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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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murmelte Niki.
    Der Kuss entwickelte sich etwas anders als vorgesehen. Für einen Moment vergaß sie, wo sie war, wer sie war und wen sie vor sich hatte. Himmel, küsste dieser Mann gut! Nicht zu feucht und nicht zu trocken, mit einer flinken Zungenspitze, die völlig selbstverständlich in Nikis Mund glitt.
    Sie stöhnte leicht. Dann wurde ihr wieder bewusst, was zu diesem Kuss geführt hatte. Langsam löste sie sich von Leo und sah zum Tresen. Wolfgang stand immer noch mit dem Rücken zu ihr. Er hatte offenbar nichts bemerkt.
    »Abgereist«, wiederholte er tonlos.
    »Ausgecheckt um neun Uhr vierzig«, bestätigte Walburga.»Oh, ich sehe gerade, sie hat vergessen, die Getränke aus der Minibar zu bezahlen. Sie können das gern in Euro erledigen. Champagner, Amaretto, Gin Tonic – macht einhundertvierundneunzig Mäuse. Bar bitte. Die Kreditkartenmaschine ist grade abgeschmiert.«
    Wolfgangs Brustkorb hob und senkte sich erregt. Er schüttelte den Kopf und hob die Hände. »Sie träumen wohl!«
    »Oder soll ich den Sicherheitsdienst holen?«, fragte Walburga eisig. »Es wäre nicht das erste Mal, dass wir aus Typen wie Ihnen die Kohle centweise rausprügeln.«
    Sie nahm den Hörer des Telefons ab, das auf dem Tresen stand. »Security? Ja, es gibt ein Problem. Schickt mir zwei kräftige Jungs. Die mit den Schlagringen. Pfefferspray wäre auch nicht schlecht.«
    Wolfgang sackte in sich zusammen, als hätte ihm jemand in den Magen geboxt. Er holte sein Portemonnaie aus der Hosentasche und warf zwei Hundert-Euro-Scheine auf den Tresen.
    »So ein Mistladen hier! Sie hätten diese Wahnsinnige festhalten müssen! Sie ist ein Risiko! Das habe ich auch bereits der Geschäftsleitung mitgeteilt!«
    Walburga rollte mit den Augen. »Wenn ich Lust auf Lügengeschichten habe, lese ich Rosamunde Pilcher. Schöne Grüße an Ihre Frau. Eine bezaubernde Person übrigens. Und jetzt sollten Sie wirklich abhauen, bevor die Jungs kommen und Ihren falsch geparkten Wagen crashen. Haben sich nicht immer im Griff, die beiden. Exknackis, aber sehr effektiv.«
    Abrupt drehte Wolfgang sich um und rannte aus dem Hotel. Man hörte, wie ein Motor aufheulte und das Geräusch von umherfliegendem Kies. Dann war alles still.
     
    »War eine gute Investition, der Hunni«, lachte Walburga, nachdem alle eine Weile geschwiegen hatten. »Hab ihn in fünf Minuten verdoppelt.«
    »Puh. Von dir kann man echt was lernen«, sagte Tamara voller Ehrfurcht.
    »Ihr wart aber auch nicht schlecht«, grinste Walburga. »Und ich dachte, ihr könnt nur Orgasmen vorspielen.«
    Auch Niki löste sich allmählich aus ihrer Erstarrung. Sie sah zu Leo, der immer noch vollkommen entgeistert dasaß.
    »Was, äh, war das denn?«, fragte er.
    »Ein Kuss. Und, tja, mein Mann«, erwiderte Niki schuldbewusst.
    Sie hatte Leo benutzt. Ausgerechnet Leo, diesen liebenswerten Mann, der sich ihr so arglos anvertraut hatte. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Traurig sah er Niki an. So traurig, dass Niki rot wurde vor Scham.
    Er räusperte sich. »Also war alles nur Theater?«
    »Ja. Nein.«
    Niki musste erst mal ihren Gefühlshaushalt ordnen. Natürlich war es Theater gewesen. Andererseits mochte sie Leo. Und der Kuss hatte sich gut angefühlt. Unverschämt gut. Auch wenn es außerhalb ihrer Vorstellungskraft lag, mit einem Mann wie Leo eine Affäre anzufangen.
    Er stand auf. »Du musst dich nicht rechtfertigen. Ich habschon verstanden. Es war ein Ablenkungsmanöver, damit dein Mann dich nicht entdeckt. Aus welchen Gründen auch immer.«
    Niki rang ihre Hände. »Nicht ganz. Bitte, Leo, bleib noch eine Sekunde!«
    »Was ist hier denn los?«, fragte Walburga, die mit Tamara und Alexis im Schlepptau auf die Couch zusegelte.
    »Ich wollte sowieso gerade gehen«, sagte Leo.
    Er stand auf und schob sich an den Frauen vorbei. Dann drehte er sich noch einmal um, und ein ziemlich heldenhaftes Lächeln erschien auf seinem enttäuschten Gesicht.
    »Auch wenn ich nicht gemeint war – du küsst grandios, Niki.«
    In ihr Schuldbewusstsein mischte sich Respekt. So verhielt sich nur ein echter Gentleman. In nichts ließ er sich anmerken, dass er ihr böse war. So aufrecht, wie seine ausgefallene Figur es zuließ, steuerte er den Lift an.
    »Na, das nenne ich einen stilvollen Abgang«, staunte Walburga.
    Tamara fuhr sich aufgeregt durch ihre roten Locken. »Großer Gott, was hast du mit ihm angestellt? Hast du ihn wirklich geküsst?«
    »Ja, und es war der größte Fehler meines Lebens«,

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