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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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zurück und prallte gegen die muskulöse Gestalt eines Mannes. Von Angst gepackt, fuhr sie herum und hämmerte ihm mit den Fäusten gegen die Brust, weil sie im ersten Augenblick annahm, es mit einem anderen Jungen zu tun zu haben.
    Doch der Mann, der ihren bebenden Körper beiseitedrängte, war weder halb erwachsen, noch war er auf Liebesabenteuer aus. Er war groß, schlank und stark. Er packte den Jungen, der es gewagt hatte, sie zu belästigen, an der berüschten Hemdbrust und stieß ihn so heftig zum Wagen zurück, dass er mit dem Kopf gegen das Dach prallte.
    Dianne hörte die bildhaften Kraftausdrücke, mit denen der Mann seiner Meinung Nachdruck verlieh, nur wie durch einen dichten Schleier. Der Wagen schoss gleich darauf davon, und die Räder wirbelten eine hohe Staubwolke auf. Erst jetzt wandte der Mann sich ihr zu, und als sie ihn erkannte, wurden ihre Knie so weich wie Watte.
    Manoel blickte sie ein paar Sekunden lang verächtlich an. „Ach, komm schon, komm schon, es ist vorbei. Ich möchte nur wissen, was dir einfällt, so spät abends noch allein auf der Straße zu sein.“
    Dianne fasste sich nur mühsam. „Ich – ich war spazieren, das ist alles. Man wird doch noch spazieren gehen dürfen, ohne zum Gespött zu werden!“
    Sie hob mit einer unbewusst herausfordernden Bewegung die Arme und griff an ihr Haar. „Ich – ich habe dir zu danken für das, was du getan hast.“
    Manoel winkte ungeduldig ab. „Das war eine Kleinigkeit. Ich wage nur nicht, daran zu denken, was geschehen wäre, wäre ich nicht zufällig hier vorbeigekommen!“ Sein Kinn spannte sich, und er fuhr sie beinahe zornig an. „Dianne, wir sind hier in Frankreich, und du mit deinem Aussehen –“ Er brach ab, griff in die Tasche, holte ein Zigarrenetui hervor und steckte sich eine Zigarre zwischen die Lippen. Er zündete sie achtlos an.
    „Komm, ich will mit dir sprechen.“
    Dianne sah ihn unruhig an. „Louise hat dir natürlich erzählt, dass sie mich traf, als ich zum Mas unterwegs war.“
    Er nickte. „Warum auch nicht?“ Seine Augen verengten sich. „Bist du nicht bis zum Haus gefahren?“
    Dianne hob die Schultern. „Wie könnte ich das?“
    Manoel betrachtete einen Augenblick forschend das blasse Oval ihres Gesichts und ging dann brüsk und wortlos weiter, sodass Dianne gezwungen war, ihm zu folgen, und sich fragte, wohin er ging.
    Sie blieb nicht lang im Ungewissen. Vor dem Hotel parkte ein riesiger, staubbedeckter Citroën-Kombi, neben dem alle anderen Wagen wie Zwerge wirkten. Manoel öffnete die Tür zum Beifahrersitz.
    „Steig ein“, sagte er kurz, und Dianne gehorchte, hauptsächlich deshalb, weil ihre Beine nicht kräftig genug schienen, sie noch länger zu tragen.
    Manoel ging um die Motorhaube herum und setzte sich hinter das Steuer. Dianne musterte ihn verstohlen. Dunkel und verschlossen war er, seine schwarzen Hosen steckten in kniehohen Stiefeln, und das dunkelblaue Hemd war am Hals offen. Er sah unglaublich männlich aus.
    Zwischen seinen Brusthaaren fast versteckt, funkelte ein Medaillon, das an einem goldenen Kettchen hing. Dianne wusste, welche Bedeutung das Medaillon hatte. Es war das Symbol Saras, der dunklen Dienerin aus der Legende von Les-Saintes-Maries-de-la-Mer, die alle Zigeuner Europas anbeteten und verehrten und deren Namensfest zum Mekka aller Nomadenvölker wurde.
    Einmal hatte sie diese Kette am Hals getragen. Ihr Herz machte ein paar alarmierende Sprünge, und rasch wandte sie den Blick von seiner braunen Haut ab. Sie hatte den beinahe übermächtigen Wunsch, die Hand auszustrecken, ihn zu berühren, und ihr Atem kam stoßweise, während sie sich bemühte, diesen Impuls zu unterdrücken.
    Manoel drehte den Schlüssel im Zündschloss um, der Motor dröhnte auf, und der schwere Kombi löste sich vom Bordstein. Sie wollte fragen, wohin sie fuhren, unterdrückte jedoch auch ihre Neugier. Im Augenblick war es genug, dass sie bei ihm sein durfte. Sie wollte sich dieses Erlebnis nicht verderben, indem sie versuchte, Antworten auf Fragen zu finden, die nur zu Feindseligkeit führen konnten.
    Er fuhr aus der Stadt hinaus und folgte der nach Nordosten führenden Straße nach Les Baux. Sie kamen durch das kleine, verschlafene Fontvieille, und erst als sie durch die Vorberge der felsigen Bergkette fuhren, von der Les Baux mit seiner grauen Schlossruine und den zerbröckelnden Türmen so sehr ein Teil zu sein schien, lenkte er den Wagen zur Seite und hielt am Straßenrand.
    „Bien – gut“,

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