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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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zugerannt kam. Mit der flachen Hand fing er das Mädchen mitten im Sprung ab und schleuderte ihren kleinen Körper mehrere Meter über den Asphalt.
    Der Engelskuss.
    Sofort bedauerte Angel, was er getan hatte. Eine der größten Enttäuschungen seines Lebens war die Tatsache, nie Kinder gehabt zu haben. Sie war ein Vampir, aber sie wirkte so menschlich, dass er mit ausgebreiteten Armen auf sie zuging. Sie wandte sich um und zischte; ihre schwarzen Augen hatten die Größe von Amseleiern. Dann schoss der Stachel auf ihn zu. Er war etwa einen Meter lang und damit viel kürzer als der eines ausgewachsenen Vampirs. Die Spitze tanzte wie ein Teufelsschwanz vor Angels Gesicht. Er war wie hypnotisiert.
    In diesem Moment trat Gus dazwischen und beendete die Angelegenheit mit einem Schwerthieb. Die Klinge fuhr durch den Vampir, traf auf den Beton, Funken sprühten …

    … und als wäre das ein Auslöser gewesen, entbrannte nun eine brutale Schlacht, in der Gus und seine Männer hoffnungslos unterlegen waren. Auf jeden von ihnen kamen drei Vampire - und dann vier, als weitere Kreaturen aus der Pfandleihe und den umgebenden Kellern gestürmt kamen. Entweder folgten sie einem telepathischen Schlachtruf oder sie witterten einfach fette Beute. Es war wie der Kampf gegen eine Hydra.
    Plötzlich detonierte eine Schrotflinte direkt neben Gus, und einer der Vampire wurde glatt in zwei Hälften geschossen. Gus drehte sich um. Quinlan, der Chefjäger der Alten, stand neben ihm; offenbar war er ihnen die ganze Zeit über auf unterirdischen Wegen gefolgt.
    Gus, dessen Sinne durch das Adrenalin in seinem Körper geschärft waren, bemerkte, dass unter Quinlans transparenter Gesichtshaut keine Blutwürmer krochen. Die Alten und ihre Jäger hatten von diesen Dingern geradezu gewimmelt - doch Quinlans schillerndes Gesicht war so glatt wie die Haut auf einem Pudding.
    Nun, es war nicht die richtige Zeit, um sich über so etwas Gedanken zu machen …
    Quinlan verschaffte ihnen die dringend benötigte Bewegungsfreiheit. Die Sapphires mussten nun nicht mehr fürchten, eingekreist zu werden, und arbeiteten sich langsam bis zur Pfandleihe vor. Auf allen vieren verfolgten die Vampirkinder den Verlauf der Schlacht - wie Wolfsjunge, die abwarten, dass ihr Rudel den Hirsch reißt, bevor sie sich auf die Beute stürzen. Quinlan schoss einmal in ihre Richtung, und die blinden Kreaturen flohen kreischend.
    Gus ergriff schließlich die Gelegenheit, um sich aus dem Scharmützel zu lösen und mit erhobenem Schwert in die Pfandleihe zu stürmen. Der Laden war leer. Schnell rannte er die Treppe zur Wohnung hinauf.
    Die vielen Silberspiegel an den Wänden verrieten ihm, dass er an der richtigen Stelle war. Doch auch hier keine Spur von dem alten Mann.

    Als er den Laden gerade wieder verlassen wollte, bemerkte Gus ein Loch in der Wand, in dem alte Kupferwasserrohre verliefen. Er legte das Schwert auf einen Glaskasten mit Broschen und Kameen, griff sich einen von Chuck Knoblauch signierten Baseballschläger für 39,99 Dollar und schlug damit so lange auf die Gipswand ein, bis er die Gasleitung freigelegt hatte. Es war eine alte gusseiserne Leitung, die gerade mal drei Schläge aushielt, bevor sie an einem Verbindungsstück auseinanderbrach.
    Das Gas zischte nicht nur - es dröhnte förmlich aus dem zerborstenen Rohr. In kürzester Zeit war der Raum mit seinem Gestank erfüllt.
     
     
    Die Späher versammelten sich um Bolivar. Er konnte ihre Angst spüren.
    Dieser Kämpfer mit der Schrotflinte - das war kein Mensch, das war ein Vampir.
    Aber kein Vampir wie sie.
    Die Späher konnten keine Verbindung zu ihm aufnehmen. Selbst wenn er einem anderen Clan angehörte - woran kein Zweifel mehr bestand -, hätten ihnen seine Blutwürmer eine Botschaft übermitteln müssen.
    Dieses rätselhafte Wesen beunruhigte Bolivar zutiefst. Er machte sich zum Angriff bereit, aber als er gerade loslaufen wollte, sprangen ihm die Späher in den Weg, hielten ihn zurück. Er versuchte, sie zu verscheuchen, doch ihre Hartnäckigkeit ließ ihn schließlich innehalten.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Er musste mit äußerster Vorsicht vorgehen.

    Gus warf den Baseball-Schläger weg, griff wieder nach seinem Schwert und lief zum angrenzenden Gebäude hinüber. Dort riss er ein brennendes Fensterbrett aus der Verankerung und stürmte mit dem lodernden Scheit zurück auf die Straße, wo er es mit der Spitze voraus in den Rücken eines toten Vampirs rammte. Das Brett stand aufrecht wie eine

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