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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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ergab nichts. Taro konnte die Spuren nicht verfolgen, da der Baum über das Wasser weggebracht worden war und niemand hatte etwas gehört oder gesehen. Tisgar war davon überzeugt, dass Tamboos Sippe dahinter steckte und wollte sie zur Rede stellen, aber Telgar hielt ihn zurück. "Ich werde selbst gehen und Tamboo fragen." sagte er. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unsere Sachen vor unserer Nase stehlen. Sie könnten sie ja nicht einmal benutzen, ohne dass wir davon erfahren." "Dann haben sie ihn zerstört." meinte Tisgar. "Verbrannt. Oder vielleicht versteckt." "Warum sollten sie das tun?" wollte Lassan wissen. "Rache." erwiderte Tisgar. "Sie glauben doch, dass Lantan Mattoo verletzt hat." "Und dann stehlen sie einen Schwimmbaum?" fragte Rogar. "Das passt doch nicht." "Was anderes können sie eben nicht." beharrte Tisgar. "Zum Kämpfen sind sie zu feige." "Jetzt ist Schluss." sagte Telgar ruhig aber bestimmt und hob die Hand. "Niemand ist feige. Wir waren uns einig. Und ich kläre das." Und damit ging er allein und nur mit einem Messer bewaffnet in Richtung Tamboos Lager. "Aber wenn du bei Sonnenuntergang nicht zurück bist, dann werden wir folgen." rief Tisgar ihm nach. "Und wir werden bewaffnet sein."
    Aber Telgar war schnell wieder zurück. Tamboo wusste nichts von einem gestohlenen Schwimmbaum und konnte sich auch nicht vorstellen, dass seine Männer so etwas tun würden, hatte aber versprochen, alle zu befragen. Tisgar war damit nicht zufrieden und verlangte eine Erklärung, wer denn sonst den Baum gestohlen haben könnte. Das ließ einige Jäger zweifelnd zurück. Es gab andere Sippen in der Nähe, aber keine war für ein solches Vorgehen bekannt. Zudem hätten sie einen weiten Weg und ein hohes Risiko in Kauf genommen. Möglich war das natürlich, aber man musste auch andere Überlegungen anstellen. Telgar wollte das Ganze lieber schnell vergessen und auch niemanden zur anderen Seite des Sees losschicken, um nach dem Schwimmbaum zu suchen. Er hielt das für aussichtslos.
    Es war nicht einfach, sich unbemerkt so nah an ihrer Siedlung zu bewegen. Der See war tief und trotz der darauf fallenden Sonne konnte er nur schwer etwas erkennen. Aber die Fischfallen hingen an dünnen Leinen, die am anderen Ende an durchlöcherten auf der Wasseroberfläche schwimmenden Stücken der Baumrinde befestigt waren, damit man sie leicht finden und einholen konnte. Diesen Leinen folgte er bis zu den geflochtenen Körben, in denen sich die Fische verfangen sollten. Er hatte sein Messer zwischen die Zähne geklemmt und arbeitete sich nach und nach vor. Doch nur die kleinen Fische konnten es ihm danken, die großen nahm er für sich und die Seinen mit.
    Tisgar und Pinaa sammelten Pflanzen auf den Wiesen und am Waldrand in der Nähe ihres Lagers. Taro trottete hinter ihnen her. Tisgar blieb auf einmal stehen und nahm Pinaas Arm. "Hör nur..." sagte er und nickte in Richtung eines Baumes "... der Vogel, der da singt." Pinaa nickte abwesend. "Lass uns einen Moment bleiben." bat er sie und setzte sich ins Gras. "Ich möchte mit dir über etwas reden." Pinaa hatte das schon geahnt, als er sie an diesem Morgen gefragt hatte, ob sie zusammen sammeln gehen sollten. Sie fürchtete sich schon eine Weile vor diesem Gespräch, wusste einerseits nicht, wie sie darauf reagieren sollte, andererseits aber auch nicht, wie sie dem auf Dauer ausweichen konnte. "Hast du dich schon mal gefragt, wo die ganzen Kaninchen herkommen?" unterbrach sie ihn unschuldig. "Was?" Er war verwirrt. "Na, ich meine, egal, wie viele man jagt, es sind immer wieder neue da." fuhr sie fort und ließ sich dabei neben ihm ins Gras fallen. "Dieser Bau drüben am Waldrand ... ich glaube, Taro hat dort schon sehr viele Kaninchen erwischt und trotzdem entdecke ich immer wieder neue." Tisgar hob die Schultern. "Ich denke, sie bekommen oft Kinder." sagte er. "Und es sind immer viele." Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und Pinaa merkte, dass sie nun genau auf das Thema gelenkt hatte, das sie hatte vermeiden wollen. "Und genau darüber wollte ich mit dir sprechen." beeilte er sich fortzufahren, bevor sie etwas sagen konnte. "Wir sollten vielleicht die Göttin um Hilfe bitten. Du willst doch, dass wir Kinder haben, oder?" Pinaa nickte. "Ja, schon ..." begann sie zögerlich. "... aber ich ... ich habe Angst." Er nahm sie in den Arm. "Wovor hast du Angst?" fragte er. "Davor, es zu verlieren?" "Nein. Ja. Ich weiß nicht. Ich ..." Sie stockte. Sie wollte ihm so gern

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