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Das Blut-Haus

Das Blut-Haus

Titel: Das Blut-Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat.«
    »Wir beide doch!« Er richtete sich auf, schaffte es und blieb mit ausgestreckten Beinen auf der Couch sitzen.
    »Da haben Sie recht, wir beide.«
    »Ist jetzt alles vorbei?«
    Ich schaute ihn mit einem derartigen Blick an, daß er den Kopf senkte und sich beinahe entschuldigt hätte. »Es… es war nur eine Frage, Mr. Sinclair.«
    »Ich rechne damit, daß es jetzt erst richtig anfängt. Mondrian, der Zwerg, hat nur auf eine derartige Chance gelauert. Sie bekam er; jetzt kann er zuschlagen.«
    »Was will er denn?«
    »Kann ich Ihnen noch nicht sagen. Jedenfalls wird es kein Spaß, das glauben Sie mal.«
    »Und die Zombies?«
    Ich hob die Schultern. »Sie sind ebenso verschwunden wie Mondrian. Ich gehe davon aus, daß wir uns auf einem schwarzmagisch verseuchten Gebiet befinden. Eine magische Insel inmitten dieser Welt.«
    »Das war aber keine Antwort auf meine Frage.«
    »Die folgt noch. Es ist möglich, Mr. Todd, daß es Mondrian gelingt, die Zeit zu manipulieren. Er schafft es, Vergangenheit und Gegenwart ineinanderfließen zu lassen.«
    Todd sah aus, als wollte er lachen. Dafür jedoch war die Lage viel zu ernst. Deshalb fragte er: »Und das gibt es?«
    »Ja.«
    Für einen Moment schaute er auf seine verbundenen Füße. »Es ist wohl müßig, Sie nach einer logischen Erklärung zu fragen — oder?«
    »Lassen Sie das lieber bleiben. Wenn Magie herrscht, ist die Logik außen vor. Dann werden Gesetze angewendet, die allein der Magie gehorchen.«
    »Das ist ja furchtbar«, flüsterte er und schüttelte sich. »Da… da komme ich nicht mit.«
    »Kann ich sogar verstehen.«
    »Wollen Sie denn hier bei mir bleiben?«
    »Ich schon, Mr. Todd, aber Sie werden das Gelände hier verlassen. Außerdem brauche ich Verstärkung. Ich werde mit meinem Freund telefonieren. Wenn er sich beeilt, kann er in zwei Stunden hier sein.«
    »Von London?«
    Ich grinste schief. »Der hat eine Rakete als Wagen und wird froh sein, ihn ausfahren zu können.«
    »Wenn das so ist, bitte, Mr. Sinclair.« Er hatte noch eine Frage. »Soll ich denn so lange warten?«
    »Nein, ich schaffe Sie hier raus. Wir müssen davon ausgehen, daß wir unter Kontrolle stehen. Ein derartiger Zeitenwechsel kann so schnell erfolgen, daß die Zeit kaum meßbar ist.«
    Er winkte ab, während ich den Hörer anhob und ihn gar nicht mehr bis ans Ohr brachte, denn ich hörte kein Freizeichen. Die Leitung war tot, unterbrochen.
    Müde ließ ich ihn sinken, drehte mich um. Mason Todd schaute mich an. Die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    Er stellte sie erst gar nicht, die Antwort war bei mir ein Nicken.
    »Dann sitzen wir fest, Sinclair!«
    »Nicht ganz. Wir können nur nicht telefonieren.«
    Er schüttelte sich beim Lachen. »Und das nehmen Sie einfach so locker hin?«
    »So locker nun auch wieder nicht. Ich will nur nicht in Panik verfallen. Das ist nicht meine Art.«
    Todd ergab sich in sein Schicksal. »Wo werden Sie mich hinfahren?«
    »Nach Selsey.«
    »Dann kehren Sie wieder zurück?«
    »Sofern man mich läßt.« Ich lächelte schief. »Wissen Sie, dieser Zauberer hat mich neugierig gemacht. Man hat ihn und die Mitglieder der Truppe damals getötet und auf dem Friedhof begraben. Wenn man ehrlich sein will, ist ihnen Unrecht widerfahren.«
    »Halten Sie etwa zu den Wesen?«
    »Nein, nein«, beruhigte ich ihn. »Ich bin nur gewohnt, nach Motiven zu forschen.«
    »Kann sein, aber…«
    Ein gewaltiger Donnerschlag riß dem Mann das nächste Wort von den Lippen.
    Den Blitz hatten wir nicht wahrgenommen, nur diesen mächtigen Donner. Wirbeide waren zusammengezuckt.
    »Der Himmel zürnt!« keuchte Todd. »Verdammt noch mal, was haben wir nur getan. Ich habe Schuld auf mich geladen. Zwei Mädchen sind durch mich umgekommen, jetzt muß ich zahlen.«
    »Werden Sie nicht sentimental, Todd. Kommen Sie, reißen Sie sich zusammen.«
    »Wie denn?« Er breitete hilflos die Arme aus. »Ich kann nicht aufstehen und laufen.«
    »Keine Sorge, das mache ich.«
    Bevor er noch etwas sagen konnte, war ich bei ihm. Der Mann gehörte nicht zu den Leichtgewichten, das hatte ich schon feststellen können. Ich mußte mich anstrengen und viel Kraft einsetzen, um ihn auf die Arme hieven zu können.
    Er lag darauf wie ein kleines Kind. »Meine Füße schmerzen«, flüsterte er, »verdammt, ich komme mir vor, als wären sie mit Säure übergössen worden. Das ist verrückt, das ist…«
    »Halten Sie durch. Wenigstens bis Selsey. Oder gibt es doch ein Krankenhaus —

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