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Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition)

Titel: Das bisschen Kuchen: (K)ein Diät-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Berg
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Und ich schreie zurück: ›Ha! Ich verteidige dein Erbe.‹«
    Niki schlang die Arme um ihre schlotternden Knie. »Wie bist du denn darauf gekommen?«
    »War alles abgesprochen«, erklärte Walburga. »Wir haben vorher telefoniert. Dann hat Peggy ihrem Vater erklärt, dass sie ab jetzt das Haus bewohnt – übergangsweise, bis du zurückkommst. Die beiden Turteltäubchen mussten ihre Sachen packen und in die Einzimmerbude ziehen, wo das Fräulein Schlampe wohnt. Wenn du meine Prognose wissen willst: Da gehen die sich bald dermaßen auf den Sack, dass dein Wolfgang in ein paar Tagen genug von ihr hat.«
    Niki war sprachlos. Vollkommen sprachlos.
    Walburga kostete ihren Triumph sichtlich aus. »Sperr zwei Verknallte auf zehn Quadratmetern ein, und sie werden sich in null Komma nix hassen. Ach ja, und damit nichts Außerplanmäßiges passiert, wird ab jetzt einer von meinen Jungs rund um die Uhr das Haus bewachen. Inklusive Peggy.«
    »Das heißt, sie ist wirklich eingezogen?«, fragte Niki.
    »Mit drei Koffern und einem Laufbandgerät«, bestätigte Walburga. »Sie findet es nämlich mindestens so daneben wie du, dass ihr Vater mit einem lachhaften Luder im Ehebett rummacht.«
    Niki hatte sich alles Mögliche ausgemalt, doch diese Wendung der Ereignisse wäre ihr nicht im Traum eingefallen. Sie rieb sich die Stirn. Walburga war unglaublich clever. Und dass sie sogar Peggy in das Komplott einbezogen hatte, war einfach genial.
    »Danke, Walburga«, sagte Niki leise. »Du hast mehr getan, als man von einer guten Freundin erwarten kann.«
    »Eine Hand wäscht die andere«, erwiderte Walburga. »Ich habe dafür gesorgt, dass Wolfgang sein Betthäschen demnächst in die Wüste schickt, jetzt bist du dran. Lass uns einkaufen gehen, und dann ab in Doc Mannheimers Gruselschloss!«
    Niki verschränkte die Arme. »Kochen ist in Ordnung. Aber nicht bei Doc Mannheimer. Ich habe keine Lust, die Nacht in einer Gefängniszelle zu verbringen. Denk doch mal nach – so eine Villa ist bestimmt bis unter die Dachrinne mit Alarmanlagen hochgerüstet.«
    »Stimmt!« Walburga lachte spitzbübisch. »Aber lass das meine Sorge sein. Wir werden da ganz entspannt reinwackeln, ohne den kleinsten Alarm.«
    Sie zog ihren Jogginganzug aus und verschwand in Richtung Badezimmer. Man hörte das Rauschen der Dusche, dann kehrte Walburga mit tropfnassen Haaren im Bademantel zurück.
    »Was ist? Zieh dich um! Wir gehen jetzt zum Abendessen, damit keiner Verdacht schöpft. Und dann …«
    »… nehmen wir den Fahrstuhl zum Schafott«, orakelte Niki.
     
    Um Viertel nach sieben entfernten sich fünf Gäste des Beauty Resorts Vitalis vom Gelände. Sie gingen in einigem Abstand einzeln durch den Park, so war es unauffälliger. Auf der Straße, etwa hundert Meter weiter, wartete ein Großraumtaxi. Niki stieg als Letzte ein, mit weichen Knien.
    »Na, endlich«, sagte Tamara. »Wir hatten schon Angst, dass du kneifst.«
    Sie trug ein bodenlanges Abendkleid in Tannengrün. Nur den üblichen Baumbehang hatte sie weggelassen. Alexis hatte ein verwegen ausgeschnittenes Cocktailkleid in Türkis angezogen, Walburga hatte sich mit Tigerleggings und Lederjacke einen besonderen Look verpasst. Leo dagegen hatte einen Smoking gewählt, mit schwarzer Fliege. Sie sahen aus, als wollten sie jeden Moment über einen roten Teppich schreiten.
    Aufgeregt fuhr sich Alexis durch ihr akkurat geföntesBlondhaar. »Ganz in der Nähe ist ein Delikatessenladen, da wird jetzt abgeräumt!«
    »Aber nicht zu knapp!«, bekräftigte Walburga.
    Leo saß auf dem Vordersitz, sehr zum Missfallen des Fahrers, dessen Bewegungsfreiheit deutlich eingeschränkt war.
    »Was kochst du uns denn Schönes, Niki?«, fragte er.
    »Ich sterbe für ein Rinderfilet«, seufzte Tamara.
    »Und ich will Süßspeisen, mindestens drei!«, rief Walburga.
    Niki drückte sich tiefer in ihren Sitz. Warum hatte sie sich bloß auf diesen Riesenblödsinn eingelassen? Gleichzeitig jedoch lief ihr Hirn auf Hochtouren, um eine kunstvolle Speisenfolge zu ersinnen. Sie konnte nicht anders – Kochen war nun einmal ihre Passion.
    »Seid unbesorgt«, sagte sie, »ich habe da schon ein, zwei Ideen.«
    »Party!«, juchzte Alexis. »Walburga hat uns erzählt, wie sie deinen Mann aus dem Haus befördert hat. Und dass deine Tochter für eine Weile dort wohnt. Glückwunsch, Niki! Das hätte nicht besser laufen können.«
    Niki seufzte. So bestechend Walburgas Strategie auf den ersten Blick wirkte, ob sie aufging, musste sich erst noch

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