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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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ist?«, fragte Gus, als er zu Setrakian kam. »Verdammter Herzinfarkt, oder was?«
    Setrakian wurde bewusst, dass die beiden den Meister nicht gehört hatten. Er hatte nur zu ihm gesprochen. »Der Meister«, sagte er. »Er ist hier.«
    Gus fletschte die Zähne und sah sich um. »Er ist hier? Spitze! Dann machen wir ihn endlich alle.«
    »Nein. Du verstehst das nicht. Du bist ihm noch nicht begegnet. Er ist nicht wie die anderen Alten. Deine Waffen können gegen ihn nichts ausrichten. Er wird den Kugeln einfach ausweichen.«
    Gus rammte ein neues Magazin in die rauchende Maschinenpistole. »Wir sind schließlich auch bis hierher gekommen, Mann. Der macht mir keine Angst.«
    »Ich weiß, aber so kann man ihn nicht bezwingen. Diese Waffen wurden für das Töten von Menschen gemacht.« Setrakian drückte den Rücken durch, stellte sich aufrecht hin und zog die Anzugweste zurecht. »Ich weiß, was er will.«
    »Und was?«
    »Etwas, das nur ich ihm geben kann.«
    »Das verdammte Buch?«
    »Nein. Hör mir zu, Gus Elizalde. Ihr habt mich hierhergebracht - doch diesen letzten Weg muss ich alleine gehen.
Ihr müsst nach Manhattan zurück. Wenn ihr jetzt aufbrecht, könnt ihr es vielleicht noch rechtzeitig schaffen. Sieh zu, dass du Eph und Vasiliy findest. Und dann versteckt euch so tief unter der Erde, wie es nur geht.«
    »Geht der beschissene Reaktor etwa in die Luft? Dann komm besser mit, alter Mann. Wenn wir ihn hier nicht fertigmachen können, dann eben woanders.«
    »Die nukleare Kettenreaktion kann ich nicht aufhalten«, sagte Setrakian leise. »Aber die vampirische vielleicht schon.«
    In diesem Moment ging eine Sirene los; ein schrilles Signal tönte durch das Gebäude.
    »Die Notstromaggregate. Sie versagen den Dienst«, rief Setrakian über den Lärm hinweg. Dann packte er Gus’ Hemdkragen. »Wollt ihr hier bei lebendigem Leib verbrennen? Nun macht schon. Geht!«
    Und so blieb Gus mit Angel auf dem Korridor stehen, während Setrakian die Silberklinge aus dem Gehstock zog und die Tür zum Kontrollraum öffnete.
    Dann war der alte Mann verschwunden.
    Gus sah Angel an, der schwer atmete und sein Knie umklammert hielt. Na großartig, jetzt hatte er also wieder einen Invaliden an der Backe. »Also gut, compadre . Du hast’s ja gehört«, sagte er. »Hauen wir ab.« Er wandte sich zum Gehen, doch Angel streckte einen massigen Arm aus und hielt ihn fest.
    »Sollen wir ihn etwa hierlassen?«, fragte der Ex-Wrestler.
    Gus schüttelte energisch den Kopf. Was sollte er nur tun? Irgendwie gab es für dieses Problem keine zufriedenstellende Lösung. »Er hat mir das Leben gerettet, Mann. Was der Pfandleiher sagt, gilt. Also, wenn du dich nicht von innen betrachten willst, machen wir besser die Fliege.«
    Doch Angel sah weiter mit zornigem Blick auf die Tür zum Kontrollraum - und Gus musste den riesigen Mexikaner praktisch aus dem Gebäude zerren.

    Langsam betrat Setrakian den Kontrollraum. Eine große Gestalt in braunem Tweedanzug stand vor einem Schaltpult und beobachtete, wie die Anzeigen der versagenden Sicherheitssysteme langsam in den roten Bereich wanderten. Grelle Warnlampen leuchteten in allen Ecken des Raums, die Sirene war hier allerdings nur gedämpft zu hören.
    Schließlich wandte Thomas Eichhorst den Kopf und starrte seinen ehemaligen Gefangenen aus roten Augen an. Seine Miene war völlig ausdruckslos. Du kommst gerade zur rechten Zeit, Schreinerjunge. Dann widmete er sich wieder den Bildschirmanzeigen.
    Das Schwert eng an den Körper gedrückt, näherte sich Setrakian vorsichtig der Kreatur.
    Verzeih, ich habe dir noch gar nicht zum Erwerb des Buches gratuliert. Es war sehr schlau von euch, Palmer für eure Zwecke zu benutzen. Schlau - und doch sinnlos.
    »Eigentlich hätte ich ihn hier erwartet«, sagte Setrakian mit fester Stimme.
    Du wirst ihn nie wiedersehen. Er konnte sich seinen großen Traum nicht erfüllen, denn er verstand es nicht, seine Wünsche denen des Meisters unterzuordnen. Er war eben nur ein Mensch und damit Sklave seiner jämmerlichen Hoffnungen.
    »Und Sie? Weshalb hat der Meister Sie damals nicht beseitigt?«
    Der Meister lernt von den Menschen, darin liegt der Schlüssel seines Erfolges. Er beobachtet sie und zieht seine Schlüsse. Ihr selbst habt ihm den Weg zu eurer Vernichtung gewiesen. Wenn ich euch betrachte, sehe ich nur wilde Tiere. Er aber erkennt Verhaltensmuster. Er hört, was ihr sagt - selbst wenn ihr überhaupt nichts zu sagen habt.
    Der alte Mann packte das Schwert, so fest

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