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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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Gelegenheit wie diese in der Hinterhand behalten. Niemand wird Verdacht schöpfen.«
    »In Ordnung. Wann soll er fliegen?«
    »Sobald du alles vorbereitet hast. Aber lass ihm Zeit, sich im Krankenhaus Urlaub geben zu lassen. Niemand würde verstehen, wenn er da Knall auf Fall wegwollte. Mach den Brief fertig, mit dem ihn seine Schwester einlädt, damit er ihn vorzeigen kann.«
    »Er brennt darauf, mit uns zusammenzuarbeiten.«
    »Das ist ein guter Einstieg für ihn. Wir brauchen Informationen aus erster Hand.«
    In einer Straße, an deren beiden Enden Leibwächter auf die Ankunft ihres Chefs warteten, hielt der Wagen vor einem offenkundig in jüngster Zeit vollständig renovierten Gebäude an. Im Erdgeschoss lagen Büros, Empfangszimmer und Nebenräume, außerdem waren dort die Leibwächter untergebracht. Die beiden Etagen darüber bewohnten Karakoz mit Frau und vier Kindern sowie seine über achtzigjährige Mutter und eine genauso alte verwitwete Tante. Tag und Nacht hielten zwei Männer neben dem Eingang Wache.
    Karakoz stieg aus, gefolgt von Du šan.
    Seine Frau empfing ihn ziemlich aufgeregt mit den Worten: »Ich muss unbedingt mit dir sprechen. Auf dem Markt hab ich was ganz Sonderbares erlebt.«
    Sogleich wurden die beiden Männer hellhörig und folgten ihr in die Küche, wo Mutter und Tante mit der Zubereitung einer Mahlzeit beschäftigt waren.
    »Also, ich war heute Morgen auf dem Markt. Keine Sorge, Branko hat mich wie immer begleitet. Wie das donnerstags immer ist, herrschte ein fürchterliches Gedränge. Als wir gehen wollten, hat mich eine Frau angestoßen. Frag mich nicht, wie sie ausgesehen hat, ich hab sie kaum gesehen. Sie hat sich entschuldigt und ist gleich weitergegangen. Zu Hause hab ich dann beim Auspacken diesen Umschlag in meinem Einkaufskorb gefunden. Ich hab ihn nicht aufgemacht. Bestimmt hat ihn die Frau da reingelegt.«
    Dušan griff nach dem Umschlag und sah ihn aufmerksam an, bevor er ihn Karakoz weitergab.
    Es war ein ganz gewöhnlicher Briefumschlag, und man spürte, dass er mehrere Blätter Papier enthielt.
    Karakoz öffnete ihn und lächelte. »Das hat nichts zu bedeuten. Mach dir keine Sorgen. Ein guter Bekannter hat sich eine ziemlich originelle Möglichkeit ausgedacht, mit mir in Verbindung zu treten.«
    Seine Frau erwiderte das Lächeln und begann über den Anstieg der Lebenshaltungskosten zu klagen, wobei sie schilderte, auf welche Weise sie zu sparen versuchte. Er hörte ihr eine Weile zu und verließ dann die Küche, nachdem er Mutter und Tante zur Begrüßung geküsst und sie gefragt hatte, was sie kochten.
    Während Karakoz unten im Büro aufmerksam die Mitteilung las, sah Dušan durch das Fenster auf die von Leibwächtern gesicherte Straße hinaus. Nach einer Weile gab ihm Karakoz den Brief zu lesen.
    »Die wissen nichts«, bestätigte Dušan, nachdem er ihn überflogen hatte
    »Nein. Das heißt, fürs Erste können unsere Freunde und wir beruhigt sein. Es ist unglaublich, dass die aus den Überresten der verbrannten Papiere ein paar Wörter herausfischen konnten. Es dürfte aber äußerst schwierig sein, irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. Trotzdem müssen wir unbedingt auf der Hut sein.«
    »Vermutlich werden unsere Freunde jetzt ihre Pläne ändern?«
    »Das geht uns nichts an. Allerdings muss man zugeben, dass sie diesmal schneller an Informationen gekommen sind als wir. Mal sehen, womit wir sie überraschen können.«
    »Du brauchst also Borislaw gar nicht mehr nach London zu schicken.«
    »Nein. Das können wir uns für ein anderes Mal aufsparen. Trotzdem müssen wir was tun. Wir dürfen nicht einfach nur rumsitzen und Däumchen drehen.«
    »Man beschattet uns. In dem Brief heißt es ausdrücklich, dass die Leute vom Brüsseler Zentrum unsere sämtlichen Kommunikationswege überwachen. Wenn man bedenkt, wie viele Satelliten da oben rumsausen, können wir gar nicht genug aufpassen.«
    »Dušan, überlass es mir zu entscheiden, was wir tun können und was nicht. Auf jeden Fall fahren wir nach Tschetschenien. Das Geschäft dürfen wir uns nicht entgehen lassen. Bereite alles Nötige vor.«
    Dušan verließ den Raum wortlos. Er wusste aus Erfahrung, dass sein Chef nicht mit sich diskutieren ließ.
    Als Karakoz allein war, setzte er sich an den Schreibtisch und ließ den Computer hochlaufen. Auch wenn er vorsichtshalber keine wichtigen Informationen auf der Festplatte speicherte, war er auf die Arbeitsmittel des 21. Jahrhunderts angewiesen. Trotz aller Mühe gelang es

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