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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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Fackel. »Creem!«, rief er. Der Anführer der Sapphires musste ihm die Vampire vom Leib halten, während er in der Waffentasche nach Armbrust und Silberbolzen suchte. Als er sie endlich in der Hand hatte, riss er einen Fetzen vom Hemd des toten Vampirs, wickelte ihn um die Bolzenspitze und knotete ihn fest. Dann legte er das Geschoss in die Armbrust, steckte den Lumpen in Brand und zielte damit auf die Pfandleihe.
    Ein Vampir in blutigen Trainingsklamotten kam auf ihn zugestürmt, doch Quinlan sprang dazwischen und zertrümmerte der Kreatur mit einem einzigen Schlag das Genick.
    »In Deckung, cabrones !«, rief Gus. Zielte erneut. Drückte ab. Und beobachtete, wie der brennende Bolzen durch das eingeschlagene Fenster schoss und sich in die Rückwand des Ladens bohrte.
    Eine gewaltige Explosion erschütterte die Straße. Die Ziegelfassade der Pfandleihe brach zusammen, das Holzgerüst des Dachs detonierte wie ein Feuerwerkskörper. Die Druckwelle riss Menschen wie Vampire von den Beinen. Dann tauchte der Rückfluss des Sauerstoffs nach der Explosion den ganzen Straßenzug in eine seltsame, unwirkliche Stille, sodass sie nur noch das Dröhnen in ihren Ohren hörten.
    Langsam rappelte sich Gus wieder auf. Das Gebäude an der Straßenecke war verschwunden, völlig dem Erdboden gleichgemacht. Inmitten der Staubwolke erhoben sich auch die Vampire - nur ein paar, die von umherfliegenden Steinen getroffen worden waren, blieben liegen. Mit beängstigender Schnelligkeit erholten sie sich von dem Schock, und ihre funkelnden
Augen waren schon bald wieder auf die Sapphires gerichtet.
    Gus beobachtete, wie Quinlan auf die gegenüberliegende Straßenseite rannte und eine schmale Treppe zu einem Kellerappartement hinunterstürmte. Warum hatte es der Vampirjäger so eilig? Dann begriff Gus: Die Explosion hatte die Rauchwolke über der Straße durcheinandergewirbelt, sodass eine Lücke entstanden war, durch die ungehindert Sonnenlicht dringen konnte.
    Die Sonnenstrahlen verbreiteten sich in einem gleißenden Lichtkegel, und überall um Gus herum lösten sich die Vampire unter grässlichem Geheul in Staub auf. Die wenigen, die die Sonnenstrahlen nicht erreicht hatten, suchten panisch in den nächstgelegenen Gebäuden Deckung.
    Nur die Späher reagierten besonnen. Sie packten Bolivar und zogen ihn mit sich. Obwohl er sich nach Kräften wehrte, schafften sie es, ihn vom tödlichen Licht fernzuhalten. Sie rissen ein Abflussgitter heraus und zerrten den um sich schlagenden Bolivar in die Kanalisation.
    Und plötzlich standen Gus, Angel und die Sapphires mutterseelenallein auf der sonnendurchfluteten Straße, die Waffen immer noch im Anschlag, obwohl weit und breit kein Feind mehr zu sehen war.
    Ein ganz normaler, sonniger Tag in East Harlem.
    Langsam ging Gus auf die zerstörte Pfandleihe zu. Der Keller lag nun völlig offen, angefüllt mit rauchenden Ziegelsteinen und langsam absinkendem Staub. Gus bat Angel, einige der größeren Mörtelbrocken zur Seite zu räumen, dann kletterte er in den Keller hinunter. Er hörte ein Zischen, doch das waren lediglich durchtrennte Stromleitungen, die immer noch unter Spannung standen. Er warf ein paar Steine zur Seite und suchte den Boden nach Leichen ab - womöglich hatte sich der alte Mann doch im Keller versteckt gehalten.
    Er fand keine Leichen, ja, eigentlich fand er überhaupt nichts von Interesse außer ein paar leeren Regalen. Als hätte
der Alte den Keller überstürzt ausgeräumt. Die Kellertür war mit UV-Lampen gesäumt, die jetzt zerbrochen waren; orangefarbene Funken sprühten daraus hervor. Hatte er sich hier eine Art Bunker für den Fall einer Vampirinvasion gebaut? Oder hatte er hier etwas gelagert, das den Vampiren unter keinen Umständen in die Hände fallen durfte?
    Gus musste sich beeilen - schon schlossen sich die dicken Rauchwolken wieder, wurde das Sonnenlicht spärlicher. Hektisch wühlte er in den Trümmern, suchte nach etwas, das ihm weiterhelfen konnte.
    Doch schließlich war es Angel, der hinter einem umgestürzten Stützpfeiler eine Entdeckung machte: ein kleines silbernes Schmuckkästchen. Er hob es hoch, um es den Sapphires zu zeigen.
    Gus ging zu dem ehemaligen Wrestler und nahm ihm das Kästchen ab. »Das hat dem alten Mann gehört«, sagte er und grinste. »Ganz bestimmt.«

Pennsylvania Station
    Die Pennsylvania Station wurde 1910 eröffnet und galt in jener Zeit als wahres Monument des Fortschritts, ein opulenter Tempel des Massentransports, die größte und

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