Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Baby vom Deich

Das Baby vom Deich

Titel: Das Baby vom Deich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Friedemann
Vom Netzwerk:
Aktenordner herein. "Das ist alles", keuchte er. Eike sprang rasch auf, nahm ihm die oberen fünf Ordner ab. "Schiet, so viel?"
"Nur das, was der Boss wollte."
"Noch einmal Boss und du kannst deine Wohnung kündigen, weil man dich versetzt", grinste Eike. "Den Mist müssen wir durcharbeiten. Na toll! Ist das Tüch wenigstens nach Datum sortiert?"
"Ja. Was ist Tüch?"
"Zeug, Kram, Schwachsinn."
"Dazu nüddelich?"
"Niedlich. Lernst du noch, falls du bleibst."
"Ich glaube, ich bleibe. Mir gefällt es und das Tüch lerne ich schon."
Eike lachte. "Gut, fahren wir zunächst in die Klinik, bevor Holger Feierabend hat. Bis später", verließen sie den Raum.
"Hast du Lust heute Abend ein Bier mit mir trinken zu gehen?"
Er überlegte kurz. "Können wir machen, aber erst nach neun. Wo willst du hin?"
"In irgendeine Kneipe."
"Ich hol dich ab und nehm dich mit. Die Kneipen sind noch mit Touristen voll und in anderen Schuppen tummeln sich die Teenys. Betrunkene Kinder finde ich nervend, obwohl wir da mal abends hinmüssen, damit wir diesen Dealer aus dem Verkehr ziehen."
"Sag man, meinst du, mir würde auch so ein Drei-Tage-Bart stehen? Ich würde mir vier Tage in der Woche das nervige Rasieren ersparen."
"Probier es aus. Nur warum nicht? Bei mir war es pure Faulheit und inzwischen ist es normal dass ich mich nur alle paar Tage rasiere. Meiner Mutter gefiel das so gut, dass es mein Vater übernommen hat."
Im Klinikum suchte er einen Parkplatz und sie betraten das Haus.
"Ich suche Doktor Michaelsen?"
"Er wird oben in der Kinderstation sein, Herr Klaasen."
"Doktor Klaasen ebenfalls?"
"Der kommt erst nach zehn, aber er hat um elf eine OP."
"Danke!"
Sie fanden Holger Michaelsen im Büro vor.
"Moin, Holger. Hast du ein paar Minuten?"
"Setzt euch. Wollt ihr Kaffee?"
"Danke, gern."
Er goss ein. "Was gibt es?"
"Erinner dich bitte an den Abend, als Eike gefunden wurde. Diese Frau Schiller sprach da immer von einem Er oder täusche ich mich?"
Er stellte die Kaffeepötte hin, setzte sich, überlegte, während er trank.
"Sie sagte, aber er überlebt nicht wahr? Etwas später, Herr Doktor, darf ich ihn besuchen?" Er schaute Eike an. "Du denkst, dass sie ..."
"Nein, die Mutter ist eindeutig Silke Strehler. Sie hat meiner Meinung nach etwas damit zu tun. Sie sprach ständig von er, ihn, ihm, der Junge. Gut, es kann Zufall sein, aber ich glaube nie an Zufälle."
"Du denkst, sie hat mit der lütten Strehler gemeinsame Sache gemacht? Warum? Was verbindet diesen Teenager mit der noblen Schiller?"
"So in etwa, wenn ich die Zusammenhänge noch nicht kenne. Holger, dieses Püppchen wäre niemals so weit mit einem Säugling gelaufen, um ihn auszusetzen. Da hat ihr jemand geholfen; jemand mit einem Wagen. An dem Strampler den Eike trug, wurde eine zweite DNA festgestellt, genauso wie an der Decke. Das heißt, eine Frau hat die Decke angefasst und deren Baby hat den Strampler angehabt."
"Diese Schiller hat kein Baby."
"Sie nicht, aber der Cousin. Kannst du mir sagen, welche Blutgruppe Julian Schiller hat? Er wurde Donnerstag von Einar auf die Welt geholt."
"Kann ich dir nicht geben. Ärztliche Schweigepflicht. Die Verknüp- fungen kapiere ich immer noch nicht."
"Holger, ich auch nicht. Pure Spekulationen. Habe ich das Kind, das den Strampler von Eike trug, kommen wir ein Stück weiter. Die kleine Strehler war ein dummer, dekadenter 16-jähriger Teeny und das hat man ausgenutzt, sie vermutlich, weil, sie hätte etwas ausplaudern können, sogar versucht zu ermorden. Dass es zum Herzstillstand kam, war nur ein angenehmes Erlebnis für diejenige Person. Kein Fremdverschulden! Sag, habt ihr etwas, wo ich eine DNA von dem Jungen bekomme?"
"Du weißt, das darf ich dir nicht geben."
"Ja, vielleicht liegt zufällig irgendwo etwas herum?", griente Eike. "Es gibt ja bisweilen blöde Zufälle. Geht auf meine Kappe."
"Besuchst du deinen Namensvetter?", lenkte Holger ab.
"Ja, ich schaue kurz rein. Momentan schläft er noch. Waren seine Großeltern oder sonstige Verwandte bei ihm?"
"Der Strehler und sein Bruder, außer deine Eltern und Großeltern. Du kannst ja aus dem Schwesterzimmer die Wäsche für ihn mitnehmen. Ihr könnt euren Kaffee in Ruhe austrinken, da ich kurz hinaus muss. Die Arbeit eben", schmunzelte er und verließ den Raum.
"Schade, dass wir das nicht kriegen."
"Ja, die Gesetze. Dafür kannst du unser Findelkind sehen."
"Was passiert mit ihm?"
"Sie warten beim Jugendamt ab, wie es mit den Großeltern weitergeht und ob die sich melden. Ein großes

Weitere Kostenlose Bücher