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Das blaue Feuer - Roman

Titel: Das blaue Feuer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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er herausfinden, warum ich das wissen wollte. »Beim See ...«
    »Nya!«, unterbrach ihn Danello und schaute zur Seite. »Vyand ist gerade aus der Gießerei gekommen. Sie geht in unsere Richtung.«

Fünfzehntes Kapitel
 
    I ch beugte mich ganz tief über meinen Teller, das Gesicht nach unten und zur Seite. »Hat sie
    uns gesehen?«
    »Nein, sie redet mit diesem Hünen, den sie früher schon bei sich hatte.«
    Stewwig.
    »Benehmt euch völlig normal«, sagte Jeatar und trank einen Schluck. »Gebt ihr keinen Grund herüberzuschauen.«
    »Was macht sie jetzt?« Ich saß mit dem Rücken zur Straße.
    »Ich glaube, sie ist zum Mittagessen hergekommen.« Danello senkte den Kopf. »Sie sitzt zwei Tische weiter«, flüsterte er so leise, dass ich ihn kaum verstehen konnte.
    Aber ich konnte Vyand hören.
    »... egal, was er denkt - sie wird kommen.«
    Stewwig grunzte eine Antwort, aber nicht laut genug, dass ich sie hören konnte.
    »Sie ist ins Gefängnis eingedrungen, richtig? Glaube mir, sie wird nie zulassen, dass ihre ... « Vyand brach ab, als die Bedienung am Tisch erschien.
    Ich blickte kurz zu Jeatar. Sprach sie über mich? Ich war ins Gefängnis eingedrungen, und es gab eigentlich keinen Grund, dass ein Greifer sich bei der Gießerei herumtrieb. Höchst unwahrscheinlich, dass Schmerzlöser hier waren. Es sei denn ... Glaube mir, sie wird sie nicht im Stich lassen - wen im Stich lassen? Schwester? Freunde?
    O Heilige! Tali ist vielleicht hinter diesen Mauern, fünfzig Fuß entfernt.
    »Sie ist zäh, und sie rennt nicht weg«, fuhr Vyand fort, nachdem die Bedienung mit der Bestellung gegangen war. »Sie muss immer noch in der Stadt sein. Wirf hier und da ein paar Krümel aus und stell fest, ob sie ihnen folgt. Sage unseren Verbindungsleuten, sie sollen in der Stadt verbreiten, dass wir ihre Schwester haben. Das führt sie uns direkt in die Arme.«
    Ich packte meine Gabel fester. Danello und Aylin schauten mich mit großen, hoffnungsvollen Augen an. Jeatar blickte mich ebenfalls an, aber er schien besorgt zu sein.
    Hatte sie Tali tatsächlich, oder war es eine Falle? Was scherte es mich? Wir mussten uns Zugang verschaffen, ganz gleich wie - selbst wenn alles ein Trick sein sollte.
    Nachdem Vyand zurück in die Gießerei gegangen war, gingen auch wir. Ich kämpfte gegen den Impuls zu rennen an. Ich wollte unbedingt hinein und betete, dass Vyand nicht gelogen hatte.
    »Glaubst du, dass Bahari und Jovan auch drinnen sind?«, fragte Danello, wahrscheinlich mit dem gleichen Ausdruck wie ich.
    »Durchaus möglich.«
    »Es muss eine Falle sein«, sagte Jeatar. »Warum sollten sie Schmerzlöser in einer Gießerei gefangen halten?«
    Aylin zuckte mit den Schultern. »Das sind nicht nur Löser, sie dienen als Köder. Und es ist schwierig, dort hineinzugelangen.«
    »Deshalb muss es eine Falle sein.«
    Wir waren alle still, als wir zum Tor kamen und unsere Siegel aushändigten. Danach gingen wir noch ein paar Blocks, bis Jeatar uns auf eine Straßenseite zog.
    »Nya, ich verstehe, dass du das unbedingt glauben willst, aber denk nach. Es gibt andere Orte, wo Vyand ihren Hinterhalt legen könnte und wo es für dich viel leichter wäre hineinzutappen.«
    »Ich bin sicher, Nya würde misstrauisch werden, wenn es zu leicht erschiene«, warf Danello ein. »Ich weiß, dass ich misstrauisch wäre.«
    Jeatar räusperte sich. »Wenn es um Tali geht, nein; da würde sie nicht auf ihr Misstrauen hören.«
    »Ich glaube nicht, dass alles eine Lüge ist«, sagte ich, verärgert über Jeatar, auch wenn seine Bemerkung mehr als nur ein bisschen Wahrheit enthielt. »Weil es schwierig ist, hineinzukommen. Und Vyand weiß genau, dass wir es versuchen werden, ganz gleich wie schwierig es ist. Sie hätte die Gießerei nicht gewählt, wenn dort nicht etwas wäre, das ich wollte.«
    »Es sei denn, sie lügt.«
    »Nein, wartet«, sagte Aylin und hob die Hand. »Nya hat recht. Wenn sie herausfindet, wo Tali tatsächlich festgehalten wird, geht sie auch dorthin. Der einzige Grund, weshalb Vyand in der Gießerei ist, ist, dass sie annimmt, Nya wird unter allen Umständen dort hineingehen.«
    Danello nickte. »Nya hat uns im Gefängnis gefunden. Es ergibt Sinn, dass Vyand glaubt, sie habe eine Möglichkeit herauszufinden, wo Tali und meine Brüder sind.«
    Jeatar antwortete nicht sogleich. Dann stieß er entnervt die Luft aus. »Du könntest recht haben. Aber ich halte es trotzdem noch immer für eine Falle.«
    »Naja, das ist nicht zu übersehen«, sagte

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