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Das Babylon-Virus

Das Babylon-Virus

Titel: Das Babylon-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan M. Rother
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Inferno zwischen der ISAF und den Aufständischen entfesselt hatte.
    Die Männer betrachteten sie schweigend.
    Rebecca schüttelte den Kopf. Sie lebte. Das Labyrinth, das Haus der Spinne, war um sie her explodiert. Doch sie lebte. Und die Aufständischen waren hier.
    Beinahe noch erstaunlicher aber war Duartes Anwesenheit.
    »Wie kommst du hierher?«, wandte sie sich an den Mann in der Soutane.
    Duarte hob die Schultern. »Mit Che«, sagte er knapp. »Jedenfalls bis kurz vor eure Felseninschrift. Schließlich wusste ich, wonach ich zu suchen hatte, und mit dem Tempo von Verholens Hubschrauber hält die Messerschmitt locker mit. Am Höhleneingang wartete dann schon das Empfangskomitee.«

    »Verholens Hub …«
    Eine raue Stimme. Rebecca verstummte sofort. Der Alte im Faltstuhl hatte die Hand ganz leicht gehoben, hielt jetzt lauschend inne. Einer seiner jüngeren Begleiter hockte an seiner Seite und murmelte ihm mit leiser Stimme etwas zu. Wahrscheinlich übersetzte er den Dialog zwischen Rebecca und dem commandante , schwieg nun, während der Alte einige Worte sagte, in einer Sprache, die Rebecca nicht verstehen konnte.
    »Die Stunde, um deretwillen die Alten diesen Ort errichtet haben, ist gekommen«, wandte sich der jüngere Mann an Rebecca. »Noch ist Ihr Weg nicht zu Ende, aber die Rätsel im Haus der Spinne haben Sie und Ihre Gefährten überwunden. Nun stehen Sie unter unserem Schutz.«
    Rebeccas Blick ging zu Merthes. »Haben sie uns geholfen?«, fragte sie leise.
    Ein angedeutetes Nicken. »Fragen Sie mich nicht, was sie mit uns angestellt haben, während wir ohnmächtig waren - sie weigern sich, darüber zu sprechen. Muss mit Ihren alten Babyloniern zu tun haben. Meine Männer sind jedenfalls in Ordnung - die, die noch leben.«
    Rebecca biss sich auf die Lippen. Sechs. Mit Merthes sieben. Sechs von sechzehn, die heute Morgen aufgebrochen waren.
    Doch schon das war unglaublich! Selbst der Oberst war am Leben, der Mann, der die MILAN abgefeuert hatte! Nicht allein, dass die Grippe den Aufständischen nichts anhaben konnte; unübersehbar verfügten die Männer aus den Bergen über ein medizinisches Wissen, über Möglichkeiten, Fähigkeiten, die sie nur auf eine Weise erworben haben konnten.
    Das Erbe der Babylonier.
    »Sie sind die Wächter des Rätsels?«, fragte Rebecca an den Alten gewandt. »Des Heilmittels von Babel?«

    Der Jüngere übersetzte mit leiser Stimme. Der Dorfälteste schien eine Sekunde lang zu zögern, schüttelte dann mit entschiedener Miene den Kopf.
    »Wir sind die Hüter über den Weg«, gab der Jüngere wieder. »Wir sind diejenigen, die über den Weg gewacht, die ihn bezeichnet und verändert haben in den Zeiten, die gekommen und vergangen sind. Die Hüter über das Haus der Spinne seit der Zeit des großen Königs Alexander bis zu dem Tag, der nun gekommen ist. Dem Tag, da die Rätsel gelöst werden.«
    Rebecca schüttelte den Kopf. »Das waren wir nicht allein«, sagte sie.
    Wieder gab der Afghane die Worte wieder, lauschte auf die Antwort des Alten.
    »Sie sind nicht die Einzigen hier«, wandte er sich an Rebecca. »Die Männer, die Sie verfolgt haben, sind gestorben. Für jene tragen wir keine Verantwortung. Doch es sind noch andere hier. Ihre Gefährten sind hier.«
    »Meine …« Rebecca schnappte nach Luft. »Amadeo?« Warum sprach der Mann in der Mehrzahl?
    Der Alte legte den Kopf auf die Seite. Er musste den Namen verstanden haben. Der junge Afghane horchte auf seine Worte, nickte. »Er und der Mann mit dem Berggesicht. Und sie sind nicht allein. Ein Mann mit Haaren wie Flachs ist bei ihnen, und er hat weitere Männer bei sich.«
    Rebecca tauschte einen Blick mit Duarte. »Haare wie Flachs«, flüsterte sie. »Verholen.«
    Der commandante nickte finster. »Und wer der Kerl mit dem Berggesicht ist, können wir uns ausrechnen.« Mit drei Sätzen erzählte er ihr, was ihm und Amadeo gestern widerfahren war: Castel del Monte, Kaiser Friedrichs Text, ein Versteck im Innern des Monte Vulture. Und Görlitz, der quasi gleichzeitig dort aufgetaucht war.

    »Görlitz«, murmelte Rebecca. »Und Amadeo. Görlitz ist ein Arschloch …« Sie schüttelte den Kopf. »Der Kerl hat schon ein paar Mal versucht, uns kalt zu machen. Doch was die Paläographie anbetrifft, ist er auf jeden Fall ein verdammt fähiges Arschloch. Und Verholen hat sie jetzt beide. Beim nächsten Rätsel …«
    Wieder hob der Alte die Hand, und wieder verstummte Rebecca sofort. Eine natürliche Autorität ging von

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