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Das Blut Von Brooklyn

Das Blut Von Brooklyn

Titel: Das Blut Von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Auf gar keinen Fall.
    Ich habe einfach nur beschissene Manieren.
    – Leck mich, Lydia.
    – Leck mich kreuzweise, Joe. Wenn du mir drohst, mach ich dich fertig. Tom war ein Spion, ein dreckiger Defätist, ein Konterrevolutionär und ein echtes Arschloch. Er hat bekommen, was er verdient hat. Aber wenn du mir noch mal drohst, wird mein Zorn über dich kommen.
    – Wird dein Zorn über mich kommen? Was zum Teufel soll das denn...
    Terry sieht zur Decke auf.
    – Wald! Wald! Wald!
    Ich zerdrücke die Zigarette in meiner Hand.
    – Brooklyn. Okay? Ich hab’s kapiert. Lydia hat’s kapiert. Brooklyn steckt dahinter. Brooklyn ist das große Ganze. Aber Scheiße noch mal, was hat das mit dem Candyman zu tun?
    Terry grinst.
    – Siehst du, jetzt blickst du mal über den Tellerrand. Das ist toll.
    Ich öffne die Hand und lasse Tabak und kleine weiße Papierfetzen auf die Tischplatte regnen.
    – Okay. Schön, dass wir darüber geredet haben. Kann ich jetzt gehen?
    Terry löst sich aus dem Lotussitz, streckt die Beine aus und steht auf.
    – Joe. Lydia. Im Moment diskutieren wir über mögliche Bündnisse mit diesen, nun ja, ich will sie mal Pseudoclans nennen. Und gerade, als wir Kontakt mit ihnen aufnehmen, taucht ein Van Helsing auf. Direkt vor unserer Haustür. Ein offensichtlich erfahrener und sachkundiger Van Helsing, der eine ziemlich, nun ja, rabiate Vorgehensweise an den Tag legt. Aber er...
    Lydia räuspert sich.
    – Wir wissen nicht, ob es sich um einen Mann handelt. Können wir ausnahmsweise mal nicht das männliche Pronomen unterstellen ?
    – Okay. Also, der oder die Van Helsing tötet einen nicht Infizierten auf eine Weise, als wäre er infiziert. Wenn er oder sie dies aus Unwissenheit tut, so ist das, nun ja, ziemlich unangebracht, um dieses etwas hochgestochene Wort zu verwenden. Vielleicht war es ein Unfall. Oder eine Botschaft: Auch Nichtinfizierte dürfen sich nicht sicher fühlen, wenn sie sich mit Leuten wie uns zusammentun. Oder vielleicht wollte er einfach nur Ärger heraufbeschwören.
    Das Telefon klingelt.
    – Zugegeben, der Zeitpunkt ist ziemlich heikel. Ständig überqueren neue Leute die Brücke. Elemente, mit denen wir seit Jahrzehnten keinen Kontakt hatten. Das ist hochkomplexe Materie, Mann. Neue Schösslinge in einem alten Wald. Das Machtgefüge verändert sich.
    Das Telefon klingelt.
    – Der Candyman war, man verzeihe mir das Wortspiel, trotz seiner zuckersüßen Art ein knallharter Geschäftsmann. Der einzige verlässliche Dealer unterhalb der Houston. Der einzige, auf den die Unabhängigen und Miniclans im Notfall zählen konnten.
    Das Telefon klingelt.
    – Das wird dort unten mächtig für Unruhe sorgen. Was macht Christian, als er davon erfährt? Er brennt den Laden nicht ab, obwohl das die einfachste Lösung ist. Nein, er holt Joe. Er wendet sich nach Norden. Sieht, dass Probleme auf seinen Bikerclub zukommen und versucht, einen Clan auf seine Seite zu ziehen.
    Das Telefon klingelt.
    – Er sucht nach Leuten, die diese Situation in den Griff bekommen und das Gleichgewicht wiederherstellen können, bevor alles den Bach runtergeht. Er weiß, dass seine Leute auf den Candyman angewiesen waren. Und er weiß, was das bedeuten könnte.
    Das Telefon klingelt.
    – Möglicherweise ist des Rätsels Lösung tatsächlich nur ein Van Helsing. Vielleicht können wir ihn oder sie ausschalten, bevor Panik ausbricht. Und dann werden die selbstregulierenden Gesetze des Marktes in Kraft treten, irgendjemand wird die Lücke schließen, die sich mit Solomons Tod aufgetan hat, und alles ist wieder cool.
    Das Telefon klingelt.
    – Aber vielleicht, und das ist jetzt nicht gerade eine umwerfende Erkenntnis...
    Das Telefon klingelt.
    – Vielleicht versucht uns jemand ans Bein zu pinkeln.
    Das Telefon klingelt noch einmal, und Terry hebt den Hörer vom Wandapparat.
    – Hallo? Ja hallo, das ist aber ’ne Überraschung. Ja, ist ne ganze Weile her. Okay, Okay. Du weißt schon, immer das Übliche. Ja? Wow. Das ging aber schnell. Klar. Hey, jeder auf seine Weise. Wer? Nein. Die nicht. Die Freaks haben was? Wundert mich nicht. Aha. Ich weiß. Wie in den guten alten Zeiten. Klar, war was anderes. Ja. Aha. Bleib dran.
    Er reicht mir den Hörer.
    – Für dich.
    Ich halte ihn mir ans Ohr.
    – Ja.
    – Pitt? Predo hier. Wie man hört, haben Sie einen Van Helsing in Ihrer Mitte. Es besteht Handlungsbedarf. Kommen Sie sofort vorbei.
     
    Arschloch.
    Dieses kleine, beschissene Arschloch von Predo lässt mich in der

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