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Das Beste aus 40 Jahren

Das Beste aus 40 Jahren

Titel: Das Beste aus 40 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Carole Mortimer , Lynne Graham , Sarah Morgan
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Vergangenheit, denk an die Zukunft!“
    Dianne befreite ihre Hände. „Louise, übertreib doch nicht so!“, rief sie.
    „Tu’ ich das? Ich glaube nicht.“ Louise schnüffelte wie ein Kind.
    Dianne wandte sich ab. „Es war sehr lieb von dir, mir das alles zu erzählen, Louise. Glaube nicht, ich wäre dir nicht dankbar dafür.“
    Louise schwieg. Und dann hatte sie eine Idee. „Ich hab’ dir doch erzählt, Manoel will mich für ein Jahr in die Schweiz schicken. Wie wäre es, wenn ich ihn bäte, mich stattdessen für ein Jahr nach England gehen zu lassen? Oh, nicht, um bei dir zu wohnen – so unverschämt bin ich nicht. Aber vielleicht gibt es irgendwo in deiner Nähe eine Internatsschule, sodass ich dich immer besuchen könnte –“
    Diannes Herzschlag setzte einmal aus. „Ich – ich halte das nicht für eine besonders gute Idee, Louise. Nicht – nicht jetzt.“
    Louise war enttäuscht. „Aber warum denn nicht?“
    Dianne spreizte die Hände. „Ich – nun, ich muss doch arbeiten“, erklärte sie lahm.
    „Aber doch nicht ununterbrochen? Ich meine, wir könnten uns doch am Abend sehen. Und manchmal am Wochenende. Ich weiß natürlich, dass du deine Freunde hast, aber ich wäre so gern ab und zu mit dir zusammen …“
    „Oh Louise!“ Dianne schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass es möglich ist.“
    Louise ließ mutlos die Schultern fallen. „Und ich dachte, du hättest mich gern.“
    „Das hab’ ich doch auch“, versicherte Dianne hastig. „Ehrlich, Louise, es ist nicht so, wie du glaubst. Es ist einfach so, dass ich – nun, dass ich, wenn ich von hier abreise, jede Verbindung zu deiner Familie abbrechen möchte …“
    „Du meinst, zu Manoel.“
    „Gut, zu Manoel“, pflichtete Dianne ihr bei.
    Louise erhob sich. „Ich verstehe nicht, warum. Außerdem würde ich nicht über Manoel sprechen, wenn du es nicht wolltest.“
    Dianne schüttelte abermals den Kopf, und Louise blickte enttäuscht vor sich hin. Dianne hatte ein schrecklich schlechtes Gewissen. Sie musste Louises spontanes Freundschaftsangebot abweisen, hatte jedoch das Gefühl, etwas Wertvolles zu zerstören. Aber wie konnte sie mit Louise in England zusammentreffen, ohne dass Manoels Schwester früher oder später entdeckte, dass sie einen Sohn hatte?
    Louise ging zur Tür. „Ich gehe jetzt wohl lieber“, sagte sie. „Es ist spät.“
    „Ja.“ Dianne nickte verlegen.
    Louise öffnete die Tür. „Es tut mir leid, wenn ich dir lästig gefallen bin.“
    „Du bist mir nicht lästig gefallen.“ Dianne griff impulsiv nach Louises Hand. „Und – und es tut mir auch leid.“
    Louise zuckte mit den Achseln. „Pas de tout – vergiss es. Au revoir – auf Wiedersehen, Dianne.“
    „Au revoir.“ Dianne lächelte. Doch kaum hatte Louise das Zimmer verlassen und die Tür hinter sich zugemacht, fing sie an zu weinen.
    Als sie sich wieder über ihren Koffer beugte, raschelte der Briefumschlag in ihrer Hosentasche. Sie hatte ihn ganz vergessen gehabt. Sie riss ihn mit zitternden Fingern auf. Ein Stück Papier rutschte heraus und fiel zu Boden. Sie bückte sich und hob es widerstrebend auf. Es war ein Scheck über zweihundert Pfund.
    Dianne hatte mit der Autoverleihfirma vereinbart, dass der Citroën vor dem Bahnhof von Marseille wieder von einem Angestellten übernommen werden sollte. Das war eine für beide Seiten äußerst befriedigende Regelung, die es ihr ersparte, in Marseille nach dem Büro der Firma suchen und dann mit dem Taxi zum Bahnhof fahren zu müssen.
    Als sie am nächsten Morgen eben ihre Koffer zum Wagen trug, klingelte in der Halle das Telefon. Monsieur Lyons ging an den Apparat, rief aber schon im nächsten Augenblick nach ihr.
    „Es ist für Sie, Mademoiselle“, erklärte er. „Ein Gespräch aus England.“
    „Aus England?“ Eine kalte Hand schien nach Diannes Herzen zu greifen. Sie riss Monsieur Lyons den Hörer beinahe aus der Hand, legte ihn ans Ohr und sagte atemlos: „Ja, hier ist Dianne. Wer spricht dort?“
    „Dianne? Sind Sie da? Hier ist Mrs Reynolds.“
    Mrs Reynolds war Tante Clarrys Nachbarin, und der Schatten der Furcht, der Dianne im Herzen saß, wurde jetzt zu echter Angst. „Ja, Mrs Reynolds, was gibt es? Ist etwas passiert?“
    „Nur keine Panik, Dianne“, sagte Mrs Reynolds beruhigend, „es ist nichts Schlimmes. Ihre Tante ist im Garten gestürzt und hat sich das Bein gebrochen. Sie ist nicht im Krankenhaus, kann aber jetzt natürlich den kleinen Jungen nicht

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