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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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deutlicher seine Fan g zähne.
    Der Kleinste von ihnen beobachtete Vincent skeptisch. Er strich sich seine roten Ha a re hinters Ohr, dann stieß er Löwengesicht an und flüsterte ihm etwas zu, den Blick nach wie vor auf Vincent gerichtet. Hatte er etwas bemerkt? Unauffällig kontrollierte Vincent Armbehaarung und Fingernägel. Alles okay. Trotzdem füh l te er immer mehr, dass es raus wollte.
    Krause war nicht mehr in Stimmung. Er nuschelte etwas von ‚ich überleg ’ s mir noch mal‘ und drückte sich a m Überraschungsbesuch vorbei.
    „Ist ein bisschen spack, findet ihr nicht?“ Die Kommode umwanderte ihn und ihr a b schätzender Blick blieb schließlich auf Vincents Oberarm hängen. „Dünne Ärmchen, dünne Beinchen. Macht nicht viel her, oder?“
    „Kann nicht jeder so aussehen, als ob er eben noch im Möbelhaus gestanden hätte.“ Sicher war Vincent kein Bodybuilder , aber auf seine muskulöse Se h nigkeit bildete er sich was ein. Wenn ihm das hier zu viel werden würde, könnte er ja seinem immer größer werdenden Bedürfnis nach Auseinandersetzung gestatten, konkrete Formen anzune h men.
    Der mit den Locken zuckte die Schultern. „Er muss dir ja nicht gefallen, Hektor.“
    Tatsächlich IKEA. Da hatte n die Möbel auch Namen.
    „Hauptsache, Nina mag ihn.“
    Ninas Brüder. Sieben, hatte sie gesagt. Wo waren die anderen zwei?
    „G lotz nicht so erschrocken.“
    Kecker , brauner Kinnbart, teures Hemd, schicke Krawatte und Manschette n knöpfe. In solchen Klamotten schlug man sich nicht. Damit ging man zum Dinner.
    „Weder werden wir deine Tierchen zertrümmern noch deine hübsche N a se.“
    „Fein, was wollt ihr dann?“ Das dumpfe Knurren konnte er nicht verhindern. Der Manschettenknopfträger grinste.
    „Wir begutachten dich, wägen ab, ob du leben oder sterben wirst und dann sehen wir weiter.“
    Sein Nacken spannte. Wenn sich jetzt noch sein Blickfeld verengen würde, wäre dieser Kerl geliefert. Löwenkopf räusperte sich und hielt ihm die Hand hin.
    „Wir wollen nichts überstürzen. Mein Name ist Jean, und da wir ab jetzt öfter Umgang mite i nander pflegen werden, sollten wir uns vorstellen.“
    Vincent wollte keinen Umgang mit ihm pflegen. Weder mit ihm noch mit dem Rest. Nur mit Nina. Dri n gend und oft.
    „Das sind Rene, Lucas, Hektor.“ Er zeigte auf seine Brüder und bugsierte Vincent durch den Flur nach draußen. Vincent schüttelte seine Hand ab.
    „Wenn du artig bist, bringen wir dich zu Nina. Die wartet schon. Die andere Option willst du nicht wi s sen.“
    Vincent kämpfte den Impuls zurück, sich umzudrehen und ihn niederz u schlagen. Er musste ruhig bleiben. Sein Herz durfte nicht rasen. Sein Blick musste klar bleiben. Er wollte sich auf Ninas Lächeln konzentrieren, doch in seinen G e danken schoben sich ihre Brüder davor.
    Vor dem Haus stand der Transporter. Jean öffnete die Hecktür. „Mach es dir gemü t lich. Ich hoffe, dir macht es nichts aus, auf dem Boden zu sitzen.“
    Nacheinander kletterten sie rein. Der junge Rothaarige klemmte sich hinters Steuer. Der Musketierve r schnitt daneben und der Blondlockige saß an der Tür.
    Kaum saßen sie drin, fuhr Rene los. Er war der Kleinste und ganz klar der U n fähigste im Umgang mit motorisierten Fortbewegungsmitteln. Er zwang knirschend die Gänge rein und schaltete erst hoch, wenn der Motor jaulte.
    Vincents Blut rauschte in den Ohren. „Soll ich schieben? Ginge schneller.“
    „Der übt noch.“ Marcel schob eine blonde Locke hinters Ohr und lächelte Vincent an, als ob sie alte Freunde wären.
    „Aber einen Führerschein hat er?“
    Rene drehte sich zu ihm um und wäre fast in einen Stromkasten gefahren, hätte ihm sein Bruder nicht ins Lenkrad gegriffen.
    „Hey , Kleiner, immer schön nach vorn sehen, wenn du fährst. Alles klar?“
    Vincent spürte sein Herz bis zum Hals schlagen. „Holt das Baby vom Fahre r sitz . “ Er krallte sich ins Sitzpolster und suchte vergebens nach einer Möglic h keit, sein Adrenalin loszuwerden.
    „Einfach mal die Fresse halten.“ Wenigsten sah Rene diesmal nach vorn.
    Er schlich, würgte den Motor an jeder Ampel ab , schrammte ständig mit den Reifen an Bordsteinkanten entlang. Vincents Hände wurden feucht. Was immer sie mit ihm vorh a ben mochten, er wollte es schnell hinter sich bringen. „Junge , g ib Gas oder ich beiß dir ins Genick!“
    Jean legte seine Pranke auf Vincents Bein. „Hier nicht. Keine Transformation in di e sem Wagen. Er ist brandneu und ich mach dich

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