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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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fallen.«
    Setrakian schüttelte den Kopf. »Ich bin ohnehin schon so gut wie verloren.«
    »Ja, und wissen Sie: Genau deswegen sollte ich mitkommen.«
    Setrakian sah Vasiliy mit festem Blick an. » Sadum. Amurah . Sprechen Sie mir nach, Vasiliy. Sadum. Amurah . Sie müssen sich immer an diese Worte erinnern…«
    » Sadum. Amurah «, wiederholte der Kammerjäger. » Sadum. Amurah … Hab’s mir gemerkt.«
    Setrakian nickte. »Diese Welt ist ein finsterer Ort geworden, aber es gibt noch eine Hoffnung. Beschützen Sie diese Worte - und das Buch - wie die letzte Flamme in der Dunkelheit.« Der alte Mann verzog das Gesicht und fasste sich an die Brust. »Der Schlüssel zu alldem steht in meinen Notizen. Ihre wahre Natur, ihr Ursprung, ihre Namen. Sie waren einst eine Einheit …«
    »Aber Sie wissen doch, dass ich von diesem Zeug keine Ahnung habe.«
    »Dann fragen Sie Ephraim. Zusammen werden Sie es schaffen. Gehen Sie zu ihm, Vasiliy. Jetzt.«
    »Selbst zu zweit sind wir nicht halb so stark wie Sie allein. Geben Sie das Buch Gus und lassen Sie mich mitkommen. Bitte.«
    Setrakians verkrüppelte Hand umfasste Vasiliys Unterarm. »Du musst jetzt tapfer sein, mein Sohn«, flüsterte er.
    Dieses eine Wort - »Sohn« - berührte Vasiliy tief im Inneren; die Augen des Kammerjägers füllten sich mit Tränen. Er nahm das Buch entgegen. Der Silbereinband war eiskalt. Es war Setrakians Vermächtnis. Vasiliy wusste, dass er den alten Mann nie wiedersehen würde. »Was haben Sie vor?«

    Setrakian nahm die Hand von Vasiliys Arm. »Eine Sache bleibt noch zu tun.«
    Vasiliy schluckte Schmerz und Verzweiflung hinunter, während er zusah, wie der Professor den Raum verließ.
     
     
    Eph kam es vor, als liefe er schon eine Ewigkeit durch den Tunnel. Der Abstieg in den Schacht unter dem Hudson River war wie eine Reise in den Wahnsinn. Da er sich fast ausschließlich mithilfe von Vasiliys Nachtsichtgerät orientierte, lag eine eintönige, grüne Landschaft aus Gleisen und Betonwänden vor ihm. So stellte er sich die Hölle vor.
    Aber er durfte sich davon nicht irritieren lassen. Das hier war der East River Tunnel, der Manhattan mit New Jersey verband, und Eph hatte einen Job zu erledigen.
    Er musste seinen Sohn finden.
    Nach einer Weile meinte er, weiße Flecken auf den Gleisen zu erkennen. Er blieb stehen, zog die Lumalampe aus seinem Rucksack, und im Schein des Schwarzlichts explodierte ein Farbenmeer vor ihm. Vampirausscheidungen. Überall. Die Spuren waren noch frisch, der Ammoniakgeruch unverkennbar.
    Eph rannte weiter, bis er schließlich den entgleisten Zug vor sich sah. Er lauschte. Im Tunnel herrschte absolute Stille. Dann ging er auf der rechten Seite den Zug entlang - in der Entfernung sah er, dass sich die Lok in der Tunnelwand verkeilt hatte - zu einer offen stehenden Tür und stieg in den Waggon. Dort bot sich ihm ein grauenhafter Anblick: Leichen lagen übereinandergehäuft auf den Sitzen. Leichen, die sich schon bald wieder erheben würden. Er hatte keine Zeit, sie alle zu erlösen, aber war es nicht möglich, dass …
    Nein , schoss es ihm durch den Kopf. Nora war mit Sicherheit entkommen. Sie war zu schlau, um in eine solche Falle zu tappen.

    Er sprang wieder aus dem Zug, rannte an den Waggons entlang in den Tunnel zurück - als er plötzlich auf vier Vampire stieß, deren Augen im Nachtsichtgerät wie Glasscherben funkelten. Die Lumalampe hielt sie in Schach. Ihre Gesichter verzogen sich zu gierigen Fratzen, doch es schien, als ob sie ihn vorbeilassen würden.
    Aber Eph konnte dieses Risiko nicht eingehen. Er stellte sich vor die Vampire, zog das Schwert aus dem Rucksack, zählte bis drei und wirbelte herum. Mähte die ersten beiden Vampire mit einem Streich nieder und hieb dann brutal auf die beiden anderen ein, die flüchten wollten. Die Körper der Kreaturen zuckten noch, da hatte Eph seinen Weg entlang der Vampirexkremente schon wieder aufgenommen.
    Die Spur führte ihn zu einem Durchgang zum entgegengesetzten Tunnel. Eph kämpfte gegen die Angst und den Ekel an und folgte weiter den weißen Flecken. Nach kurzer Zeit kam er an drei toten Vampiren vorbei, die regelrecht in Stücke gehauen waren; ihr Blut leuchtete im Schwarzlicht grell auf. Irgendjemand hatte hier ganze Arbeit geleistet.
    Er lief weiter, als er plötzlich ganz in der Nähe kreischende Geräusche hörte. Ein Dutzend dieser Kreaturen hatte sich vor einer Tür versammelt und versuchte sie aufzuziehen. Als sie seine Anwesenheit wahrnahmen,

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