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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Falls in Kanada wurde von unheimlichen Selbstmordwellen berichtet.
    Eph schüttelte den Kopf. Das alles war ein furchtbarer Albtraum, als wäre Der Krieg der Welten Wirklichkeit geworden. Er blickte wieder auf die Wolkenkratzer seiner Heimatstadt und wollte das Radio gerade ausschalten, als die Moderatorin von einem Amtrak-Zug berichtete, der im North River Tunnel entgleist war, wodurch auch diese Verbindung zum Festland blockiert war. Eph starrte das Radio an. »Entgleist«, flüsterte er.
    Doch die Moderatorin hatte sich bereits einer anderen Meldung zugewandt und sprach nun über heftige Unruhen in Mexiko City.
    »Sie haben nicht gesagt, wann es passiert ist«, sagte Vasiliy. »Sie werden es schon durch den Tunnel geschafft haben, mach dir keine Sorgen.«
    Ephs Herz krampfte sich zusammen. »Nein, sie haben es
nicht geschafft.« Er wusste das genau. Es hatte nichts mit übersinnlicher Wahrnehmung oder göttlicher Eingebung zu tun - er wusste es einfach. Ihr Fluchtplan war zu gut, zu clever gewesen, als dass er hätte klappen können. Vor seinem inneren Auge sah er den entgleisten Zug. Den dunklen Tunnel. Die angreifenden Vampirhorden … »Wir müssen dorthin«, sagte er mit gepresster Stimmte und sah Vasiliy an. »Bring mich dorthin. Ich muss zu Zack und Nora.«
    Der Kammerjäger legte erst gar keinen Protest ein; er wusste, er würde damit nichts ausrichten. Er drehte am Steuerrad. »Mal sehen, ob wir da irgendwo anlegen können.«
    Eph ging aufs Deck, wo Gus und die Sapphires gerade einen Haufen Sandwiches verspeisten, und sah sich nach Waffen um. »Nimm doch solange die hier, Mann«, rief der Mexikaner und schob die Waffentasche mit der Stiefelspitze in Ephs Richtung.
    Auf die Brücke zurückgekehrt, wandte Eph seine Aufmerksamkeit wieder dem Radio zu. Doch es gab keine neuen Nachrichten von dem entgleisten Zug, stattdessen berichtete die Moderatorin von einer weiteren, weitaus größeren Katastrophe: »In einem Atomkraftwerk an der Ostküste Chinas ist es offenbar zu einem dramatischen Zwischenfall gekommen. Von offizieller Seite ist nichts zu vernehmen, aber Augenzeugenberichten zufolge war der Atompilz noch in Taiwan zu sehen gewesen. Seismografen in Guangdong registrierten eine erdbebenähnliche Erschütterung von 6,6 auf der Richterskala. Da aus Hongkong keine Meldungen eintreffen, gehen etliche unabhängige Kommentatoren davon aus, dass die Stadt Opfer eines elektromagnetischen Impulses geworden ist, der alle elektrischen Geräte lahmgelegt hat, inklusive des Telefonnetzes…«
    »Schmeißen die Vampire jetzt schon mit Atombomben?«, fragte Gus, der ebenfalls auf die Brücke gekommen war und sich neben Eph gestellt hatte. »Dann sind wir wirklich im Arsch, Mann.«

    »Das war keine Bombe«, sagte Vasiliy. »Sondern eine Kernschmelze. Ein Unfall wie damals in Tschernobyl. Eine nukleare Explosion ist in einem Atomkraftwerk gar nicht möglich. Die sind so konstruiert, dass das ausgeschlossen ist.«
    Eph sah den Kammerjäger an. »Von wem konstruiert?«
    »Ich … Keine Ahnung. Worauf willst du hinaus?«
    »Stoneheart. Eldritch Palmer.«
    »Aber … eine Atomexplosion? Er steht doch ohnehin kurz davor, die Welt zu erobern. Wieso will er sie dann in die Luft jagen?«
    »Es wird noch weitere dieser Explosionen geben«, sagte Setrakian plötzlich. Seine Stimme klang flach, teilnahmslos, fast geisterhaft.
    Alle wandten sich ihm zu.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Vasiliy.
    »Wie ich es gerade sagte. Es wird noch weitere nukleare Explosionen geben. Die Alten wurden aus dem Licht geboren. Aus dem gefallenen Licht. ›Occido Lumen‹. Und nur dieses Licht kann sie auch wieder vernichten.«
    Gus ging zu dem alten Mann und blickte auf die aufgeschlagene Doppelseite des Silberkodex. Ein komplexes Mandala in Silber, Schwarz und Rot war dort zu erkennen; Setrakian hatte das Pauspapier mit der Skizze des sechsflügeligen Engels darüber gelegt. »Das steht alles da drin, Mann?«
    Setrakian klappte das Occido Lumen zu und erhob sich mühsam. »Wir müssen zu den Alten zurück. Sofort.«
    »Um ihnen das Buch zu geben?«
    »Nein.« Setrakian holte die Tablettenschachtel aus seiner Westentasche. »Dafür ist es bereits zu spät.«
    Gus kniff die Augen zusammen. »Zu spät?«
    Mit seinen zittrigen Fingern gelang es Setrakian einfach nicht, eine Nitroglyzerintablette aus der Schachtel zu holen, also kam Eph ihm zu Hilfe. Er nahm eine Pille heraus und legte sie dem alten Mann in die Handfläche, dann sagte er:
»Sie wissen,

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