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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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die wirkliche Welt. Da beißen auch mal die Guten ins Gras, so leid es mir tut.«
    In diesem Moment zog Angel etwas aus der Tasche. Einen silbernen Stofffetzen. Eine Maske. Er zog sie sich über den
Kopf und schob sie so vors Gesicht, dass nur noch Mund und Augen zu erkennen waren. »Geh nur«, sagte er. »Du musst zum Doktor nach Manhattan zurück. So hat es der alte Mann gewollt. Ich habe andere Pläne. Ich bleibe. Ich kämpfe.«
    Gus sah den verrückten Mexikaner mit der lächerlichen Maske an - und plötzlich begriff er. Wusste er, wen er da vor sich hatte. El Ángel de Plata. Der silberne Engel. Held ungezählter Actionfilme, die er sich als Jugendlicher wie am Fließband reingezogen hatte. Er konnte es nicht fassen. »Okay, Mann. Ist gut. Die Welt ist echt beschissen, nicht wahr?«
    Angel nickte. »Aber es ist die einzige, die wir haben.«
    Gus hätte den großen Mann - ja, er war wirklich ein großer Mann - am liebsten umarmt. Mit Tränen in den Augen legte er ihm die Hände auf die Schultern. »Que viva el Ángel de Plata, culeros!«
    Angel nickte wieder. »Que viva!« Damit wandte er sich um und humpelte auf das dem Untergang geweihte Kraftwerk zu.
     
     
    Im Kontrollraum herrschte eine gespenstische Stille. Die Warnlichter blinkten wie wild, aber die Sirene war praktisch nicht zu hören.
    Setrakian kniete vor Eichhorsts Torso. Einer der Taschenspiegel, die er ständig mit sich trug, war zerbrochen, und so benutzte er die Silberfläche, um die Blutwürmer zu zerquetschen, die auf ihn zugekrochen kamen. Mit der anderen Hand tastete er nach seinen Tabletten, doch die verkrümmten Hände mit den arthritischen Fingern konnten sie nicht richtig greifen.
    Und dann wurde er sich einer Präsenz bewusst.
    Sie kündigte sich weder mit einer Rauchwolke noch einem Donnerschlag an - sondern mit einer psychischen Schockwelle, deren Kraft jeden Zaubertrick in den Schatten stellte. Setrakian musste nicht aufsehen, um zu wissen, dass der
Meister im Raum war. Trotzdem hob er den Kopf. Sein Blick wanderte vom Saum des dunklen Mantels bis hin zum Gesicht …
    Er hatte den Meister zuletzt auf dem Dach von Bolivars Haus gesehen. Dort war der König der Vampire dem reinen Sonnenlicht ausgesetzt gewesen.
    Aber es hatte ihn nicht getötet.
    Es brauchte mehr, um ihn zu vernichten.
    Die Haut des Meisters hatte sich fast völlig abgeschält; nur noch wenige Fetzen des von der Sonne verkohlten Gewebes waren zu erkennen. Die Augen glühten feuerrot, die Würmer zuckten unter der dünnen Oberfläche wie im Rausch vibrierende Nervenstränge.
    Es ist vollbracht.
    Die Stimme des Meisters hallte durch Setrakians Kopf, und noch bevor er die Hand nach seinem Schwert ausstrecken konnte, hatte es sich der Meister schon gegriffen. Die Kreatur betrachtete die Silberklinge und den wolfsköpfigen Griff, als wäre es ein glühender Schürhaken.
    Die Welt ist mein.
    Mit einer weiteren blitzschnellen Bewegung hob der Meister den hölzernen Gehstock auf, steckte die Klinge in ihre Scheide zurück und ließ den Verschluss zuschnappen. Dann stellte er die Spitze des Stocks auf den Boden und stützte sich darauf. Der Gehstock wirkte wie maßgeschneidert - kein Wunder, hatte er doch einst Jusef Sardu gehört, dem Riesen, in dessen Körper der Meister hauste.
    Der Reaktorkern wird überhitzen und schmelzen - und so die Herkun ftsstätte des Sechsten und Letzten aus meinem Clan vernichten, die sich an diesem Ort be findet. Es wird eine gigantische Explosion geben, und eine radioaktive Wolke wird au fsteigen.
    Nun stieß der Meister Setrakian mit der Spitze des Gehstocks in die Rippen. Der alte Mann spürte ein Knacken und rollte sich vor Schmerz auf dem Boden zusammen.

    Mein Schatten fällt über dich, Abraham Setrakian. Genau wie über den gesamten Planeten. Erst habe ich die Menschen in fiziert, jetzt die ganze Welt. Diese kleine, blaugrüne Kugel, die nur halb im Dunkeln liegt, war mir nicht ausreichend, ich sehne mich nach ewiger Finsternis. Also werde ich sie in einen toten, schwarzen Felsbrocken verwandeln. Und dann, mit dem Untergang der Menschheit, beginnt die blutige Ernte …
    Plötzlich drehte der Meister seinen Kopf fast unmerklich in Richtung Tür. Seine Miene drückte weder Beunruhigung noch Verärgerung aus, sondern wirkte eher belustigt. Setrakian wandte sich ebenfalls um.
    Die Tür öffnete sich, und Angel betrat humpelnd den Raum. Er trug eine silberne, mit schwarzen Stickereien verzierte Nylonmaske.
    »Nein«, keuchte Setrakian.
    Im selben

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