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Das blaue Buch - Roman

Das blaue Buch - Roman

Titel: Das blaue Buch - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Ausschau halten, oder nach einem sich andeutenden Erröten, nach der Annäherung. Sie konnten sich daran freuen, zu verstehen und verstanden zu werden.
    Meinen Verstand verloren, aber deinen gewonnen, in deinen hineingeschlüpft, dein Wunsch ist mir Befehl und umgekehrt.
    Das braucht Training.
    Und den Irrsinn, an solches Training überhaupt zu denken.
    Und kein Schummeln – denn das würden wir merken …
    Beth und Arthur.
    In ihrem Traum möchte sie sein Gesicht sehen, weil sie glaubt, es könnte aussagekräftig sein, doch sie bekommt nur sein Handgelenk, die flache Rückseite seines Handgelenks.
    Keine Befehle mehr und keine Wünsche – die werden nicht wahr.
    Arthur hat in seinem ganzen Leben nichts Wahres getan.
    Ein Mann, den du nicht ansehen solltest, höchstens aus weiter Ferne, den du nicht anfassen dürftest.
    Mann ist Zwei .
    Schmeckt süß – übersüßt – eine wachsende Erinnerung, die sich auf ihre Zunge legt, und es müsste Salz sein, müsste vergessen sein.
    Mann.
    Lange Schienbeine, lange Füße – das sanfte Nachgeben der Haut an seiner Kehle: fühlt sich ganz lebendig an – und die Wulst des Muskels oberhalb der Hüfte: diese Kurve, diese Linie – und er ist blond, aber ein wenig dunkler und kupferroter, wo Fremde ihn nicht zu sehen kriegen.
    Zwei.
    Glatt, glatt rasiert – oder seine Stoppeln im Dunkeln – am frühen Morgen – und die Innenseiten seiner Schenkel küssen und ihn einatmen – heiß – dröhnend – der Glanz des Jungen – blasser Junge – seidiger Junge – wie Seide auszusprechen – zu lecken.
    Zwei.
    Und andernfalls bedeutet es ganz natürlich Lächle mich an.
    War ja klar.
    Und es wäre leicht, sich jetzt darin aufzuhalten, sich auf die Bilder zu konzentrieren, wie er sein kann. Dieses eine Mal würde sie es riskieren, es zulassen – halbwach und mit Derek neben ihr – doch der Traum von ihm füttert sie mit der Acht – schiebt sie mit dem Daumen nach – dick und glitschig – Unfall .
    Das brauchten wir immer für die Kundschaft – mussten einander Stichworte geben, damit wir ihnen sagen konnten, wie ihre Lieben abgetreten waren: Auto, Motorrad, hinterhältiger Arbeitsplatz, Schicksal – in Anerkennung der endlos abgetrennten Pläne. Wirklich unverschämt von den Toten – ist doch schmerzlich, einfach so abzuhauen, ohne was zu sagen, was zu erwähnen, ohne zu beenden, was sie angefangen haben. Unordentlich. Wir können Unordnung nicht ausstehen. Und wir ertragen es nicht, dass unsere Toten Dinge zerrissen haben, ohne die wir nicht weiterleben können. Sie haben gestohlen, wie wir sind, wenn wir mit ihnen zusammen sind – unser gutes Ich, unsere Schönheit.
    Und Acht heißt Nein .
    Nein.
    Die andere Acht .
    Im Leben ein nahezu machtloses Wort. Man kann es so lange schreien, wie man will, die Dinge werden trotzdem weiterlaufen, wie sie müssen, die Realität wird dich trotzdem ignorieren. Du bist das Fleisch im Räderwerk, gefangen zwischen den Zahnrädern.
    Nein.
    Doch wenn es Später bedeutete, und Überrede mich und Im Moment würde ich lieber bestimmen , dann haben wir es geliebt – geiles Wort – das Nein zwischen uns – das kitzelte.
    Herrgott.
    Herrgott, wir haben es versaut.
    Er hat es versaut.
    Er ist versaut.
    Und sie träumt sich weg von Arthur, reißt Dinge um, über die sie nicht nachdenken will, bewegt sie weg, frei. Relativ frei.
    Dreckskerl.
    Wach. Ich möchte wach sein.
    Bin ich aber nicht.
    Das ist diese Sache – wo man sich nicht bewegen kann und nicht wach ist, wo man bloß denkt, dass man wach ist, aber sich irrt. Man träumt.
    Ich glaube, ich irre mich.
    Sie steckt in einer flüssigen Version ihrer Vergangenheit. Die Ränder kräuseln sich und schießen voraus. Das macht sie angespannt.
    Und sie steht wieder in der Schlange, um an Bord des Schiffes zu gehen, und ist aus ungenannten Gründen empört – muss fast würgen vor Abscheu – und sie hebt eine kleine Tasche an, eine schwere Tasche – die nicht ihre ist, oder vielleicht doch, aber sie erkennt sie nicht – und dann schleudert sie die Tasche – will zu einer wilden, großen Geste ansetzen, lässt aber zu früh los, ihr Arm schwingt unkontrolliert nach links, und dann dreht sie sich hinterher und sieht ihn – Arthur – schon wieder Arthur – und er sitzt – sitzt behutsam – die Tasche hat ihn getroffen, ist in seinem Schoß gelandet, und er ist unmittelbar und endlos traurig, was ihre Schuld ist.
    Hab ihn mit meinem Gepäck in die Eier getroffen – mit meinem

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