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Das Bernstein-Teleskop

Das Bernstein-Teleskop

Titel: Das Bernstein-Teleskop Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Pullman
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Krähe an wie der Dæmon des Mannes, mit dem der Junge sprach, und half den beiden, einander besser zu verstehen. So bekam Will einige hilfreiche Hinweise. 
    Drei Tage mussten sie noch gehen. Sie näherten sich ihrem Ziel.
     
     
    Andere auch. Lord Asriels Streitmacht, die Gyropterschwadron und der Tankzeppelin, hatte die Öffnung zwischen den beiden Welten erreicht, die Stelle, wo der Himmel über Svalbard aufgerissen war. Die Soldaten hatten noch einen langen Weg vor sich, aber sie flogen ohne Pause, außer wenn die Gyropter aufgetankt werden mussten. Zweimal täglich nahm ihr Befehlshaber, der afrikanische König Ogunwe, Kontakt mit der Basaltfestung auf. Er hatte an Bord seines Gyropters einen Gallivespier mit einem Magnetstein-Resonator, und durch ihn erfuhr er genauso schnell wie Lord Asriel von den neuesten Entwicklungen.
    Was er hörte, gab Anlass zur Sorge. Die kleine Spionin Lady Salmakia hatte aus einem Versteck mitbekommen, wie die beiden mächtigsten Behörden der Kirche, das Geistliche Disziplinargericht und die Heilig-Geist-Gesellschaft, beschlossen hatten, ihre Meinungsverschiedenheiten zu beenden und ihr Wissen zu vereinen. Die Gesellschaft besaß einen schnelleren und erfahreneren Alethiometristen als Fra Pavel, und dank ihm wusste das Geistliche Disziplinargericht jetzt genau, wo Lyra sich aufhielt und, mehr noch, dass Lord Asriel eine Streitmacht zu ihrer Befreiung entsandt hatte. Das Gericht hatte sofort eine Zeppelinflotte zusammengestellt, und noch am selben Tag ging ein Bataillon der Schweizergarde an Bord der bewegungslos über dem Ufer des Genfer Sees schwebenden Luftschiffe.
    Beide Seiten wussten also, dass die andere ebenfalls zur Höhle im Gebirge unterwegs war, und beide spürten, dass der, der zuerst dort eintraf, einen Vorteil errang. Aber noch keinen entscheidenden. Lord Asriels Gyropter waren zwar schneller als die Zeppeline des Geistlichen Disziplinargerichts, doch mussten sie weiter fliegen und waren von der Geschwindigkeit des Tankzeppelins abhängig.
    Und noch eins galt es zu bedenken: Wer zuerst bei Lyra war, musste sich den Rückweg gegen die andere Streitmacht freikämpfen. Die Soldaten des Geistlichen Disziplinargerichts hatten es in dieser Hinsicht leichter. Sie brauchten Lyra nicht lebend zurückzubringen. Sie hatten den Auftrag, sie zu töten.
     
     
    Der Zeppelin, in dem der Vorsitzende des Geistlichen Disziplinargerichts saß, beförderte ohne dessen Wissen noch zwei weitere Passagiere. Chevalier Tialys hatte über den Magnetstein-Resonator Anweisung erhalten, sich zusammen mit Lady Salmakia an Bord zu schmuggeln. Sobald der Zeppelin im Tal ankam, sollten sie sich unabhängig und noch vor den anderen zur Höhle begeben, in der Lyra gefangen gehalten wurde, und sie so gut es ging beschützen, bis König Ogunwe mit seiner Streitmacht eintraf und sie fortbringen konnte. Lyras Sicherheit hatte Vorrang vor allen anderen Überlegungen.
    Sich an Bord des Zeppelins zu schmuggeln war für die Spione nicht zuletzt wegen der Ausrüstung, die sie tragen mussten, sehr gefährlich. Zur Ausrüstung gehörten neben dem Magnetstein-Resonator vor allem zwei Insektenlarven und der Proviant. Die geschlüpften Insekten ähnelten Libellen, doch unterschieden sie sich von denen, die die Menschen in Wills oder Lyras Welt kannten. Sie waren zum Beispiel viel größer. Die Gallivespier züchteten sie, und jeder Stamm hatte seine eigene Variante. Der Stamm von Chevalier Tialys züchtete kräftige, rot-gelb gestreifte und sehr gefräßige Tiere, wohingegen Lady Salmakia ein schlankes, schnell fliegendes Insekt mit einem metallisch blau schimmernden Körper versorgte, das im Dunkeln leuchtete.
    Alle Spione waren mit solchen Larven ausgerüstet. Mittels einer sorgfältig dosierten Ernährung mit Öl und Honig konnten sie sie entweder in einer Art Schlafzustand halten oder rasch zu ausgewachsenen Insekten heranreifen lassen. Tialys und Salmakia hatten dazu, je nach Wind, etwa sechsunddreißig Stunden Zeit. Etwa so lange sollte der Flug dauern, und die Insekten mussten geschlüpft sein, bevor die Zeppeline landeten.
    Hinter einer Strebe fanden der Chevalier und seine Gefährtin einen Winkel, in dem sie sich verstecken konnten, während der Zeppelin beladen und aufgetankt wurde. Dann begannen die Motoren zu dröhnen, und das luftige Gebilde erzitterte. Das Bodenpersonal kappte die Haltetaue, und die acht Zeppeline stiegen zum Nachthimmel auf.
    Gallivespier hätten den Vergleich als tödliche

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