore geschossen. Wenn die verletzt sind, dann gute Nacht. Wer schiesst uns dann zur Meisterschaft?»
    «Fabian Frei, Shaqiri, Xhaka, Huggel, Zoua und bald schon wieder Stocker.»
    «Dein Glaube in allen Ehren. Gut, Shaqiri bringt frischen Wind ins Geschehen, er ist wirklich kreativ, ackert unermüdlich und kann den Ball halten. Fabian Frei und Xhaka haben auch Potential.»
    «Sag ich doch. Gehen wir am Sonntag an den Match gegen Luzern?»
    «Sicher. Wer bringt es deiner Mutter schonend bei?»
    «Du, wer denn sonst?»
    «Dann bringe ich es lieber gleich jetzt hinter mich.»
    Monika wälzte sich durch eine Unmenge von Belegen.
    «Weshalb tust du dir das eigentlich an? Du könntest doch locker einen Buchhalter bezahlen.»
    «Weil ich es so will. Francesco …»
    «Ja, Liebling?»
    «Es ist doch alles mit dir in Ordnung?»
    «Sicher. Warum fragst du?»
    «Wegen … na ja … wegen dem Buch und dem riesigen Blumenstrauss. Normalerweise verwöhnst du mich nicht so.»
    Na prima. Da schenkt man seiner Frau Buch und Blumen und, anstatt sich einfach zu freuen, wird sie misstrauisch. Andererseits fällt auf, was selten ist …
    «Sagt dir der Name Yvo Liechti noch etwas?»
    «Mit dem bist du doch zur Schule gegangen, oder?»
    In der nächsten halben Stunde sprudelte es nur so aus Ferrari heraus. Er erzählte vom Besuch bei Liechti und davon, dass ihn die Worte seines ehemals besten Freundes aus der Bahn geworfen hätten, und wie elendig er sich fühlte.
    «Wir rennen den ganzen Tag in der Gegend herum. Du wegen deinen Apotheken, ich auf der Suche nach meinen Mördern. Dabei gibt es viel Wichtigeres. Nur merkt man das oft erst, wenn es zu spät ist, wenn beispielsweise dein Partner unheilbar krank wird oder im Extremfall stirbt. Das kann doch nicht sein, Monika. Das darf nicht sein. Wir müssen endlich die wichtigen Dinge erkennen, sie schätzen, hüten und pflegen.»
    Monika unterbrach ihre Arbeit und setzte sich zu Ferrari auf die Couch. Sie schmiegte sich eng an ihn.
    «Ich liebe dich, Francesco! Weil du so bist, wie du bist.»
    «Ich liebe dich auch, Monika.»
    Eng umschlungen sassen sie einige Minuten da.
    «Das mit Yvos Frau ist eine schlimme Sache.»
    «Er kommt nicht darüber hinweg. Deshalb ist er auch im Kuratorium der Nostramo-Stiftung. Es ist ihm wichtig, Gutes zu tun. Irgendwie zur Sühne, zumindest kommt es mir so vor. Er glaubt nämlich fest daran, dass Lucie noch leben würde, wenn er sich mehr um sie gekümmert hätte. Jetzt hat er nur noch seine Tochter.»
    «Sie ist bestimmt sein Ein und Alles. Wenn das mal gut geht, Francesco. Wir wissen ja wie Töchter im Teeniealter sein können.»
    «Es muss. Er würde es nicht verkraften.»
    «Ob dieser Nostramo nun ein Schwindler oder ein Heiliger gewesen ist, eines muss man ihm lassen, über die Stiftung hat er wirklich viel Gutes getan. Ich habe mich heute mit Sonja, die kennst du auch, sie war einmal hier …»
    «Die mit den vielen Sommersprossen?»
    «Genau, das ist Sonja. Sie arbeitet bei der Eidgenössischen Stiftungsaufsicht und ist voll des Lobes für die Nostramos. Es gäbe kaum eine Institution, die in den letzten Jahren so viele Projekte finanziert hat.»
    «Das ist auch Yvos Verdienst.»
    «Kommt ihr eigentlich voran?»
    «Ja und nein.

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