Das besondere Kräuterkochbuch
Wald-Erdbeeren, gewaschen
500 ml Weißweinessig
2 EL feiner Streuzucker
In einer Glasschüssel alle Zutaten gut vermischen, abdecken und 2–3 Tage durchziehen lassen.
Zuerst durch ein Sieb abschütten, um die Erdbeeren herauszufiltern, dann durch einen ungebleichten Kaffeefilter passieren. In saubere, sterilisierte Flaschen mit gummierten Deckeln füllen. Dieser Essig hält sich einige Jahre.
Ich habe ein Faible für die Indianernessel. Ihre extravagante Blüte sieht aus wie ein Hut, den jemand aus der feinen Gesellschaft bei einer Hochzeit oder auf der Chelsea Flower Show trägt. Die Heimat der Pflanze liegt in Nordamerika, wo sie den Siedlern von den Oswego-Indianern vorgestellt wurde – daher der Name Indianernessel. Obgleich man sie auch als Wilde Bergamotte bezeichnet, hat sie mit der Bergamotte (Citrus bergamia) nichts zu tun.
Beschreibung
Die Wilde Indianernessel ist eine winterharte Staude, die im Winter einzieht und im Frühling wieder austreibt. Sie kann 1,20 Meter hoch werden und sich in durchlässigen Böden zu Horsten von 45 Zentimetern Durchmesser ausbreiten. Die helllila Blüten erscheinen vom Hochsommer bis zum Frühherbst. Die aromatischen Blätter sind gezähnt und leicht behaart.
Ein nährstoffreicher, frischer Boden und Halbschatten, wie man ihn in den Laubwäldern in ihrer Heimat vorfindet, bieten der Indianernessel ideale Bedingungen. Wenn der Boden nicht austrocknet, toleriert sie auch volle Sonne. Wie viele andere Stauden sollte auch die Indianernessel alle drei Jahre geteilt und dabei die leblose Mitte entsorgt werden.
Als Küchenpflanze
Man sagt, dass die Blätter der Indianernessel im 18. Jahrhundert als »Oswego-Tee« bekannt wurden, nachdem ein Botaniker der Quaker in Fort Oswego (im Staat New York) einen Tee daraus machte und ihm diesen Namen gab. Er wurde in der Kolonialzeit so populär, dass die Siedler begannen, Indianernesselsamen nach England zu schicken. Als ich meine Tochter in den USA besuchte, besorgte ich mir einige alte medizinische Kräuterbücher. So erfuhr ich, dass die Siedler den medizinischen Nutzen der Indianernessel bei den Ureinwohnern kennengelernt hatten. Besonders Atemwegserkrankungen linderten sie mit dem Tee der Blätter.
Ernte und Verwendung
Blätter
Die Blätter sollte man vom Frühling an bis zur Blüte pflücken. Danach werden sie bitter. In ihrem Geschmack liegt Minze und eine angenehme Schärfe, was gut zu Käse, Schweinefleisch und Gemüse wie Blumenkohl passt. Der würzige Geschmack ergänzt auch Fischgerichte ausgezeichnet.
Blüten
Blüten können den Sommer über bis zum Frühherbst gepflückt werden. Dabei die Einzelblüten des Blütenkopfes über fruchtige und pikante Salate streuen.
Eigenschaften
Wie die Minze ist die Indianernessel ein Lippenblütler und auch sie unterstützt die Verdauung. Tee aus den Blättern hilft bei Übelkeit und Schlaflosigkeit.
Weitere Arten
Zitronen-Monarde, Indianerminze
Monarda citriodora
Diese einjährige Art hat unvergleichlich intensiv nach Zitrone duftende Blätter, die sich großartig für Süßspeisen, pikante Gerichte oder eine schmackhafte Tasse Tee anbieten. Die Zitronen-Monarde schöne rosa Blüten mit blassrosa Deckblättern.
Goldmelisse, Scharlach-Monarde
Monarda didyma
Die Blätter der Goldmelisse können als Tee und in Fisch- oder Schweinefleischgerichten sowie in Salat verwendet werden. Streut man die roten Blüten und dunkelroten Deckblätter über den Salat, kann man seine Gäste überraschen.
COUSCOUS MIT INDIANERNESSEL
Ein schmackhafter, schneller Salat. Meine Mutter verbrachte Stunden damit, einen lockeren Couscous herzustellen. Leider konnte sie nicht mehr erleben, wie man ihn heute im Supermarkt kaufen und so in kurzer Zeit ein wunderbares Essen zaubern kann. Die Blätter und Blüten der Indianernessel schmecken gut darin und sehen hübsch aus.
Ergibt 4–6 Portionen
100 g Couscous
200 ml kochendes Wasser
25 g Butter
2 Bund Frühlingszwiebeln, gehackt
225 g Tomaten, gehäutet, gehackt und abgetropft
1 TL Indianernesselblätter, gehackt
2 TL Indianernesselblüten, nur Petalen ohne Kelchblätter
4 EL Olivenöl
3 EL Zitronensaft
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Couscous in einer Schüssel mit kochendem Wasser übergießen – auf der Packungsanweisung die Wassermenge beachten, denn der Wasserbedarf ist von Marke zu Marke verschieden. Butter einrühren, abdecken und 5 Minuten ziehen lassen.
Mit einer Gabel den Couscous auflockern und in eine
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