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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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daneben.« Laut rief sie: »Kundschaft!«
    »Grüezi! Wie schön, dass Sie wieder einmal hergefunden haben«, sagte die Besitzerin und kam auf die vier Frauen zu, gefolgt von ihrem Pudel.
    Trotz der frühen Stunde trug die ältere Dame ein bunt gemustertes Abendkleid und eine Nerzstola. Um den Hals hatte sie einige Glasperlenketten geschlungen, das Haar war bläulich gefärbt. Aber der seltsame Aufzug wirkte vollkommen natürlich an ihr, selbst am helllichten Tag.
    Walburga stemmte die Hände in die Hüften. »Ist doch unsere Lieblingsshoppingfalle. Tamara und Alexis kennen Sie ja schon. Das hier ist Niki. Ein schwerer Fall.«
    »Und womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte die alte Dame freundlich.
    Walburga deutete auf Nikis Kleid. »Der Lappen ist total unmodern. Die Schuhe haben schiefgelaufene Absätze, die Kette ist billiger Schund. Aber wir befreien Sie davon, wenn Sie uns einen guten Preis machen.«
    Niki hielt den Atem an. Nichts davon stimmte. Das Kleid war ein Traum, die Schuhe waren wie neu, und die Kette wirkte unendlich edel. Wie konnte Walburga nur so frech mit dieser alten Dame reden?
    »Nun, ich denke, wir werden ins Geschäft kommen«, erwiderte die Besitzerin.
    Aufmerksam musterte sie Niki. So aufmerksam, dass sich Niki plötzlich nackt fühlte. Als könnte diese Frau direkt in ihre Seele schauen. Dann ging die alte Dame nach hintenund kehrte mit einem Arm voller Kleider zurück. Eins nach dem anderen drapierte sie über ein paar altersschwachen Stühlen, deren Sitzflächen mit abgewetztem Brokat gepolstert waren.
    Auf Alexis Wangen erschienen rote Flecken vor Aufregung. »Was sind denn das für Schätze?«
    »Und alle in den richtigen Farben«, staunte Tamara. »Pastelltöne, wie für Niki gemacht!«
    »Die sind für besondere Kunden«, schmunzelte die alte Dame.
    Wieder streifte sie Niki mit ihrem wissenden Blick. So, als hätte sie verstanden, wie aufgelöst diese Kundin war, wie verzweifelt und unsicher.
    Die nächste halbe Stunde verging mit unablässigem An- und Ausziehen. Unter dem Applaus ihrer Gefährtinnen präsentierte Niki alles, was die Besitzerin ausgesucht hatte. Am Ende raffte Tamara drei Kleider zusammen und hielt sie hoch: das fliederfarbene, eines in lachsrosa und eins in zartgrün.
    Walburga zeigte auf die Ausbeute. »Kassensturz. Niki hat schlappe zweihundert Euro. Fünfzig braucht sie für Notfälle. Das heißt, für hundertfünfzig nimmt sie die drei Teile plus Schuhe und Kette. Deal or no deal?«
    Der Pudel kläffte, sonst war alles still. Die Besitzerin strich nervös über ihre Nerzstola. »Das ist beste Qualität, es sind alles Designerstücke.«
    »Wissen wir doch«, erwiderte Alexis. »Aber vergessen Sie nicht: Wir kommen wieder. Und bis jetzt haben wir noch in jeder Saison Ihren Laden leergeräumt.«
    »Also gut.« Die alte Dame schenkte Niki ein gütiges Lächeln. »Betrachten wir es als eine Investition in die Zukunft.«
    Das konnte man so und so verstehen, dachte Niki. Wessen Zukunft meinte diese merkwürdige Frau? Ihre eigene oder Nikis?
    Tatsache war: Vor wenigen Stunden hatte Niki noch wie ein Schluck Wasser in der Kurve gehangen, jetzt wendete sich das Schicksal. Sie konnte nicht anders, sie machte einen Schritt auf die Besitzerin zu und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Was für ein Glückstag!
    Walburga gab der alten Dame einen kräftigen Hieb auf die Schulter, so dass diese fast umkippte. »Sie sind ein Kracher! Und Niki, du lässt das lila Kleid gleich an. Wir haben noch was vor!«
    Als Niki bezahlte, fühlte sie sich wie ein neuer Mensch. Verstohlen musterte sie sich im Spiegel. Noch konnte sie nicht ganz glauben, wie ihr geschah.
    »Jetzt schreiten wir zum Höhepunkt des Tages«, verkündete Walburga, als sie wieder draußen auf der Straße waren.
    Niki befand sich schon auf dem Höhepunkt. Selig schwenkte sie ihre prall gefüllte Tüte. Die neuen Pumps drückten überhaupt nicht. Es machte sogar Spaß, darin zu laufen. Bei jedem Schritt spürte sie ihren Körper, der endlich mal so gut verpackt war, dass sie sich nicht schämte. So wohl hatte sie sich lange nicht gefühlt.
    »Was werfen wir als Erstes ein?«, fragte Tamara. »Eis, Kuchen oder Sekt?«
    »Alles auf einmal«, antwortete Alexis.
    »Zur Not auch intravenös!«, rief Walburga.
    O-oh, das hörte sich nun wirklich verboten an. Nikis gepeinigter Magen hob sich erwartungsvoll. »Ihr wollt doch nicht etwa …«
    »Aber klar doch«, sagte Alexis. »Jetzt schlagen wir zu, dass es scheppert!«
    An

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