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Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Blut der Berge (Die Steinzeit-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Kien
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und lief behutsam, aber schnell über den Pfad zu ihrem Lager. Pinaa ging zurück zum Ufer und versuchte, den Pfeifton zu erzeugen, der signalisierte, dass Hilfe benötigt wurde. Sie hatte die Töne nicht sehr intensiv geübt und glücklicherweise noch nie benötigt, dadurch klang ihr erstes Signal allerdings nicht sehr überzeugend. Sie probierte es erneut und es war etwas besser und vor allem lauter. Das Lager war nicht allzu weit entfernt, sie war sicher, dass bald Hilfe kommen würde.
    Taro hatte indes das Ufer mit seiner Last erreicht und versuchte, aus dem See zu kommen, doch der Mensch, den er am Nacken zog, war zu schwer. Pinaa eilte herbei, um zu helfen und sah nun, dass es sich um Lantan handelte. Entsetzt griff sie nach seinen Armen und zog mit aller Kraft. Gemeinsam brachten Taro und sie Lantan an Land. Der Wolf sank erschöpft nieder. Pinaa legte Lantan, der bewusstlos und vermutlich eine Weile unter Wasser gewesen war, auf den Rücken. Er lebte noch. Das spürte sie. Pinaa hob seinen Oberkörper so weit an wie sie konnte und schüttelte ihn. "Lantan! Lantan!" Sein Kopf wackelte hin und her. Er hatte eine große blutende Wunde an der Stirn und Abdrücke von Taros Zähnen im Nacken, aber darum musste sie sich später kümmern, zuerst musste Lantan aufwachen. "Lantan!" Ihre Kräfte ließen nach, sie legte die Arme um ihn und schaukelte vor und zurück. Und plötzlich hörte sie ein Gurgeln. Lantans Körper ruckte und er hustete. Wasser kam aus seinem Mund und dann rasselnder Atem. Er schlug die Augen auf und sah sie an.
    Taro lief aufgeregt um beide herum und leckte Lantans Gesicht. Inzwischen waren Tisgar und zwei weitere Jägern angekommen. "Was ist passiert?" rief Tisgar. Während die beiden Jäger die Umgebung sicherten, kniete er sich vor Pinaa und Lantan hin und starrte entsetzt auf Lantans Wunde und sein bleiches Gesicht. Er hustete immer noch und atmete schwer. "Ich weiß es nicht." sagte Pinaa. "Taro hat irgendwie gewusst, dass jemand in Gefahr ist. Er ist raus geschwommen und hat Lantan an Land gebracht. Er war nicht wach." "War jemand hier? Hast du etwas gesehen?" wollte Tisgar wissen, während er bereits die Kopfwunde versorgte. Pinaa schüttelte den Kopf. Die Jäger hatten auch nichts Verdächtiges gefunden und begaben sich zum Lager zurück, um Telgar zu berichten. "Lantan?" sprach Tisgar den Freund an. "Hast du Schmerzen?" Lantan winkte ab. "Wie ist das passiert?" fragte Tisgar weiter, aber Lantan hob nur die Schultern. Er konnte sich nur erinnern, dass er draußen im See getaucht hatte. "Ihr habt mich gerettet." sagte er zu Pinaa und streichelte Taro. "Vielleicht hat jemand absichtlich etwas nach dir geworfen." mutmaßte Pinaa. "Ja." fiel Tisgar ein. "Tamboos Leute. Das traue ich denen zu. Die glauben doch immer noch, dass du Mattoo töten wolltest." Lantan sah ihn zweifelnd an. "Aber was?" fragte Pinaa. "Und wie?" "Mich interessiert mehr, wer das war." meinte Tisgar. "Den würde ich gern in die Finger kriegen."
    Tisgar begleitete Lantan zurück ins Lager. Pinaa suchte zusammen mit Taro nach Spuren, die vielleicht verrieten, ob und wie Lantan angegriffen worden war, aber sie fanden nichts Brauchbares.
    Rogar und sein Sohn Geman hatten das kleine Außenlager am Fuße der Berge errichtet. Sie waren mit der erwachenden Sonne aufgebrochen, um weitere Steine abzubauen, und bei leichtem Regen gut vorangekommen. Jetzt war es trocken und noch warm, die Sonne senkte sich und verschwand gemächlich hinter den Bergen.
    "Ich habe das Gefühl, dass wir beobachtet werden." sagte Geman zu seinem Vater, als sie am Feuer saßen und einen Teil der mitgebrachten Vorräte verzehrten. "Schon auf dem Weg kam es mir einmal so vor, aber ich konnte niemanden entdecken." Rogar nickte. "Ich hatte eben auch so eine Ahnung. Zuerst kam mir der Verdacht, dass Tamboos Männer uns verfolgen ..." Er deutete vage in Richtung des großen Sees. "... aber es sind Händler. Wir hätten sie längst bemerkt." "Sie sind auch Jäger." warf Geman ein, während er unauffällig versuchte, etwas dort auszumachen, wo er vorhin eine verdächtige Bewegung aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte. Doch es war schon zu dunkel. "Sie beherrschen das Schleichen und Verstecken so wie wir." "So wie wir." wiederholte Rogar gedankenverloren. Er sah Geman lange an. "Ich bin nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass es Tamboos Leute sind." sagte er schließlich. "Aber wer dann?" Geman sah ihn fragend und nun auch alarmiert an. "Sollen wir angreifen?"

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