Das Biest in ihm (German Edition)
beim Grinsen. „Ist sicher ein tolles Leben, das du führst, so allein.“
Tief in Vincent knurrte es. „Wenn du es mit mir teilen willst? Wir hätten b e stimmt eine Menge Spaß.“
Er lachte überheblich. „Das hätten wir garantiert.“
Vincent wartete auf den obligatorischen Griff in den Schritt, der nach solchen Mach t spielchen standar d mäßig zu folgen hatte . Aber er blieb aus.
„Hängst du an deinem Leben?“ Nathan legte den Kopf zur Seite. Sein Blick sprach von echtem Interesse.
„Mal mehr, mal weniger. Willst du es beenden?“
„Ich will dir ein neues anbieten, im Tausch gegen dein altes, das so, wie du es bisher kennst, nicht mehr stattfinden wird.“
Seine Freundlichkeit verbarg nicht die Todesdrohung, sie hob sie hervor. Vincents N a ckenhaare stellten sich auf. Es waren zu viele, um hier lebend raus zukom men. Zwei, vie l leicht drei würde er mit in den Tod nehmen kö n nen. Mehr nicht. Die Hände tief in den Hosentaschen vergraben, schlenderte der Höckernasige auf ihn zu.
„Nimm ’ s nicht persönlich, aber wir haben nicht vor, uns eine zähn e fletschende Laus in den Pelz zu setzen.“ Er legte ihm die Hand auf die Schulter und kaum, dass er sie berührt hatte , griff er fest zu. „Wenn du also abgeneigt sein solltest, dich uns anz u schließen, wirst du diesen Raum nur stückchenweise verla s sen.“ Auch er bekam das Lefzengrinsen gut hin. „Ist nicht böse gemeint.“
Es war erfrischend, keine Wahl zu haben. Das ersparte ihm das lästige Abw ä gen und Auflisten der Pro und Kontras. „Bist du noch ganz dicht ?“ Er schüttelte seine Hände ab. „Du drohst mir, mich zu töten, wenn ich nicht nach deiner Pfeife tanze? Und ich dachte i m mer, ich hätte Probleme.“
„Die hast du auch“, sagte Nathan freundlich. „Falls sich herausstellen sollte, dass du nicht kontrollierbar bist, sind das jetzt deine letzten Atemzüge. Zig a rette?“
Die angebotene Schachtel übersah Vincent und nahm ihm stattdessen seine eigene aus den Fingern. Nathan lächelte über seine Dreistigkeit.
„Und? Bist du kontro l lierbar?“
Das war Vincent noch nicht einmal als Mensch. Er hatte das trotzig-lebensmüde Nein schon auf den Li p pen, als ihm Jean einen Strich durch seine letzte Rechnung machte.
„Ist er. Über Nina. Wir haben es alle gesehen. Sie kontrolliert ihn über sein Zentrum.“
Er übersah die steile Stirnfalte seiner Schwester. Und die von Grünauge. Sein missbill i gender Blick glitt über Vincents aufgeriss e nes Hemd. „Warst du das?“
Nina nickte. Grünauges Lefzen zuckten schon wieder. „So nah kommst du dem? E i nem Einzelgänger? Einem Fremden?“
Nina nahm ihn eiskalt maß. „Was geht’s dich an, Egmont?“
„Mehr als du denkst, schöne Nina– r ühr-mich-nicht-an. Oder hast du unser kleines Stelldichein bei Mondschein vergessen?“
Aus den Augenwinkeln konnte Vincent erkennen, wie Marcel alarmiert den Kopf hob.
„Redest du von deinem Angriff aus dem Hinterhalt?“
„Hat er dir gefallen?“
Nina lachte verächtlich. „Du bist krank, Egmont. Wag es noch einmal, und es gibt für dich keinen Grund mehr, einer Frau nahe zu kommen.“
Vincent war nicht der Einzige, der ein zorniges Grollen nicht verhindern konnte .
„Das wird sich schon noch ändern. Früher oder später kommen sie alle auf den G e schmack.“
„Egmont!“
„Nathan?“
„Ich will dich heute noch bei mir sehen! Allein!“
Egmont verzog sein Gesicht zu einer Grimmasse, die ebenso Abscheu als auch Reue hätte ausdrücken können. Er schlenderte zu Vincent, streifte um ihn herum, zupfte am Stoff und besah sich die ausgefransten Stellen, wo die Knöpfe a b gerissen waren. „So dringend hast du ihre Nähe gebraucht?“ Er kratzte über Vincents Brust bis zum Bauch. Der Schmerz kam so plötzlich, dass er nach Luft schnappen musste.
„Finger weg, Egmont.“ Marcel stellte sich neben ihn und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Ruhig atmen. Das Biest lässt sich über dein Zentrum wecken und beruhigen. Besser, du lässt niemanden außer Nina an dich ran.“
„Hab ich nicht vor.“ Vincent rang nach Luft. Nina wich seinem Blick aus. Ob sie auch daran dachte, dass ihre Küsse sein Biest schneller auf den Plan gerufen hatte n, als Egmonts Provokation?
„Bleib locker, Frischling.“ Höckernase holte aus und schlug Egmont derb auf den R ü cken. „Unser schwarzhaariger Freund hier ist es nicht wert, seinetw e gen aus der Haut zu fahren.“
Der Hüne mit dem breiten Schädel, der
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