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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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ergibt dann ja alles
einen Sinn. Irgendwie. Was ich in den letzten Tagen erlebt habe, hat mich für immer verändert - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Und ich muss rausfinden, wer ich jetzt bin.
    Der zweite Grund? Ganz einfach: die Wahrheit. Jeder soll wissen, was hier geschieht.
    Wer ich bin? Ich bin gelernter Kammerjäger. Wenn ihr in New York City wohnt, eine Ratte in eurer Badewanne entdeckt und die Schädlingsbekämpfung anruft … Genau. Ich bin der, der zwei Wochen später vorbeikommt und mal nach dem Rechten sieht.
    Früher habe ich die Drecksarbeit für euch erledigt. Die Schädlinge bekämpft. Das Ungeziefer vernichtet.
    Jetzt nicht mehr.
    Jetzt gibt es völlig neuartige Schädlinge, die die Stadt heimsuchen. Und die ganze Welt. Eine Krankheit, die wir vorher nicht kannten. Eine neue Pest.
    Jetzt, in diesem Moment, haben sich die Kreaturen in euren Kellern eingenistet.
    Auf euren Dachböden.
    In euren Wänden.
    Und hier ist die Neuigkeit: Ratten, Mäuse, Kakerlaken - sie alle kann man loswerden, wenn man ihnen die Nahrungsgrundlage entzieht.
    Was also ist die Nahrungsgrundlage dieser neuen Schädlinge?
    Ganz genau.
    Wir.
    Du und ich.
    Also, für den Fall, dass ihr es noch nicht begriffen habt: Wir stecken ganz schön tief in der Scheiße.

Fairfield County, Connecticut
    Das gedrungene Gebäude war eines von einem ganzen Dutzend, die sich am Ende der heruntergekommenen Straße befanden, ein Bürokomplex, der schon vor der Finanzkrise größtenteils leer gestanden hatte. Ein Schild wies immer noch auf den Vormieter hin: R. L. Industries , ein Zwischenhändler für gepanzerte Limousinen samt angeschlossener Werkstatt. Der Komplex war von einem soliden, drei Meter hohen Maschendrahtzaun umschlossen, und das elektronische Gittertor ließ sich nur mit einer Codekarte öffnen.
    Die Werkstatt bot dem cremefarbenen Jaguar des Doktors sowie mehreren schwarzen Limousinen, die gut und gerne in die Wagenkolonne des amerikanischen Präsidenten gepasst hätten, ausreichend Platz. Die Büros nebenan waren zu einem Miniaturkrankenhaus umfunktioniert worden - einem Krankenhaus, in dem nur ein einziger Patient behandelt wurde.
    Eldritch Palmer lag im Aufwachraum. Wie jedes Mal nach einer Operation kehrte er langsam, aber sicher aus der Finsternis in die Realität zurück. Und wie jedes Mal kamen mit dem Wiedererlangen des Bewusstseins auch die Schmerzen. Sein Operationsteam hatte ihm die erprobte Mischung aus Sedativa und Narkosemitteln verabreicht, ohne ihn jedoch allzu tief in die Bewusstlosigkeit fallen zu lassen, was in seinem Alter ein erhebliches Risiko darstellte. Für Palmer hatte dieser reduzierte Einsatz von Betäubungsmitteln den Vorteil, dass er umso schneller wieder bei Sinnen war.
    Er war noch immer mit den Maschinen verbunden, die die Leistungsfähigkeit seiner neuen Leber kontrollierten. Der Spender war ein ausgerissener Teenager aus San Salvador gewesen, zuvor negativ auf Krankheiten sowie Drogen- und Alkoholmissbrauch getestet. Ein junges, gesundes, braunrosafarbenes Organ. Es war noch nicht einmal vierzehn Stunden her, dass es entnommen und auf dem Luftweg hierher gebracht worden war. Zu Palmer. Nach seiner Zählung war es
seine siebte Leber. Sein Körper verschliss die Organe wie eine Kaffeemaschine Papierfilter.
    Die Leber, sowohl das größte der inneren Organe als auch die größte Drüse im menschlichen Körper, erfüllt zahlreiche lebenswichtige Aufgaben: die Aufrechterhaltung des Stoffwechsels, die Einlagerung von Glykogen, die Synthese von Blutplasma, die Hormonproduktion und Entgiftung des Körpers. Beim gegenwärtigen Stand der medizinischen Forschung war es noch nicht möglich, einen menschlichen Körper ohne dieses Organ am Leben zu erhalten. Was ein ziemliches Pech für den salvadorianischen Spender war.
    Mr. Fitzwilliam, Palmers Krankenpfleger, Leibwächter und ständiger Begleiter, stand in der Ecke. Reglos, aber in ständiger Alarmbereitschaft. Ex-Marine.
    In diesem Moment betrat der Chirurg den Raum. Er trug noch immer seine Gesichtsmaske und zog sich gerade ein frisches Paar Gummihandschuhe über. Er war anspruchsvoll, ehrgeizig und selbst für Chirurgenstandards ungewöhnlich reich.
    Der Arzt zog das Laken zurück. Der frisch vernähte Schnitt lag direkt über einer alten Transplantationsnarbe. Von außen war Palmers Brustkorb ein wahres Labyrinth aus entstellenden Narben, während seine Eingeweide zum größten Teil aus verhärteten, langsam versagenden Organen bestanden. »Mr.

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