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Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich
Autoren: Angelika Friedemann
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Ihnen Eike vorerst übergeben, werden Sie immer damit rechnen müssen, sich jederzeit von ihm wieder zu trennen. Gerade aus diesen Gründen greifen wir gern auf Pflegefamilien zurück, bei denen das später keine Probleme ergibt. Für Sie könnte ein erneuter Verlust eines kleinen Kindes eventuell schlimmere Folgen haben."
"Ich bin durch den Tod meiner Frau und meines Sohnes weder labil, noch alkoholabhängig oder Anderweitiges geworden. Zumal ich weiß, dass der Junge in der ersten Zeit nur zur Pflege bei mir weilte, würde ich das durchaus verkraften. Ich bin kein Träumer, sondern ein Realist, vermutlich bedingt durch meinen Beruf."
Sie schaute ihn eine Weile an.
"Herr Klaasen, ich kann Ihnen trotz all Ihrer Argumente nicht allzu viel Hoffnung machen, dass Sie Eike zugesprochen bekommen, obwohl ich das nicht allein entscheiden werde. Vermutlich wird eine der üblichen Pflegefamilien vorgezogen. Trotzdem werde ich Ihr Anliegen vorlegen. Eventuell finden Sie die Mutter und der Fall sieht anders aus. Sollte diese sich mit einer Adoption einverstanden erklären, würden wir Sie nochmals dazu befragen und da könnten Sie bessere Karten haben."
"Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Da ich den Jungen mag, wollte ich es zumindest versuchen."
Enttäuscht schlenderte er zu seinem Wagen. Er hatte im Grunde mit einer Absage gerechnet, trotzdem war er betrübt. Irgendwie hatte er sich bereits mit dem Knirps toben gesehen.

Andrea empfing ihn mit sieben neuen Namen. Renate, die neue Sekretärin, mit dem Vermerk, dass die Putzfrau schlampig putze.
Rolf, der neue Kollege, mit, jeder Nachbar traut seiner Nachbarin zu, sie wäre die gesuchte Mutter und dazu wussten sie noch Geschichten.
"Andrea, ich möchte nochmals zur Fundstelle fahren. An dem Morgen, als wir gesucht haben, war Flut. Eventuell findet man dort noch einen Hinweis. Danach klappere ich die restlichen Frauen ab."
"Wie war es?"
"Negativ, wie erwartet." Er trank den Kaffee, schaute sie an. "Was noch?"
"Frau Schiller wollte dich sprechen und sich entschuldigen."
"Ruft sie wieder an, richte ihr bitte aus, ist angekommen und sie soll das Telefon nicht blockieren. In Hamburg gibt es sicherlich Callboys, die sie befriedigen. Die Frau fängt an zu nerven. Ich denke, sie arbeitet?"
"Sie scheint Feuer gefangen zu haben."
"Ich nicht. Frau Pfeiffer, es werden keinerlei Auskünfte über mich an Fremde erteilt, weder meine Privatnummer noch dergleichen heraus- gegeben. Selbst mein Vorname ist tabu."
"Das ist selbstverständlich, Herr Klaasen. Kommt das öfter vor?"
"Nur gelegentlich. Sie scheint eine von der hartnäckigen Sorte zu sein. Es ist übrigens die Frau, die das Findelkind gefunden hat. Nur damit Sie Bescheid wissen, falls sie auftaucht und wissen möchte, ob wir die Mutter gefunden haben. Auch da - keine Auskünfte. Sagen Sie ihr, wir wären kein Auskunftsbüro und das ging sie nichts an, selbst wenn sie sich als Lebensretterin aufspielt, die zu allem ein Recht hat." Er stellte die Tasse weg.
"Diese Frau ist eine verlogene Hochstaplerin. Mit hat sie erzählt, sie wäre Innenarchitektin, dabei hat sie nie studiert. Ich war gestern Abend noch bei Frau Schober. Diese Dame arbeitet seit 21 Jahren in dem Laden. Nun hat die Schiller ihr fristlos gekündigt, weil sie angeblich immer zu spät käme, sehr unhöflich zu Kunden wäre, impertinent gegenüber dem Management, damit meinte die Schiller sich. Da ihr Frau Schober sagte, sie würde damit vors Arbeitsgericht ziehen, will sie ihr Diebstahl anhängen. Warum das alles? Die Dame sollte ihre Kolleginnen anschwärzen, da man sieben Frauen entlassen will, darunter zwei Azubis. Ich habe ihr einen Rechtsanwalt empfohlen. So sparen die Schiller´s gleichzeitig eine Abfindung und die wäre bei den Jahren reichlich. Die Schiller hat sich die ersten paar Tage als Innenarchitektin dort aufgespielt. Verändert wurde nichts. Danach hat sie persönlich jeden Abend Taschenkontrollen durchgeführt, mit der Uhr kontrolliert, wer wie oft auf Toilette geht, da sogar Kontrollen durchgeführt, ob die entsprechende Dame wirklich musste. Die Frauen sollten morgens die Handys abgeben, damit sie nicht während der Arbeitszeit telefonierten und so weiter. Alles Strafvergehen und nicht erlaubt. Bei zwei der Azubis hat sie sogar unter deren Pulli geschaut, ob die etwas darunter tragen. Die Frauen sind ruhig, weil sie Angst haben, entlassen zu werden. Nun ist damit Schluss, da das Strafvergehen sind. Ich habe Entsprechendes protokolliert und
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