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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
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ehe wir dir deine Blutdrucktropfen mit Gewalt einflößen müssen.«
    Wahrscheinlich spürte seine Mutter, dass Peter meinte: Hör auf, oder wir stehen auf und gehen . Einen Moment lang schloss Caroline dankbar die Augen. Es fiel Peter schwer, sich gegen seine Mutter durchzusetzen. Er genoss es, der Erfolgreiche in der Familie zu sein, der bewunderte Sohn, mit dem seine Mutter in der Nachbarschaft, in der Kirche und im Supermarkt angab. Sie ließ sich keine Gelegenheit entgehen, mit Peters geschäftlichen Erfolgen zu prahlen, und er genoss den Stolz seiner Mutter.
    Und jetzt kam Caroline und machte das alles zunichte.
    Ihr ganzes Leben würde sich ändern. Peter würde weniger Stunden arbeiten und einen Manager einstellen. Sie würden mit weniger Geld auskommen müssen, bis Savannah größer war und Peter wieder voll in seine Firma einsteigen konnte.
    Ihr luxuriöses Haus? »Das verkaufen wir«, hatte Peter gesagt. »Du und Savannah, ihr seid mir wichtiger als ein großes Grundstück.«
    Die Autos? »Geben wir in Zahlung. Ein Corolla reicht als fahrbarer Untersatz.«
    Peters Mutter schüttelte angewidert den Kopf. »Was für eine Verschwendung. Du hast dir eine erfolgreiche Firma aufgebaut, und die willst du einfach aufgeben? Wie könnt ihr nur so dumm sein?«
    »Ma, hör auf damit«, sagte Joe Junior, Peters ältester Bruder. »Wen zum Teufel interessiert es schon, ob sie ihr verdammtes Haus verkaufen oder er demnächst eine Schürze trägt?«
    Joe war eigentlich der Stille in der Familie, aber wenn es ihm reichte, dann reichte es ihm.
    »Joe!«, rief seine Mutter aus.
    »Es reicht, Ma«, sagte Joe. »Sollen sie doch das Haus verkaufen. Es ist sowieso viel zu groß für drei. Ein reiner Angeber-Palast.«
    »Ich nehm ihn!«, rief Joes halbwüchsige Tochter vom anderen Ende des Tischs.
    »Euer Haus ist schön genug, Fräulein«, sagte ihre Großmutter. »Von deinem Vater bekommst du alles, was du brauchst.«
    »Ich hab doch gar nichts gesagt, Grandma.«
    »Das würde ich dir auch nicht raten. In meinem Haus dulde ich keine Prahlerei.«
    »Ich versteh nicht, was du willst, Ma«, sagte Faith. »Erst regst du dich auf, weil Peter und Caroline ihr Haus verkaufen wollen, und dann sagst du Heather, sie soll es nicht haben wollen.«
    Mit zitternden Fingern gab Caroline eine Kugel Vanilleeis auf Savannahs Kuchenstück, dann bediente sie sich selbst.
    »Du verstehst nicht, um was es geht«, sagte Peters Mutter. »Sie besitzen das Haus bereits. Warum gibt man so was weg?«
    »Herrgott, Mom. Wir geben es nicht weg. Wir verkaufen es«, sagte Peter.
    »Wer kommt denn auf so verrückte Ideen?« Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Euer Vater und ich haben uns abgerackert, um euch Kindern alles zu ermöglichen, was wir konnten, damit ihr es mal besser haben würdet als wir. Wie kann man so einen Rückschritt machen? Warum zieht ihr nicht gleich in die Straße in Dorchester, in der ich aufgewachsen bin? Würde euch das glücklich machen? Vielleicht könnt ihr dieselbe Bruchbude mieten.«
    »Hört endlich auf mit dem Unfug«, sagte Sissy.
    Caroline hielt den Atem an in der Erwartung, dass Peters Schwester jetzt auch noch Öl ins Feuer gießen würde.
    »Ganz genau«, sagte Mrs. Fitzgerald. »Das ist reiner Unfug.«
    »Nein, Ma«, sagte Sissy. »Dein Gerede ist Unfug. Geld ist nicht alles, Ma.«
    »Das habe ich auch nie behauptet.« Mrs. Fitzgerald faltete die Servietten auf dem Buffet.
    »In gewisser Weise schon, Reenie«, schaltete sich Peters Vater ein.
    »Ich will nur das Beste für meine Kinder«, sagte sie. »Etwas Besseres als das, was ich hatte.«
    »Und dafür sind wir dir dankbar, Ma.« Peter legte Caroline einen Arm um die Schultern. »Aber Caroline und ich wollen auch das Beste für Savannah. Du warst eine großartige Mutter, und ich möchte auch ein guter Vater sein. Ich möchte nicht, dass es Savannah an irgendetwas mangelt, auch nicht an Zeit mit uns. Einer von uns beiden muss etwas weniger arbeiten, und das werde ich sein. Es war meine Entscheidung.«
    Peters Mutter schlug sich die Hände vors Gesicht, bedeckte einen Moment den Mund. Sie blinzelte. »Also gut. Du tust ja sowieso, was du willst.«
    Peters Vater klopfte auf den leeren Stuhl neben sich. »Lassen wir es gut sein, okay? Wir sind alle gesund, niemand leidet Hunger, und alle haben Arbeit. Es gibt also keinen Grund zur Sorge, oder? Wenn man keine Probleme hat, soll man sich auch keine machen.«
    Mrs. Fitzgerald warf die Arme in die Luft. »Ich geb’s auf.

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