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Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Das Blut der Unschuldigen: Thriller

Titel: Das Blut der Unschuldigen: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Navarro , K. Schatzhauser
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allein ließ. Wie zur Bekräftigung seiner Bedenken sagte sie: »Womöglich war es doch kein so guter Gedanke herzukommen« und erhob sich.
    »Nein, bitte geh nicht.«
    Er war aufgesprungen und hatte sich mit beschwörender Miene vor sie gestellt.
    »Ich bin völlig durcheinander«, gestand sie. »Ich weiß nicht, ob richtig ist, was ich tue. Vielleicht war es ein Fehler, dich kennenlernen zu wollen.«
    »Catherine … ich … ich finde, wir sollten uns gegenseitig eine Chance geben. Ich weiß nicht … Miteinander reden, einander kennenlernen. Wenn du mich dann immer noch für ein Ungeheuer hältst … Du hast nichts zu verlieren.«
    »Ich weiß nicht, ob ich damit nicht Mutter verrate«, gab sie leise zurück.
    »Ich bitte dich, Catherine, verdamme mich nicht, solange du mich nicht kennst! Bilde dir dein eigenes Urteil. Und wenn du dann von mir enttäuscht bist … »
    »Ich denke, genau so wird es kommen.«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach das Gespräch. Seine Befürchtung, dass es sich um Ylena handelte, bestätigte sich.
    Sie trat ein, ohne seine Aufforderung abzuwarten, und blieb erstaunt stehen, als sie auf dem Sofa eine Frau sitzen sah, die sie neugierig musterte. Sie richtete einen fragenden Blick auf d’Amis.
    »Wenn es dir recht ist, können wir unser Gespräch später fortsetzen. Jetzt muss ich arbeiten«, sagte er zu Catherine.
    »Gut, bis dann«, gab sie missmutig zurück.
    »Soll ich dich in einer Stunde an deinem Hotel abholen?«
    »Nein.«
    Da er fürchtete, sie nie wiederzusehen, beschloss er, ein Risiko einzugehen, von dem ihm klar war, dass es ihm der Koordinator nicht verzeihen würde, wenn er davon erführe.
    »Was hältst du davon, hier auf mich zu warten, während ich nebenan mit der Dame spreche?«
    »Von mir aus.«
    Er bat Ylena in das kleine Arbeitszimmer neben dem Salon und beglückwünschte sich innerlich dazu, dass die Suite im Crillon so geräumig war.
    Kaum hatte er die Tür geschlossen, fragte ihn Ylena mit gerunzelten Brauen: »Wer ist das?«
    »Meine Tochter. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen.«
    »Niemand darf mich mit Ihnen sehen.«
    »Ich konnte es leider nicht anders einrichten, da ich nicht wusste, wann Sie kommen würden. Sie ist einfach hier hereingeplatzt. Ich denke, es dürfte das Beste sein, sich ganz natürlich zu verhalten.«
    Sie sah ihn besorgt an. Dieser unvorhergesehene Zwischenfall beunruhigte sie, zumal sie den Eindruck gehabt hatte, von der jungen Frau mit geradezu inquisitorischem Blick gemustert worden zu sein.
    Er gab ihr eine Mappe, die außer den Papieren das Geld enthielt. Sie zählte es sorgfältig nach.
    »Man hatte mir auch Geld für unsere Angehörigen versprochen.«
    »Das hier ist erst eine Anzahlung. Das Übrige bekommen Sie in einigen Tagen. Es ist alles geregelt. Rollstuhl und Sprengstoff warten an der Adresse auf Sie, die auf dem Umschlag steht. Sind Ihre Begleiter bereit?«
    »Ja.«
    »Dann gibt es nichts weiter zu besprechen. Ich wünsche Ihnen Glück.«
    »Was für Glück? Sie wissen doch ganz genau, dass ich dabei sterben werde.«
    »Schon, aber im Bewusstsein, Rache zu üben. Das ist doch sicher ein angenehmer Tod.«
    Sie gab darauf keine Antwort. Ein leises Geräusch schreckte sie auf, und sie sah auf die Tür zum Salon, in dem Catherine geblieben war. Er folgte ihrem Blick und versuchte sie zu beruhigen.
    »Hier hört uns niemand.«
    »Sind Sie da sicher?«
    »Ganz sicher.«
    Als sie in den Salon zurückkehrten, sprach Catherine in ihr Mobiltelefon. Es klang harmlos. Vielleicht unterhielt sie sich mit einer Freundin. Ylena sah kaum zu ihr hin. D’Amis war erleichtert.
    »Wer war das?«, erkundigte sich Catherine, kaum dass Ylena den Raum verlassen hatte.
    »Ich wusste gar nicht, dass du neugierig bist«, wich er aus.
    »Das bin ich auch nicht, nur… Es hat mich überrascht, um diese Tageszeit eine so eigentümliche Frau bei dir zu sehen.«
    »Was meinst du mit eigentümlich?«
    »Sie sieht ausgesprochen gut aus, kleidet sich aber ziemlich geschmacklos.«
    »Schön, ich will deine Neugier befriedigen. Sie ist in der Kanzlei meines Anwalts tätig und hat mir Papiere gebracht, die ich unterschreiben musste. Zufrieden?«
    »Eigentlich ist es mir gleichgültig. Tut mir leid, dass ich gefragt habe«, sagte sie in entschuldigendem Ton.
    »Ich fahre nach Hause. Hast du Lust mitzukommen?«
    »Auf die Burg?«
    »Ja. Nachdem das mit den Papieren für meinen Anwalt erledigt ist, habe ich hier in Paris nichts mehr zu tun. Ich kann

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