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Das Biest in ihm (German Edition)

Das Biest in ihm (German Edition)

Titel: Das Biest in ihm (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swantje Berndt
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zierten Konterfeis zahlreicher Monsterfra t zen.
    „Nathan wartet und der restliche Haufen auch.“
    Jean verzog das Gesicht. „Na dann bringen wir es mal hinter uns.“
    Er schob Vincent vor sich her bis vor einen Vorhang aus Plastikplanen, der den hint e ren Teil der Halle von dem vorderen abtrennte. Schemenhaft konnte Vincent G e stalten erkennen, die beieinandersaßen und leise redeten. Der Rauch ihrer Zigaretten quoll über den Rand der Planen und waberte in den wenigen Lichtstreifen, die sich in die Dunke l heit getraut hatte n.
    „Coole Szene.“
    Jean grinste. „Nathans Spielchen.“ Er räusperte sich , aber die Männer hinter dem Vo r hang reagierten nicht.
    „Kommen die noch raus?“
    Jean zuckte die Schultern. „Wart mal hier. Ich geh fragen.“
    Er verschwand hinter den Planen und flüsterte mit einer der Silhouetten, Vi n cent hörte leises Lachen und Jean schob schließlich die Planen zurück und winkte sie alle zu sich.
    „Was soll das Versteckspiel?“ Marcel umarmte einen großen Typen mit g e trimmtem Vollbart.
    „Eindruck schinden, was sonst?“ Über Marcels Schulter hinweg streckte er ihm die Hand entgegen. „Ich bin Nathan. Der Wortführer der Nachtme n schen.“
    Alle waren Biester wie er , aber breiter, muskulöser und in edlen Zwirn gekle i det. Die Konferenz der Tiere fand auf hohem Niveau statt.
    „Warum bin ich hier?“
    „Weil du ein Mörder bist.“ Nathan sah dem ausgeblasenen Rauch hinterher.
    „Bin ich nicht.“
    „Noch nicht. Aber das kommt noch.“
    Die Wut, die in Vincent hochkroch, blieb auf Halshöhe hängen. „Dann wollt ihr mich vorsorglich wegsperren?“
    Das Lächeln war sympathisch und zeigte seine Fangzähne. „Dressieren oder töten. Wegsperren macht bei einem Einzelgänger keinen Sinn.“ Langsam ging er um ihn herum und betrachtete ihn von oben bis unten. „Du hast dich uns lange entz o gen, Vincent.“
    „Mir war nicht klar, dass ich kommen und bei euch Männchen machen muss.“
    „Musst du nicht. Es reicht vollkommen, wenn du dich unserem Zugriff in Zukunft nicht mehr verwe i gerst.“ Nathans graue Augen blitzten vor Spott.
    „Was soll das Theater?“ Er hatte heute schon zu viel hinter sich, um sich auf lächerl i che Machtspielchen zu konzentrieren. „Sagt mir, was ihr von mir wollt, und dann überl e ge ich in Ruhe, ob ich bereit bin, es euch zu geben.“
    Ein Typ mit tiefgrünen Augen und dazu passender Krawatte stieß zischend die Luft aus. „Keine Lippe riskieren, hörst du? Einzelgänger ordnen sich unter.“ Seine Lefze zuc k te unter seinem rabenschwarzen Oberlippenbart.
    „Aber nicht unter dich, Smartboy! Egal, wie sehr du auch darum bettelst.“
    Der Typ ruckte nach vorn , aber ein Wink Nathans bremste ihn aus. „Unsere Gemei n schaft teilt sich dieses Revier.“ Mit einer weiten Geste, die di e ses Ge bäude, die Stadt und ebenso die ganze Welt einschließen konnte , steckte Nathan die Grenzen ab. „Die Nachtmenschen sind Gestaltwandler. Ebenso wie du.“
    „Der offizielle Begriff für Monster wie uns?“ Er hatte den Internetspinnern nie Gla u ben schenken wollen.
    Nathans Mund zuckte zu einem Grinsen. „Nie gegoogelt? Nie als Kind Märchen vo r gelesen bekommen? So unbekannt ist unsere Spezies nicht.“
    „Werwolf kam mir mal in den Sinn.“
    Alle lachten. „Das hoffen sie alle“, japste einer mit Höckernase und vor Spott blitze n den Augen. „Aber mit einem bisschen heulen alle paar Wochen ist es nicht getan. Hier wird Disziplin verlangt. Und das nicht zu knapp! Es sei denn, du en t scheidest dich für eine permanente Existenz mit Fell und Kla u en.“
    „Das ist das Problem.“ Jean fuhr sich seufzend durch seine Mähne. „Mit der Disziplin hapert’s bei ihm. Auf nen bisschen Provokation geht der ab wie ne Rakete.“
    „Das dachte ich mir.“ Nathan blies Vincent den Rauch ins Gesicht. „Provokationen sind so eine Sache bei Wesen wie uns.“
    Er sah gut aus. Dichtes dunkles Haar, graue Strähnen, der markante Bart und ein off e ner Blick. Einer, dem man vertrauen konnte . Erst als Vincent ihm wieder in die Augen sah, sprach er weiter.
    „Was hast du schon Feines über dich herausg e funden?“
    „Dass ich ein temporäres Problem mit meinem Haarwuchs habe?“
    Grünauge knurrte, doch was scherte ihn das? „Auch. Was noch?“
    „Soll ich einen Seelenstriptease hinlegen?“
    „Ja, bitte.“
    „Vergiss es.“ Für heute hatte er genug Demütigungen eingesteckt.
    „Sex, Wut, Hunger.“ Grünauge bleckte die Zähne

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