Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Randy Susan Meyers
Vom Netzwerk:
auf die Nerven.
    »Deine Mutter hat wirklich eine beeindruckende Sammlung«, sagte Caroline.
    »Willst du mich verarschen? Verglichen mit deinem Haus, ist das hier doch ein Witz. Schlechter Geschmack, Baujahr 1985.«
    »Finde ich nicht. Mir gefällt das Haus deiner Eltern.«
    Und Caroline meinte es ernst. 1985 hatte Irene Laura Ashley für sich entdeckt – geblümte Tapeten und Vorhänge, Polstermöbel mit Blumenmuster –, und seitdem hatte sie nichts an der Einrichtung im Landhausstil geändert. Es war vielleicht nicht gerade Carolines Geschmack, aber sie fand, dass das Haus eine warme Atmosphäre hatte, im Gegensatz zu der modernen, ganz in Weiß gehaltenen Villa, in der sie mit Peter wohnte.
    Sissy sah sich um, so als wollte sie das Haus ihrer Eltern mit Carolines Augen sehen. »Und wahrscheinlich glaubst du auch an den Osterhasen!« Sie nahm Caroline die Figur, die den Frühling darstellte, aus der Hand. »Was bist du bloß für eine Heuchlerin.«

16. Kapitel – Tia
    Aufwachen, David.« Tia zog an seinem Arm, dann versetzte sie ihm einen Stoß, als er nicht reagierte. Zum Glück war sie nicht völlig verkatert, aber sie wollte ihn aus dem Bett haben und mit ihrem Kopfschmerz und ihrem verkorksten Magen allein sein. Sie hatte jetzt schon seit drei Wochen eine Beziehung mit einem Mann, den sie nicht einmal besonders mochte.
    Tia hatte nie ein ausschweifendes Sexualleben gehabt. Nachdem sie von Kevin entjungfert worden war, hatte sie lange Zeit keinen Mann mehr an sich herangelassen, sodass die Jungs ihr den Spitznamen »Eisprinzessin« verpassten. Und wie kam sie jetzt dazu?
    »Lass mich«, stöhnte David ins Kissen.
    »Die Arbeit ruft«, sagte sie.
    »Nein. Ich geh später«, murmelte er unter der Decke.
    »Nicht du. Ich.«
    »Tschüs.« Er streckte eine Hand unter der Decke hervor und winkte schlaff.
    Tia wünschte sich, sie könnte einmal blinzeln, und er wäre weg. Oder einmal kräftig die Nase rümpfen. Oder aus dem Fenster springen.
    »Hier ist Kaffee«, sagte sie. »Komm schon, ich muss in fünf Minuten gehen. Steh auf.«
    »Lass mir einen Schlüssel da.« Zumindest war er so wach, dass er ihr einen Schlüssel abschwatzen wollte. »Ich schließ ab«, sagte er. »Ich möchte nicht, dass du zu spät kommst.«
    Tia betrachtete die leeren Gläser auf dem Nachttisch. An einem waren noch braune Whiskeyspuren, und das andere war rot vom Cranberry-Saft, dem Rest eines Wodka-Cocktails. Sein Frühlingstrank, hatte er gesagt. Vielleicht erkannte man ja einen Alkoholiker daran, dass er für jede Saison einen anderen Drink hatte. Vielleicht trank ihr Vater ja jedes Weihnachten Eierlikör mit Rum.
    Sie hätte David nie mit nach Hause genommen, wenn sie damals nicht ins Doyle’s gegangen wäre.
    Nein, so einfach war es nicht. Vielleicht wäre sie ja nie ins Doyle’s gegangen, wenn sie keinen David gesucht hätte.
    Gott o Gott, warum hatte sie ihn bloß in ihr Bett gelassen? Es war so leicht, fester Bestandteil einer Beziehung zu werden. Da ging man in fünf Jahren einmal mit einem Typen ins Bett, und schon war man gezeichnet. Es war diese grässliche Dankbarkeit dafür, begehrt zu werden, und sei es von den übelsten Typen. Und das in Verbindung mit dem bescheidenen Vergnügen eines warmen Körpers und der Annehmlichkeit, jemanden zu haben, der mitbekommen würde, wenn man in der Nacht plötzlich starb, und zack, schon hatte man einen Ring am Finger.
    Sie stieß David mit dem großen Zeh an. Dann noch einmal, und schließlich etwas kräftiger.
    »Verdammt, was ist los mit dir?« Er schlug das Laken zurück und sprang aus dem Bett.
    »Na endlich.« Tia reichte ihm den Kaffee, der inzwischen lauwarm war. »Trink.«
    Tias Schreibtisch war ein Abbild ihres Lebens: ein komplettes Chaos, in das Ordnung zu bringen mehr Energie erfordern würde, als sie je würde aufbringen können. Sie war immer stolz gewesen auf ihren aufgeräumten Arbeitsplatz, ihre schöne Wohnung, die Schätze, die sie auf Flohmärkten und beim Trödel erstanden hatte. Kleine Glassterne. Kerzenleuchter aus Kupfer. Bestickte Kissenbezüge.
    »Probleme?«, fragte Katie. »Du siehst ziemlich fertig aus.«
    »Ich bin gestern spät ins Bett gekommen.« Tia legte sich eine Art Plan zurecht. Sie würde den ganzen Krempel auf zwei Stapel verteilen – Akten und einzelne Blätter – und nach ihrem Termin mit Mrs. Graham alles einsortieren.
    Katie hob die Brauen. »Irgendwas Gutes?«
    »Absolut nichts Aufregendes. Ich konnte einfach nicht schlafen.«
    »Was ist

Weitere Kostenlose Bücher