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Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall

Titel: Das Blut - Del Toro, G: Blut - The Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chuck Guillermo;Hogan Del Toro
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höchste Halle in ganz New York, das schon damals unter Größenwahn litt. Als der Bahnhof dann im Jahr 1963 abgerissen und durch ein Labyrinth aus unterirdischen Tunneln und Gängen ersetzt wurde, war das für viele Experten der erste - und für manche der bis heute größte - Fehlschlag in der Geschichte der »städtebaulichen Modernisierung«.
    Trotzdem blieb die Penn Station der wichtigste Verkehrsknotenpunkt der USA, der jeden Tag von sechshunderttausend Fahrgästen passiert wurde - ein viermal so hoher Durchsatz wie an der Grand Central Station. Die Züge der
Amtrak, der Metropolitan Transportion Authority und der New Jersey Transit fuhren hier ein, und die Haltestelle der Fährgesellschaft Port Authority Trans-Hudson lag gleich gegenüber; seinerzeit war sie durch einen unterirdischen Tunnel zu erreichen gewesen, doch der war schon seit mehreren Jahren aus Sicherheitsgründen geschlossen.
    Eph hatte für Zack, Nora und deren Mutter Plätze im Keystone-Service-Zug reserviert, der direkt nach Harrisburg, Philadelphia, fuhr. Die Fahrt dauerte unter normalen Umständen vier Stunden, aber in der gegenwärtigen Situation war mit erheblichen Verspätungen zu rechnen. Sobald sie angekommen waren, würde sich Nora um die Weiterfahrt in das Feriencamp kümmern.
    Sie ließen den Lieferwagen an einem verwaisten Taxistand stehen und gingen durch die gespenstisch stillen Straßen zum Bahnhof, vorbei an leeren Schaufenstern, etliche davon eingeschlagen, doch selbst die Plünderer hatten sich aus dem Staub gemacht - sie waren nun auf der Jagd nach Menschenblut.
    Eine riesige dunkle Wolke hing über der Stadt.
    Der Eingang zur Penn Station befand sich auf der Joe Louis Plaza an der Seventh Avenue direkt unter dem Eingang zum Madison Square Garden, und hier war noch ein Hauch des New York zu spüren, das Eph kannte: Polizisten und Beamte der Port Authority in orangefarbenen Warnwesten dirigierten die Menschenmassen, hielten die Ordnung aufrecht. Der Strom der Passanten sorgte dafür, dass die Penn Station eines der letzten Bollwerke der Menschheit in einer von Vampiren beherrschten Stadt blieb. Eph vermutete, dass viele, wenn nicht gar alle Züge verspätet abfuhren, doch ihm reichte die Gewissheit, dass der Verkehr nicht vollständig zum Erliegen gekommen war. Die zahllosen Menschen hier stimmten ihn tröstlich, wobei er sich nicht vorzustellen wagte, was passieren würde, wenn die Züge wirklich nicht mehr fuhren. Dann würde eine Massenpanik ausbrechen.

    Die Lampen waren größtenteils ausgefallen, die Geschäfte in der Bahnhofshalle verrammelt, die Regale leer geräumt, und an den Fenstern BIS AUF WEITERES GESCHLOSSEN-Schilder angebracht - doch das Quietschen eines einfahrenden Zuges auf einem der unteren Bahnsteige erfüllte Eph mit Zuversicht. Er schulterte Noras und Mrs. Martinez’ Koffer.
    Vor ihnen beobachtete eine Reihe müder, abgespannter Soldaten aufmerksam die Menge, und Eph wurde schlagartig bewusst, dass er nach wie vor ein gesuchter Mann war. Außerdem trug er Setrakians Pistole mit den Silberkugeln im Gürtel. Er beschloss, seine Lieben nur bis zu den riesigen blauen Säulen zu begleiten, hinter denen der Amtrak-Wartebereich begann.
    Mariela Martinez war verängstigt und wütend; die vielen Menschen verunsicherten sie. Noras Mutter hatte im Gesundheitswesen gearbeitet, bis vor zwei Jahren ein Frühstadium von Alzheimer bei ihr diagnostiziert worden war. Zuweilen glaubte sie, Nora sei immer noch sechzehn Jahre alt, worauf regelmäßig ein Streit darüber entbrannte, wer eigentlich für wen verantwortlich war. Heute jedoch war sie relativ ruhig. Weder schimpfte sie auf ihren verstorbenen Ehemann, noch bestand sie darauf, sich für eine Party in Schale zu werfen - sie wollte einfach nur wieder nach Hause.
    Zack hatte die alte Dame sofort ins Herz geschlossen. Sie trug einen langen Regenmantel über einem safrangelben Hauskleid, ihr Haar war zu einem dicken, grauen Zopf geflochten, und auf der Herfahrt hatte sie die Hand des Jungen gehalten - was Eph glücklich und gleichzeitig sehr traurig machte.
    Als sie die Säulen erreicht hatten, ging Eph vor seinem Sohn in die Knie. »Du hilfst Nora, auf Mrs. Martinez aufzupassen, okay?«
    Zack sah weg, als könnte er sich dadurch vor dem Abschied drücken. »Warum unbedingt ein Feriencamp für Mädchen?«

    »Weil Nora es seit ihrer Kindheit kennt. Und weil außer euch dreien dort niemand ist.«
    »Und du? Wann kommst du nach?«
    »Sehr bald, hoffe ich.« Eph legte die

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